Fußball-Mittelrheinpokal Bonner SC will weiterkommen, aber nicht um jeden Preis

Bonn · Fußball-Regionalligist Bonner SC tritt im Mittelrheinpokal beim FC Pesch an. Trainer Björn Joppe will seine Stammkräfte schonen, denn der Kampf um den Klassenerhalt ist ihm wichtiger als der Pokal.

 Eine Spielpause bekommt BSC-Abwehrchef Leander Goralski (l.) im Mittelrheinpokal in Pesch.

Eine Spielpause bekommt BSC-Abwehrchef Leander Goralski (l.) im Mittelrheinpokal in Pesch.

Foto: Boris Hempel/Boris_Hempel

Lästige Pflichtaufgabe oder großer Anreiz: Björn Joppe, der Cheftrainer des Fußball-Regionalligisten Bonner SC schwankt noch, welche Bedeutung er der Partie am Mittwoch ab 19.30 Uhr zwischen dem Mittelrheinligisten FC Pesch und dem BSC zumessen soll.

2017 hatte der Regionalligist, damals noch unter dem Trainer und designierten Geschäftsführer Sport Daniel Zillken, nach der „Knochenmühle“ Verbandspokal bekanntlich die finanziell nicht zu verachtende erste DFB-Pokalhauptrunde erreicht, in der der Viertligist vor vollem Haus im Sportpark Nord gegen den damaligen Erstligisten Hannover 96 schließlich ausschied. Auf der anderen Seite wartet schon am kommenden Samstag das wichtige Auswärtsspiel beim direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, dem FC Wegberg-Beeck. „Eine Partie, die wir nicht verlieren sollten“, sagt Joppe mit Blick auf die Regionalliga-Tabelle, in der Wegberg-Beeck dem BSC punktgleich im Nacken sitzt.

Aber auch im Pokal will Joppe, der sich eigens die Partie des FC Pesch gegen den FC Blau-Weiß Friesdorf (2:2) vor Ort angeschaut hat, nicht kampflos die Segel streichen und möglichst weiterkommen. Doch offenbar nicht um jeden Preis. Der erfolgreiche Kampf gegen den Abstieg sei für den Verein auf lange Sicht bedeutend wichtiger, hatte Joppe schon nach dem 1:2 am Freitagabend gegen den SC Preußen Münster gesagt. „Wir spielen auf Kunstrasen und haben einige angeschlagene Spieler. Nichtsdestotrotz wollen wir eine Runde weiterkommen. Aber für uns steht der Abstiegskampf klar an erster Stelle“, erklärte Joppe.

Wie viele Trainerkollegen in ähnlicher Situation will auch Joppe deshalb für die Aufgabe auf dem Pescher Kunstrasen die Rotationsmaschine anwerfen – ein Werkzeug, dass der 42-Jährige ansonsten nicht übermäßig gerne nutzt. Im Tor gibt am Mittwochabend Mark Depta sein Pflichtspieldebüt. Stammkeeper Kevin Birk, der gegen Münster mit einem Sehnenanriss im Mittelfinger spielte, wird für Wegberg geschont. Ebenfalls nicht zum Kader gehört Kapitän Kris Fillinger, der nach überstandener Muskelverletzung nicht auf dem vergleichsweise harten Kunstrasen spielen soll.

Eine Chance für den zweiten Anzug

Auch Abwehrchef Leander Goralski will Joppe für die kommenden Aufgaben in der Liga schonen. Genauso wie Außenverteidiger Robin Afamefuna, der sich den Pokalauftritt seiner Kollegen ebenfalls entspannt von draußen ansehen darf. Matti Fiedler, neben Goralski Stammkraft in der Bonner Innenverteidigung, nimmt zunächst auf der Bank Platz. Fehlen wird außerdem Nils Teixeira, den eine Erkältung plagt. Ob damit die Chancen für den Fünftligisten Pesch steigen, bleibt offen. Sitzt beim BSC der zweite Anzug, steht Joppe womöglich bald wieder vor dem Zwiespalt Pokal oder Meisterschaft.

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