Fußball-Regionalliga BSC-Innenverteidiger Spinrath trifft auf seine alten Kollegen

BONN · Im dritten Saisonspiel der Regionalliga West empfängt der Bonner SC am Samstag den SC Wiedenbrück. Als Dank für die Unterstützung beim DFB-Pokalspiel gegen Hannover 96 hat der Club die Eintrittspreise gesenkt.

 Der sitzt: Sebastian Spinrath (rechts) erzielte in Wuppertal den Ausgleich zum 1:1.

Der sitzt: Sebastian Spinrath (rechts) erzielte in Wuppertal den Ausgleich zum 1:1.

Foto: hempel

Sollte er treffen, will Sebastian Spinrath auch jubeln. „Ich bin kein Freund derartiger Verhaltensweisen“, sagt der 25-Jährige. Im Profifußball gehört es mittlerweile zum guten Ton, sich beim Torerfolg gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber allzu emotionales Jubeln zu verkneifen. Am Samstag (14 Uhr, Sportpark Nord) trifft Spinrath mit seinem neuem Team, dem Regionalligisten Bonner SC, auf seine alte Mannschaft, den SC Wiedenbrück.

Zwei Spielzeiten verdingte sich der Kölner im Westfälischen. 67 Partien für den SC stehen im Lebenslauf des gelernten Innenverteidigers. „Nur ein Spiel habe ich verpasst“, erinnert sich Spinrath, der als Abwehrspieler immerhin siebenmal für Wiedenbrück ins Schwarze traf. Das schönste Tor seiner Karriere gelang ihm in der abgelaufenen Spielzeit ausgerechnet im Sportpark gegen den BSC. Mit der Brust angenommen, halbe Drehung und volley mit dem starken linken Fuß verwandelt – schulmäßig und hübsch anzusehen.

Wiedenbrück als Vorbild für den BSC

Im ersten Jahr erreichte Spinrath mit dem SC 50 Punkte. Die Westfalen gehören zu den etablierten Vereinen der Regionalliga West mit Vorbildfunktion auch für den BSC. Während Trainer Daniel Zillken nach dem Pokal-Event vor vollem Haus gegen den Bundesligisten Hannover 96 mahnt, den Hebel rechtzeitig für den Alltag in der Regionalliga umzulegen, freut sich Spinrath wie Bolle auf seinen Ex-Verein. „Ich habe bestimmt keine Probleme damit, das Spiel gegen Hannover abzuhaken, denn für mich ist das ein besonderes Spiel. Ich kann es kaum erwarten, meine Ex-Kollegen wiederzutreffen und, wenn möglich, mit einer Niederlage wieder nach Hause zu schicken.“

Spinrath wohnte in Wiedenbrück mit einigen Spielern des Clubs unter einem Dach. Rechtsverteidiger Marvin Sinan Büyüksakarya und Mittelfeldakteur Stipe Batarilo-Cerdic bezeichnet der BSC-Innenverteidiger als gute Freunde. Auch zu Ex-Trainer Alfons Beckstedde hat Spinrath noch immer Kontakt. „Batarilo hätte ich gerne den Schneid abgekauft“, sagt Spinrath. Darauf muss der 25-Jährige allerdings verzichten. Der Wiedenbrücker sah beim 1:3 gegen Viktoria Köln am letzten Samstag die Rote Karte.

Spinrath fühlt sich wohl

Aber auch ohne seinen Kumpel rechnet Spinrath, den einst Burkhard Kramer, zahlungskräftiges SC-Vorstandsmitglied und Gründer des Möbelunternehmens 3C, höchstpersönlich von Viktoria Köln zum SC Wiedenbrück lotste, mit einem engen Spiel. „Wiedenbrück spielt kompakt und beherrscht es, überfallartig zu kontern“, sagt Spinrath. Eigenschaften, die auch Daniel Zillken von seiner Mannschaft möglichst in jedem Spiel sehen möchte. Wie gut Wiedenbrück auf fremden Plätzen spielen kann, sah Spinrath mit eigenen Augen beim 4:1-Erfolg des SC in Köln gegen die U 23 des FC. Tipps muss er trotzdem nicht geben. „Unser Trainer ist über alle Spieler der Liga bestens informiert“, weiß er. Zudem schwingt mit Björn Mehnert ein neuer Coach in Wiedenbrück das Zepter.

Auch wenn Spinrath erst drei Pflichtspiele für den BSC absolviert hat, fühlt sich der Innenverteidiger in Bonn angekommen und entsprechend wohl. Dass der Aufsteiger der vergangenen Saison gegen Wuppertal und Uerdingen bereits vier Punkte sammeln konnte, sei natürlich klasse, tauge aber dennoch zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison nicht als Gradmesser: „Jedes Spiel in der Regionalliga ist für uns harte Arbeit. Vor allem das am kommenden Samstag.“ Sebastian Spinrath weiß, wovon er spricht.

Um sich bei den Fans zu bedanken, die am vergangenen Sonntag beim Pokalspiel gegen Hannover 96 die Mannschaft laut BSC-Präsident Dirk Mazurkiewicz „herausragend unterstützt“ hatten, senkt der Viertligist die Eintrittspreise für das Spiel gegen Wiedenbrück. Bei freier Platzwahl auf der Haupttribüne kosten die Tickets statt zwölf nur noch zehn Euro (ermäßigt acht Euro).

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