Gegen Borussia Dortmund U23 Bonner SC will Rekord weiter ausbauen

Bonn · Am Samstag trifft der Bonner SC im Sportpark Nord auf die U23 von Borussia Dortmund. In der Fußball-Regionalliga will der Bonner SC den Rekord von vier Siegen ausbauen.

 Die nächste Herausforderung wartet auf Markus Wipperfürth und den Bonner SC gegen die U23 von Borussia Dortmund.

Die nächste Herausforderung wartet auf Markus Wipperfürth und den Bonner SC gegen die U23 von Borussia Dortmund.

Foto: Hampel

Thorsten Nehrbauer gefällt, was er derzeit zu sehen bekommt. "Die Jungs sind in der Lage, sich an die jeweils geforderten Gegebenheiten anzupassen", sagt der Trainer des Fußball-Regionalligisten Bonner SC, der diese Fähigkeit schlicht und ergreifend als Männerfußball bezeichnet. Beispiel Haltern: Auf dem holprigen Rasen des Aufsteigers gegen einen nicklig agierenden Gegner war gepflegter Kombinationsfußball definitiv nicht das richtige Mittel, um zum Erfolg zu kommen. "Da ist jeder Einzelne gefragt, seinem Mitspieler zu helfen", sagt Nehrbauer. "Vor allem dann, wenn es nicht so gut läuft." Und so offenbarte die Elf um Interimskapitän Dario Schumacher ungeahnte Comeback-Qualitäten. Den für Nehrbauer unberechtigten Strafstoß, den der TuS Haltern fünf Minuten vor dem Abpfiff durch Stefan Oerterer zum schmeichelhaften 1:1 nutzte, konterte der BSC in der Schlussminute mit dem 2:1-Siegtreffer durch Jan Holldack.

Am Samstag (14.30 Uhr, Sportpark Nord) dürften wiederum andere Qualitäten gefragt sein, wenn die U23 von Borussia Dortmund ihre Visitenkarte in Bonn abgibt. Auch wenn der BVB in der Tabelle derzeit drei Punkte hinter dem BSC zu finden ist, lobt Nehrbauer den nächsten Gegner in den höchsten Tönen. "Für mich repräsentiert Dortmund fußballerisch das Feinste, was die Liga zu bieten hat", findet der BSC-Trainer, der die jüngste 1:2-Niederlage der Borussia zu Hause gegen Lippstadt auf die noch fehlende Stabilität des BVB-Nachwuchses zurückführt. "Dafür werden die Dortmunder am Samstag gegen uns mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch antreten", glaubt Nehrbauer. Bangemachen gilt für die Bonner allerdings nicht. Dafür zeigte sich der BSC in den letzten vier Partien zu gefestigt. Dass der Tabellenachte nach seiner Rekordserie in der Regionalliga damit bereits zu den Spitzenteams der Liga zu zählen sei, hält Nehrbauer allerdings für abwegig. "Das ist Quatsch", sagt der 41-Jährige. "Natürlich können wir uns mit Teams wie Rödinghausen, Verl oder Essen messen. Aber zu einer Mannschaft, die über die gesamte Saison andere Ambitionen hat als wir, fehlt uns noch einiges. Die Entwicklung hört nicht auf. Ich weiß, wo meine Jungs jetzt stehen."

Fest steht, dass der Bonner SC in der Regionalliga West die Mannschaft der Stunde ist. Im sogenannten Power-Ranking der letzten fünf Spiele auf dem Internetportal fupa.net steht der BSC hinter dem SC Verl auf Platz zwei. Keinem anderen Team in der Liga gelangen zuletzt vier Siege in Folge. Die Abläufe innerhalb der Mannschaft funktionieren offensichtlich. Spieler aus der zweiten Reihe drängen sich auf. "Schließlich belebt Konkurrenz das Geschäft", sagt Nehrbauer. Außer dem 19-jährigen David Winke, der seinen Stammplatz in der Innenverteidigung neben den routinierten Nico Perrey und Kris Fillinger mittlerweile sicher hat, konnte in Haltern auch der bisherige Ergänzungsspieler Cebrail Makreckis seinen Trainer überzeugen. "Er hat auf der Sechserposition ein wirklich gutes Spiel gemacht", lobt Nehrbauer. Da Bernard Mwarome nach seiner Verletzung aus der Begegnung gegen Aachen erst Mitte der Woche wieder ins Mannschaftstraining einstieg, dürfte der erst 19-jährige Makreckis auch gegen den BVB erste Wahl sein.

Insgesamt stimmen die Voraussetzungen also, um am Samstag den neuen Rekord von vier Siegen in Folge noch weiter auszubauen. Dementsprechend entspannt geht die Bonner Führungsriege auch mit der Suche nach einem Nachfolger für den zurückgetretenen Sportdirektor Thomas Schmitz um. "Die aktuelle sportliche Situation ist ausgesprochen gut", sagt Stefan Krämer, Vorstandsmitglied Sport beim BSC. "Trainer und Mannschaft haben sich gefunden", meint Krämer. "Wir haben und werden auch noch Gespräche mit potenziellen Nachfolgern für Thomas Schmitz führen und wollen eine Lösung zur Winterpause präsentieren."

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