Fußball-Regionalliga Bonner SC verliert gegen Münster mit 0:3

Münster · Die beeindruckende Auswärtsserie des Bonner SC in der Fußball-Regionalliga West ist gerissen. Nach einem frühem 0:1 und dem Platzverweis von Serhat-Semih Güler unterlag die Elf von Trainer Markus von Ahlen beim Spitzenreiter Preußen Münster am Ende mit 0:3.

 Nach einem vermeintlichen Foulspiel sah der zwölffache Torschütze Serhat-Semih Güler wegen Meckerns Gelb-Rot. (Archivbild)

Nach einem vermeintlichen Foulspiel sah der zwölffache Torschütze Serhat-Semih Güler wegen Meckerns Gelb-Rot. (Archivbild)

Foto: Boris Hempel

Vor der Partie des Fußball-Regionalligisten Bonner SC bei Preußen Münster sprach BSC-Cheftrainer Markus von Ahlen von gebührendem Respekt gegenüber dem Gegner. Das tat auch Preußen-Coach Sascha Hildmann, der mit von Ahlen bei Alemannia Aachen zusammengespielt hatte.

An übertriebener Wertschätzung mit anschließend lähmender Wirkung lag es nicht, dass die Auswärtsserie des BSC an der Hammer Straße zu Münster riss. Vielmehr warfen ein individueller Fehler und eine Unbeherrschtheit die Gäste vor 4750 Zuschauern aus der Bahn.

Nach 90 einseitigen Minuten gewannen die Gastgeber am Ende mit 3:0 (2:0). Ein Fehler von Maximilian Pommer hatte das frühe 1:0 durch Thorben Deters in der 5. Minute eingeleitet. Und gerade als der BSC sich von diesem frühen Gegentreffer erholt zu haben schien, handelte sich Serhat-Semih Güler in der 24. Minute eine Gelb-Rote Karte ein.

Gegen dezimierte Gäste legten Luk Hemmerich in der 38. und Jan Dahlke in der 90. Minute das 2:0 und 3:0 nach. Tabellarische Konsequenzen hat dieses Ergebnis für die Bonner noch nicht, denn die Partie von Rot-Weiss Ahlen gegen Alemannia Aachen fiel dem Wintereinbruch zum Opfer. Der BSC bleibt damit vorerst auf dem 15. Tabellenplatz. „Wir haben uns vorgenommen die wohl formstärkste Mannschaft der Liga mit disziplinierter und mutiger Spielweise zu ärgern“, sagte von Ahlen. „Für diesen Mut sind wir heute mit dem Ballverlust im Zentrum, den Münster eiskalt ausgenutzt hat, bestraft worden.

Nach dem 0:1 kamen wir besser ins Spiel, sind dann aber durch den Platzverweis und dem 0:2 vor der Pause spielentscheidend zurückgeworfen worden.“

Neben dem gelb-rot gesperrten Nils Teixeira musste von Ahlen vor der Partie beim Aufstiegsfavoriten auch Matti Fiedler und Albert Bunjaku ersetzen. Beim 38-jährigen war die überwunden geglaubte Hüftverletzung wieder aufgebrochen. Fiedler hatte sich am Freitag mit einer Erkältung abgemeldet. Für den verletzten Innenverteidiger rückte Massaman Keita in die Startelf. Den Job von Teixeira übernahm wie erwartet Creighton Braun. Ansonsten spielt die Mannschaft, die gegen Lotte verloren hatte. Und leider aus Bonner Sicht erwischte Maximilian Pommer auf der Sechserposition einen ähnlich schlechten Start wie gegen Lotte.

Vor einer Woche verlor Pommer den Ball in der 18. Minute. Die Folge: das 1:0 für Lotte. Diesmal vertändelte der Mittelfeldakteur den Ball gegen Nicolai Remberg bereits in der 5. Spielminute. Die Konsequenzen waren ähnlich fatal. Denn Remberg passte präzise in den Lauf von Thorben Deters, der den Ball zur Führung für Münster an BSC-Schlussmann Kevin Birk vorbeispitzelte. Nur zwei Minuten später zappelte der Ball erneut im Netz. Aber zum Glück für die Gäste stand Deniz Bindemann im Abseits.

Die Gäste brauchten rund zehn Minuten, um den Schock des frühen Rückstands zu verdauen. Dann hätte Masaaki Takahara in der 16. Minute das 1:1 erzielen können. Aber nach dem Zuspiel von Jonas Berg zögerte der Japaner elf Meter vor dem Tor zu lange.

Aus Sicht der Bonner sollte es neben Pommer noch einen weiteren tragischen Helden geben. Nachdem Birk mit einer vorzüglichen Fußabwehr gegen Remberg das 0:2 verhindert hatte (23.), konnte Serhat-Semih Güler sein Temperament nicht zügeln. Nach einem vermeintlichen Foulspiel sah der zwölffache Torschütze wegen Meckerns zunächst Gelb. Die Verwarnung quittierte Güler mit Applaus. Zu viel für den Unparteiischen Alexander Schuh, der sofort mit Gelb-Rot nachlegte und Güler in der 24. Minute vom Platz stellte.

Zumindest blieb den Gästen nur zwei Minuten später der zweite Treffer der Preußen erspart, als Henok Teklab knapp vorbeizielte. Aber in der 38. Minute war es dann soweit. Die Flanke von Simon Scherder veredelte Luke Hemmerich mit einem Kopfball ins lange Ecke, an den Birk nicht mehr herankam.

Nach dem Seitenwechsel ging es für die Gäste nur noch um Schadensbegrenzung, denn Münster legte gegen dezimierte Bonner gleich nach. Der Volleyschuss von Deters nach einer Ecke verfehlte sein Ziel nur knapp (48.). Remberg und Teklab vergaben in der 66. Minute und 69. Minute das 3:0. In der 81. Minute hielt Birk nochmals stark gegen Darius Ghindovean. Gegen den Kopfball von Jan Dahlke in der Schlussminute war der Bonner Schlussmann dann machtlos.

Am kommenden Samstag steht die Elf von Markus von Ahlen im Heimspiel gegen den FC Wegberg-Beek unter Zugzwang – dann ohne seinen besten Torschützen Serhat-Semih Güler.

Preußen Münster: Schulze Niehues, Schauerte, Kok (60. Schwadorf), Deters (77. Thiel), Scherder, Hemmerich, Remberg, Ghindovean (85. Dahlke), Bindemann (55. Wegkamp), Hoffmeier, Teklab.

Bonner SC: Birk, Ehret, Goralski, Keita, Afamefuna, Braun (77. Mukanya), Pommer, Takahara (65. Klein), González, Berg (77. Somuah), Güler.

Tore: 1:0 Deters (5.), 2:0 Hemmerich (38.), 3:0 Dahlke (90.). Zuschauer: 4.750. Schiedsrichter: Alexander Schuh (Düsseldorf).

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