Spiel gegen Uerdingen BSC steht Heimspiel mit viel Zündstoff bevor
Bonn · Uerdingen kommt am Freitagabend mit den beiden Ex-Bonnern Musculus und Krempicki in den Sportpark. Das Spiel verspricht eine Menge Zündstoff. Auch wenn der BSC-Trainer davon nichts wissen will.
Daniel Zillken zieht gerne Vergleiche. „Der Kader des KFC Uerdingen entspricht dem eines Drittligateams“, sagt der Trainer des Fußball-Regionalligisten Bonner SC, der am Donnerstag seinen 50. Geburtstag feiert – natürlich mit seiner Mannschaft auf dem Trainingsplatz. Am Freitagabend (19.30 Uhr, Sportpark Nord) trifft Zillken mit seinem neu formierten Team im Spiel des „David“ BSC auf den „Goliath“ von der Grotenburg. In maximal zwei Jahren will sich der Aufsteiger dank des Geldes von Vereinsboss Mikhail Ponomarev in die dritte Liga verabschieden.
Das Spiel verspricht eine Menge Zündstoff. Auch wenn der BSC-Trainer davon nichts wissen will. „Das ist ein normales Regionalligaspiel gegen einen exzellent besetzten Gegner, das wir natürlich gewinnen wollen.“ Dass mit Lucas Musculus und Connor Krempicki zwei absolute Leistungsträger vom BSC nach Uerdingen wechselten und am Freitag an ihre alte Wirkungsstätte zurückkehren, ficht den 50-Jährigen nicht an.
Gegen Spitzenteams sah der BSC zuletzt immer gut aus
Musculus schoss in der abgelaufenen Saison 20 Tore für den BSC. Und auch Krempicki hatte mit neun Treffern und zahlreichen Assists gehörigen Anteil am guten Abschneiden des BSC in der Aufstiegssaison. „Das ist im Fußball nichts Besonderes. Uerdingen zahlt nun einmal gut. Da ist es normal, dass gute Spieler die Seiten wechseln“, sagt der BSC-Trainer. „Es wird sicherlich ein intensives und sehr emotionales Spiel, was aber nicht unbedingt mit unseren ehemaligen Spielern zu tun hat.“
Dass der BSC in der abgelaufenen Saison besonders gut mit vermeintlichen Übermannschaften konnte, interessiert Zillken ebenfalls nicht. 2:2 gegen Rot-Weiss Essen und die U23 von Borussia Dortmund, 4:0 gegen Alemannia Aachen, der 2:1-Auswärtserfolg gegen die jungen Fohlen von Borussia Mönchengladbach und die Siege im Pokal und Meisterschaft gegen Meister Viktoria Köln – für Zillken alles Schnee von gestern. „Uerdingen hat Spieler, die eine Partie alleine entscheiden können“, sagt der BSC-Trainer. „Wir müssen im Kollektiv dagegenhalten und ein Stück weit über uns hinauswachsen.“
Alexander Monath im Tor
Die Vorstellung zum Auftakt beim 1:1 in Wuppertal gefiel Zillken – zumindest in großen Teilen. Insbesondere die geleistete Defensivarbeit der gesamten Mannschaft genügte den Ansprüchen des BSC-Trainers. Das Gegentor bezeichnete Zillken als „Slapstick“. „Eine Kette von individuellen Fehlern, die bei einer neu formierten Mannschaft passieren können.“
Immerhin hatte der BSC-Coach mit Alexander Monath im Tor, den beiden Innenverteidigern Sebastian Spinrath und Nico Perrey, Sebastian Hirsch sowie Vojno Jesic im Mittelfeld und Stoßstürmer Lars Lokotsch zum Auftakt sechs Neuzugänge aufgeboten. Für Zillken deshalb auch erklärlich: das mitunter stockende Spiel nach vorne. „Ich habe viele gute Ideen ausmachen können. Es waren oft nur Kleinigkeiten, die dafür gesorgt haben, dass der Pass in die Spitze nicht ankam“, findet Zillken.
Gegen Uerdingen dürften sich die Veränderungen in der Starformation deshalb in Grenzen halten – wenn Zillken überhaupt umstellt. Das hieße vor allem für den Last-Minute-Neuzugang Aleksandar Pranjes, sich zunächst einmal mit der Jokerrolle anfreunden zu müssen. Gegen den Wuppertaler SV stand der 26-Jährige erst gar nicht im Kader. „Er hat gut trainiert und kommt langsam in Schwung“, sagt Zillken.
Auch Daniel Somuah könnte zum Härtefall werden. In der vergangenen Saison unumstrittener Stammspieler, droht dem 28-Jährigen wie schon in Wuppertal die Bank. Gleiches blüht auch Stürmer David Bors, den Thomas Schmitz vor zwei Wochen verpflichtet hatte. Der BSC-Sportdirektor wird auch in Zukunft für den BSC arbeiten. Gestern unterzeichnete Schmitz im Beisein von BSC-Sportvorstand Thorsten Nolting einen Zweijahresvertrag.