Bonner SC BSC empfängt den Wuppertaler SV

Bonn · Selten mischten Aufsteiger die Fußball-Regionalliga West so auf wie in dieser Spielzeit. Der Wuppertaler SV ärgert die Etablierten in schöner Regelmäßigkeit und nimmt als bester Liganeuling Tabellenplatz vier ein. Am Samstag steigt in Bonn das Duell der Aufsteiger.

 Der Vater des Erfolges: Trainer Daniel Zillken hat den BSC in die Regionalliga geführt und den Verein dort etabliert.

Der Vater des Erfolges: Trainer Daniel Zillken hat den BSC in die Regionalliga geführt und den Verein dort etabliert.

Foto: Wolfgang Henry

Sechs Spiele in Folge hat die Mannschaft von Trainer Stefan Vollmerhausen nicht mehr verloren. Zuletzt allerdings rettete der WSV vor gut 3000 Fans im Stadion am Zoo gegen den SC Wiedenbrück erst in der Nachspielzeit ein 1:1.

Noch einen Tick spektakulärer ist aktuell der Bonner SC nach vorübergehender Durststrecke von sechs sieglosen Spielen unterwegs. Nach dem 3:1-Auswärtserfolg beim SC Wiedenbrück fügte die Elf von Trainer Daniel Zillken am vergangenen Freitag im Rheydter Grenzlandstadion nach einer beeindruckenden Vorstellung dem haushohen Favoriten und Tabellenführer Borussia Mönchengladbach II mit dem 2:1 die erste Saisonniederlage zu. Am Samstag (14 Uhr, Sportpark Nord) treffen beide Aufsteiger im direkten Duell aufeinander.

Auf Sportdirektor Schmitzwartet eine Menge Arbeit

„Spätestens jetzt beginnt für mich der Stress, die Mannschaft zusammenzuhalten“, hatte BSC-Sportdirektor Thomas Schmitz noch eher scherzhaft in Rheydt verkündet. Zwei Tage später folgte der durchaus ernst gemeinte Appell des Sportdirektors in Richtung des BSC-Vorstandes, sich frühzeitig um eine Erhöhung des Etats für die kommende Saison zu kümmern. Die Gründe für eine Aufstockung liegen auf der Hand. So viele Spieler wie nur irgendwie möglich aus dem aktuellen Kader sollen gehalten werden. Auch mit Daniel Zillken und seinem Assistenten Michael Braun, für Schmitz die Väter des Erfolgs, will der sportliche Leiter des Aufsteigers lieber heute als morgen verlängern (der GA berichtete).

Zillken, der für Samstag mit allen Spielern planen kann, die Gladbach mit 2:1 schlugen, scheint nicht abgeneigt zu sein, seinen bis Juni 2017 geltenden Vertrag vorzeitig zu verlängern. Auch wenn dem 49-Jährigen durchaus bewusst ist, dass nicht nur die Spieler, sondern auch der BSC-Trainer auf dem Präsentierteller sitzen: „Es macht eine Menge Spaß, mit dieser Mannschaft zu arbeiten und an ihr zu feilen. Kontinuität ist für meine Arbeit sehr wichtig.“

Den vorletzten Gegner in der Hinrunde stuft der BSC-Coach als überdurchschnittlichen Regionalligisten ein. „Wuppertal hat viel investiert und eine erfahrene Mannschaft zusammengestellt. Für uns ist der WSV eine genauso große Herausforderung wie zuletzt die Gladbacher Zweite.“ In bislang 34 Meisterschaftsspielen gegen Wuppertal gelangen dem BSC nur vier Siege. Zehn Partien endeten unentschieden. 22 mal verließ der WSV als Sieger den Platz. Vor allem die Mentalität des Aufsteigers hat es Zillken angetan. „Zwölf seiner 26 Tore hat der WSV in der Schlussphase erzielt. Die Jungs geben einfach nicht auf.“

Spielt Aydogmus?

Für die Nostalgiker unter den BSC-Anhängern hat WSV-Sportdirektor Manuel Bölstler allerdings keine frohe Kunde. Ercan Aydogmus, der von 2008 bis 2010 zwei Jahre lang reichlich Tore für den BSC schoss, wird wohl nicht spielen können. Schon gegen Wiedenbrück musste der 37-jährige einstige Bonner Publikumsliebling wegen einer Gürtelrose passen. „Der Krankheitsverlauf und die Ansteckungsgefahr lassen einen Einsatz in Bonn wohl nicht zu“, sagt Bölstler.

Schmunzeln muss der Ex-Profi, der seit 2015 in Wuppertal als Sportdirektor das Sagen hat, über die Spekulationen der Konkurrenz, der WSV gehöre zu den gut situierten Clubs der Liga. „Wir gehören mit unserem Etat von 600.000 Euro für die erste Mannschaft ähnlich wie der BSC zum unteren Drittel der Liga. Wie beim BSC bilden Trainer und Mannschaft eine Einheit.“ Dafür darf sich der Aufsteiger als Zuschauerkrösus bezeichnen. „Unser Schnitt liegt bei rund 3500 Zuschauern“, sagt Bölstler. Um die 700 WSV-Fans wollen am Samstag ihre Mannschaft nach Bonn begleiten.

„Diese Paarung hat auch eine gute Kulisse verdient“, meint Zillken. „Beide Vereine spielen schließlich eine tolle Saison und haben bis zum 16. Spieltag die Erwartungen mehr als erfüllt.“

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