Bonner SC empfängt Erndtebrück BSC-Trainer Daniel Zillken: "Abstiegskampf tut weh"
BONN · Der Bonner SC steckt nach sechs Niederlagen in Folge im Abstiegskampf der Regionalliga West. Gegen den TuS Erndtebrück will die Mannschaft von Trainer Daniel Zillken am Samstag (14 Uhr, Sportpark Nord) endlich wieder ein Erfolgserlebnis einfahren.
Ruhe bewahren ist derzeit erste Trainerpflicht beim Fußballregionalligisten Bonner SC. „Der Blick auf die aktuelle Tabelle sagt doch alles“, sagt BSC-Trainer Daniel Zillken. „Warum soll ich da bei meiner Mannschaft noch zusätzlichen Druck aufbauen? Jetzt ist der Psychologe in uns gefordert. Wir müssen alles daran setzen, die Spieler wieder aufzubauen. Abstiegskampf tut weh. Aber wir wollen unsere Spieler auch nicht verrückt machen.“
Nach sechs Niederlagen in Folge hängt der BSC auf Tabellenplatz 15 fest. Fünf Punkte fehlen auf Platz 14. Dabei hat der BSC noch das Nachholspiel am 25. November gegen das Spitzenteam aus Rödinghausen in der Hinterhand. Umso brisanter ist die Partie am Samstag (14 Uhr, Sportpark Nord) gegen den TuS Erndtebrück. Der Aufsteiger sitzt der Zillken-Elf buchstäblich im Nacken, hat nach dem jüngsten 3:1-Erfolg gegen die U 23 des 1. FC Köln ebenfalls elf Punkte auf dem Konto und nur das um sechs Treffer schlechtere Torverhältnis. Nach sieben Spielen ohne Sieg bejubelte der TuS damit wieder einmal drei Punkte – zum zweiten Mal in dieser Spielzeit. Das viel zitierte Momentum ist offenbar am Samstag beim Gast.
Natürlich gab es nach der recht deftigen 0:4-Niederlage in Oberhausen Gesprächsbedarf. „Dass die Jungs nicht gerade vor Selbstbewusstsein strotzen, dürfte jedem klar sein“, berichtet der BSC-Trainer. „Umso mehr ist nun der Charakter jedes einzelnen Spielers gefragt“, betont Zillken. Vor allem Dario Schumacher, der in Oberhausen nach Gelb-Rot-Sperre schmerzlich vermisst wurde, gegen den Aufsteiger aber wieder mitmischt, führte gemeinsam mit Abdelkader Maouel und Gordon Addai gegenüber seinen Kollegen das Wort.
Personelle Veränderungen angekündigt
Begriffe wie Zusammenhalt oder gegenseitige Hilfe machten die Runde. „Uns ist klar, dass wir nur gemeinsam als Mannschaft da unten raus kommen“, sagt Schumacher. „30 Minuten haben wir gegen RWO ordentlich gespielt“, meint der BSC-Trainer. „Aber 30 Minuten reichen in keiner Liga. Sicherlich auch nicht gegen einen motivierten Gegner wie Erndtebrück es am Samstag sein wird.“
Zillken kündigte für das so genannte Sechs-Punkte-Spiel personelle Veränderungen an. Neben Schumacher könnten auch Sebastian Hirsch und Aleksandar Pranjes wieder in der Startelf des BSC auftauchen. Auch Gordon Addai ist nach überstandener Muskelverletzung wieder eine Option. Nico Perrey ist dagegen noch nicht soweit. Nach Lendenwirbelbruch soll der Innenverteidiger in der kommenden Woche wieder Schritt für Schritt ins Training einsteigen.
Der kommende Gegner lebt laut Zillken in erster Linie von seiner Mentalität. „Da müssen wir in jeder Sekunde des Spiels dagegen halten.“ Wie vor jedem Spiel verspricht Zillken auch diesmal, alles rauszuhauen. „Gegenüber unseren Zuschauern sind wir in der Bringschuld. Aber wir brauchen auch unsere Fans und deren Unterstützung, um da unten wieder rauszukommen.“ Immerhin rund 50 BSC-Anhänger hatten sich am Montagabend nach Oberhausen aufgemacht. „Das ist angesichts unserer Situation aller Ehren wert und alles andere als selbstverständlich“, meint der BSC-Coach.