Minute die vierte Niederlage des Aufsteigers in Serie. „Sehr schade für die Jungs“, meinte BSC-Trainer Daniel Zillken. „Aber momentan fehlt uns einfach das Spielglück.“ Das bestätigte auch SV-Trainer Alfred Nijhuis. „Wenn man ehrlich ist, hätte dieses Spiel Unentschieden ausgehen müssen.“ Für Zillken hatte auch der Schiedsrichter einen Anteil an der zehnten Niederlage des BSC. In der 50. Minute zeigte Fabian Maibaum Nico Knystock nach einem Foul an Kelvin Lunga die Gelbe Karte. Für Zillken eine spielentscheidende Fehlentscheidung. „Das war eine klare Notbremse und damit die Rote Karte.“ So verabschiedet sich der Aufsteiger als Tabellenzehnter mit einem Polster von zehn Punkten auf den 15., Fortuna Düsseldorf II, in die Winterpause. Allerdings hat die Fortuna noch zwei Nachholspiele in petto.

Für Zillken begann der 20. Spieltag zunächst erfreulich. Mit Kelvin Lunga, der die letzten beiden Spiele des BSC nach einer Muskelverletzung ausgefallen war, verfügte der 49-jährige über eine zusätzliche Alternative in der Offensive. Auch Ricardo Retterath durfte nach 82-minütiger Denkpause auf der Ersatzbank beim Spiel gegen Rot-Weiss Essen wieder von Beginn an ran. Zwölf Minuten nach Anpfiff war es um die gute Laune des BSC-Trainers allerdings geschehen. Nach einem Angriff über die linke Seite passte der enteilte Abu Bakarr Kargbo auf Tobias Steffen, der BSC-Schlussmann Andy Hubert mit einem Flachschuss aus rund elf Metern zum 1:0 keine Abwehrchance ließ.

Eine Kopie dieser Chance durch Lucas Musculus auf Bonner Seite konnte SV-Schlussmann Tim Paterok vor 748 Zuschauern vier Minuten später per Fußabwehr entschärfen. Für noch mehr Frust beim BSC-Trainerstab und mitgereistem Anhang sorgte dann in der 25. Minute BSC-Innenverteidiger Andreas Dick, ansonsten in dieser Saison die personifizierte Zuverlässigkeit. Den völlig verunglückten Kopfball des 27-jährigen auf seinen Torhüter nutzte Kargbo zum 2:0 für Rödinghausen. „Das ist natürlich hart, wieder einem Zweitorerückstand nachlaufen zu müssen“, meinte der BSC-Trainer. Auch deshalb gehörte Dick zehn Minuten später zu den ersten Gratulanten, nachdem Daniel Somuah mit seinem 5. Saisontor den 1:2-Anschlusstreffer erzielt hatte. Dass Musculus nicht nur vollstrecken, sondern auch vorbereiten kann, zeigte der 15-fache Torschütze mit einem gelupften Ball in den Rödinghausener Strafraum, den Somuah mit einem platzierten Kopfball aus rund sechs Metern ins Tor der Hausherrn veredelte.

Fast hätten Spieler und Betreuer des BSC beim Pausentee noch das 2:2 rekapitulieren können, aber der Schuss von Kris Fillinger nach Flanke von Adis Omerbasic strich nur um wenige Zentimeter am Tor der Ostwestfalen vorbei. Allzu lange mussten die Gäste allerdings nicht auf den mittlerweile längst verdienten 2:2-Ausgleich warten. Den erzielte in der 67. Minute Connor Crempicki, der mit einem exzellent geschossenen Freistoß nach Foul an Musculus den gesperrten Spezialisten Dario Schumacher perfekt vertrat.

Als die BSC-Delegation schon begann, sich auf eine heitere Rückreise im Mannschaftsbus einzustellen, schockte der eingewechselte Marvin Höner den Aufsteiger sechs Minuten vor dem Abpfiff mit dem 3:2-Siegtreffer für die Gastgeber. Bis zum 5. Januar haben nun alle Beteiligten, das Erlebte zu verarbeiten. Dann bittet Zillken zum Vorbereitungsstart. Wie und wo weiß der BSC-Trainer nicht zu sagen. „Sicher ist, dass auf uns ein spannender Kampf gegen den Abstieg zukommt.“

Bonner SC: Hubert, Omerbasic, Weber, Dick, Dündar, Fillinger (85. Sobiech), Retterath (63. Guirino), Krempicki, Somuah, Lunga (81. Kaiser), Musculus.

SV Rödinghausen: Paterok, Will (71. Tünte), Knystock, Leeneman, Kacinoglu, Müller, Holtby (68. Höner), Jakubiak (77. Kunze), Kargbo, Steffen, Langemann.

Tore: 1:0 Steffen (12.), 2:0 Kargbo (25.), 2:1 Somuah (37.), 2:2 Crempicki (67.), 3:2 Höner (84.). Zuschauer: 748. Schiedsrichter: Fabian Maibaum.