Aufsteigende Formkurve Bonner SC fährt mit viel Selbstvertrauen nach Rödinghausen

Bonn · Anders als in den Vorjahren hat der Bonner SC zuletzt seine Spiele gegen direkte Konkurrenten gewonnen. Nun trifft die Mannschaft von Trainer Björn Joppe auf den SV Rödinghausen – das beste Team der vergangenen zehn Spieltage.

 Kein ungewöhnliches Bild: In den vergangenen Wochen hatten die Spieler des Bonner SC häufig Grund zum Jubeln.

Kein ungewöhnliches Bild: In den vergangenen Wochen hatten die Spieler des Bonner SC häufig Grund zum Jubeln.

Foto: Boris Hempel/rheinzoom.photo

Als Daniel Zillken, der designierte neue Sportdirektor des Fußball-Regionalligisten Bonner SC, vor einigen Wochen davon sprach, dass der Abstand des BSC zu den Mittelfeldplätzen für einen am Ende erfolgreichen Kampf um den Klassenerhalt nicht so groß werden sollte, dachte der ehemalige Cheftrainer wohl sorgenvoll an vergangene Spielzeiten. Da verloren die Bonner in unangenehmer Regelmäßigkeit gegen die Mitkonkurrenten im Abstiegskampf; Teams wie Wegberg-Beeck, Bergisch Gladbach, Homberg oder Ahlen gingen in den direkten Duellen meist als Sieger vom Platz.

Jetzt aber kann Zillken, der sich bereits regelmäßig mit Trainer Bjön Joppe austauscht, attestieren, dass der BSC seine Hausaufgaben gemacht hat. Gegen den KFC Uerdingen, den VfB Homberg, den FC Wegberg-Beeck, die SF Lotte und die U23 des FC Schalke 04 siegten die Bonner. Allein gegen Alemannia Aachen sprang lediglich ein Unentschieden heraus (1:1). Der Lohn: 16 Zähler auf der Habenseite und drei Punkte Vorsprung auf den am Saisonende ersten abstiegsrelevanten 16. Tabellenplatz – und das trotz des Ballastes von neun Niederlagen.

„Weihnachten wollen wir über dem Strich stehen. Umso schöner, dass wir bereits jetzt auf einem guten Weg sind“, sagt Joppe. Nun steht am Samstag allerdings wieder eine Partie gegen ein besser platziertes Team auf dem Spielplan. Im Gastspiel beim SV Rödinghausen trifft der BSC auf die beste Mannschaft der zurückliegenden zehn Spieltage. Sieben Siege, zwei Remis und lediglich eine Niederlage in Oberhausen korrigierten den Stolperstart der Mannschaft von Cheftrainer Carsten Rump, der Nils Drube Ende August abgelöst hatte.

BSC-Trainer Björn Joppe: "Tagesform und Spielglück spielen eine wesentliche Rolle"

„Rödinghausen besitzt eine eingespielte Mannschaft mit Unterschiedsspielern wie Daniel Flottmann oder Mirko Schuster“, sagt Joppe. Gerne spricht der 42-Jährige in einem solchen Fall von einem Gegner, mit dem sich der BSC nicht unbedingt messen muss. Diesmal macht der Bonner Coach allerdings eine Ausnahme. „Nach den jüngsten Erfolgen fahren wir mit breiter Brust nach Rödinghausen. In der Regionalliga spielen mit Ausnahme der Top-Teams Tagesform und das Spielglück eine wesentliche Rolle“, sagt Joppe, der außerdem an das 0:0 aus dem letzten Gastspiel im Wiehenstadion erinnert.

Der jüngste 4:3-Erfolg des BSC gegen die Knappenschmiede des FC Schalke 04 hatte viel Licht, aber auch einiges an Schatten zu bieten. Nach einer deutlichen 4:1-Führung zur Pause geriet die Elf nach den Gegentoren der Schalker gehörig ins Schlingern. „Wir sind noch nicht gefestigt genug, um einen klaren Vorsprung souverän zu verwalten“, hatte Joppe am vergangenen Sonntag gesagt.

Vor allem einem Akteur dürfte diese Aussage noch eine geraume Zeit in den Ohren geklungen haben. Dem erst 19-jährigen Creigh­ton Braun verpasste der Übungsleiter gegen Schalke die Höchststrafe. In der 46. Minute eingewechselt, musste der 19-jährige US-Amerikaner 23 Minuten später für Kris Fillinger den Platz wieder verlassen. „Er hat mir leid getan“, versichert Joppe. „Aber er kam nicht wie gewohnt ins Spiel. In diesem Moment war die Mannschaft wichtiger.“

In Rödinghausen wird der letzte Neuzugang des BSC wieder mit von der Partie sein. Ob in der Startelf oder zunächst auf der Bank, ließ Joppe offen. Fehlen werden neben den Langzeitverletzten Enzo Wirtz, Maximilian Pommer und Yannick Filipovic auch die angeschlagenen Massaman Keita und Dario Ehret. Nach dem Gastspiel in Rödinghausen folgen für den BSC zwei Heimpartien gegen Lippstadt und Ahlen. Zwei weitere Gelegenheiten, Zillken den Amtsantritt so angenehm wie möglich zu machen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Ein zartes Pflänzchen Euphorie
Kommentar zu den Telekom Baskets Ein zartes Pflänzchen Euphorie
Aus dem Ressort