Bonner SC fährt zum FC Hennef „Die Jungs sind in der Bringschuld“

Bonn · Der Bonner SC muss im Spitzenspiel der Fußball-Mittelrheinliga beim FC Hennef 05 gewinnen, um im Aufstiegsrennen dran zu bleiben. Für das neue Trainerduo ist es die erste Bewährungsprobe.

 Im Hinspiel lief es für Ergün Yildiz (M.) und den Bonner SC gegen den FC Hennef beim 5:1-Sieg vortrefflich.

Im Hinspiel lief es für Ergün Yildiz (M.) und den Bonner SC gegen den FC Hennef beim 5:1-Sieg vortrefflich.

Foto: rheinzoom.photo/Boris Hempel

Der Rasen ist gewalzt. Der Boden für das Nachholspiel in der Fußball-Mittelrheinliga zwischen dem FC Hennef 05 und dem Bonner SC am Ostersamstag um 17 Uhr im Stadion im Anton Klein Sportpark ist bereitet. Stand die Spielstätte noch vor wenigen Wochen im Mittelpunkt des Interesses – wegen der Sperre des Platzes war die Partie aufgrund fehlender Möglichkeiten der Fantrennung verlegt worden –, bestimmen längst andere Themen die Gespräche der geneigten Fußballanhänger in der Region.

Den meisten Gesprächsstoff liefert zweifellos der Rücktritt von BSC-Cheftrainer Lukas Sinkiewicz. Am Montag, 24 Stunden nach der 0:1-Niederlage des BSC in Frechen, hatte der 37-Jährige sein Amt zur Verfügung gestellt. „Ich habe eine Nacht darüber geschlafen“, berichtet Sinkiewicz. „Aber an meinem Entschluss, zurückzutreten, hat sich bis dahin nichts geändert. Trotz des Aufwandes, den wir betrieben haben, hat es einfach nicht gepasst“, sagt der Ex-Profi.

„Trotz der Probleme, die wir vor allem in den Auswärtsspielen hatten, mache ich der Mannschaft keine Vorwürfe. Schließlich sitzen wir alle in einem Boot. Ich habe in den Monaten in Bonn sehr viel gelernt und wünsche den Jungs und allen Beteiligten alles erdenklich Gute.“

Für Sinkiewicz sollen nun dessen ehemalige Assistenztrainer Albert Bunjaku und Gordon Addai die geringe Chance, den Aufstieg doch noch zu schaffen, möglichst in die Tat umsetzen. Schon am Montag hatte BSC-Sportdirektor Daniel Zillken die Marschrichtung nach dem Rücktritt von Sinkiewicz vorgegeben. „Einschließlich des Spiels in Hennef haben wir noch elf Partien vor der Brust. Und wir sind es unseren Fans, Mitgliedern und Sponsoren schuldig, alles rauszuhauen, was irgendwie geht.“

Duell in Hennef hat Finalcharakter für den BSC

Schon das Duell am Ostersamstag hat für den Regionalliga-Absteiger so etwas wie Finalcharakter. Gelingt Bonn ein Auswärtsdreier beim Tabellenzweiten, schrumpft der Rückstand auf Tabellenführer FC Wegberg-Beeck auf sechs Zähler zusammen. Auf Hennef wären es dann noch fünf Punkte, die es aufzuholen gilt. Verliert der BSC, dürfte das Thema direkte Rückkehr in die Regionalliga endgültig erledigt sein.

Zillken will allerdings nicht rechnen. „Für uns zählt jetzt erst einmal das Spiel am Samstag“, sagt der BSC-Sportdirektor. „Weiter in die Zukunft wollen und werden wir nicht blicken. Fest steht, dass die Jungs nach der Leistung in Frechen in der Bringschuld sind“, sagt Zillken, der die Trainingseinheiten beobachten will. „Sie müssen liefern.“

Hennef hat keinen Druck

Personell kann das Trainerduo Bunjaku und Addai mit Ausnahme der Langzeitverletzten Hajdar Shala und Jan-Luca Prangenberg aus dem Vollen schöpfen.

Weitaus entspannter blicken die sportlich Verantwortlichen aus Hennef auf die anstehende Aufgabe gegen den Bonner SC. „Wir verspüren keinen Druck“, sagt Dirk Hager, der sportliche Leiter des Tabellenzweiten. „Selbst im Fall einer Niederlage behalten wir fünf Punkte Vorsprung.“ Zum Rücktritt von Lukas Sinkiewicz hält sich Hager eher bedeckt. „Das ist Sache des BSC. Natürlich kann die neue Trainerkonstellation in Bonn einen positiven Effekt haben. Allerdings erwarten wir keine großen taktischen oder personellen Veränderungen.“

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