Regionalliga-West BSC gelingt gegen Rödinghausen wieder kein Befreiungsschlag

Bonn · Ein Eigentor von Matti Fiedler kurz vor Schluss besiegelte die 0:1-Niederlage des Bonner SC gegen den SV Rödinghausen. Nur dank der gleichzeitigen Niederlage des SV Straelen in Mönchengladbach bleibt dem BSC der Abstiegsplatz erspart.

 Dario Bezerra Ehret mit einem akrobatischen Abschluss.

Dario Bezerra Ehret mit einem akrobatischen Abschluss.

Foto: Boris Hempel

Auch wenn Markus von Ahlen, der Cheftrainer des Fußball-Regionalligisten Bonner SC, immer wieder betont, dass ihn die Konkurrenz nicht interessiert und der Fokus einzig und alleine auf dem eigenen Handeln liegt, muss sich der 51-Jährige nach dem 35. Spieltag wohl oder übel mit den anderen abstiegsgefährdeten Vereinen beschäftigen. Denn nach der unglücklichen 0:1 (0:0)-Niederlage der Bonner im vorletzten Heimspiel gegen den SV Rödinghausen nimmt im Abstiegskampf die Abhängigkeit vom Geschick der anderen gefährdeten Clubs dramatisch zu. Als alles auf ein torloses Remis hinauslief, lenkte BSC-Innenverteidiger Matti Fiedler in der 88. Minute nach einem Schussversuch von Patrick Kurzen den Ball ins eigene Tor. Noch hat die Elf von Markus von Ahlen dreimal die Gelegenheit, in Lippstadt, in Ahlen und zum Abschluss der Saison zuhause gegen Rot-Weiß Oberhausen, dem drohenden Abstieg zu entgehen. „Wir wussten, wie stark der Gegner sein wird“, sagte von Ahlen nach dem Spiel. „In der zweiten Halbzeit ist es uns dann gelungen, das Spiel in den Griff zu bekommen. Dass Kleinigkeiten entscheiden, war uns klar. Umso enttäuschter sind wir für den Moment. Denn die Jungs hätten sich mehr verdient. Aber aufgrund der Art und Weise, wie wir gespielt haben, bleibe ich zuversichtlich, dass wir die nötigen Punkte noch holen.“

Was die Startelf anbetraf, konnte von Ahlen nach langer Zwangspause wieder auf sein Wunsch-Angriffsduo Serhat-Semih Güler und Albert Bunjaku zurückgreifen. Zuletzt spielten die beiden beim 2:1-Sieg im Kölner Südstadion gegen Fortuna Köln äußert erfolgreich von Anfang an zusammen. Beide trafen damals und Güler legte Bunjaku sein bislang einziges Tor für den BSC auf. Lief es also im Vorfeld der Partie in der Abteilung Attacke gegen Rödinghausen nach Wunsch des Trainers, musste der BSC-Coach in der Hintermannschaft umstellen. Für Leander Goralski, der auf Schalke seine 10. Gelbe Karte gesehen hatte, übernahm Massaman Keita. Ansonsten durfte sich die Formation versuchen, die im Parkstadion ihre massiven Probleme im Spiel nach vorne zu keiner Phase der Partie unter den Rasen kehren konnte.

Nicht unerwartet übernahmen im vorletzten Heimspiel die Gäste von Beginn an die Initiative. Ein Umstand, der den Hausherrn nicht ungelegen kam. Die Gastgeber lauerten also aus einer massiven Deckung heraus auf Umschaltmomente. Und der erste ergab sich in der 7. Spielminute, als Masaaki Takahara in aussichtsreicher Schussposition nach Flanke von Rudolf González über den Ball säbelte. Den ersten Einschlag für die Gäste verhinderte Dario Ehret. Nach einer Flanke, die zum Torschuss mutiert war, rettete der Rechtsverteiger vor der Linie akrobatisch (13.). Da beide Abwehrreihen das Geschehen zunächst im Griff hatten, tat sich in beiden Strafräumen zunächst wenig. Erst ein Fehler von Keita verschaffte Aday Ercan die nächste Chance der Partie. Aber BSC-Schlussmann Kevin Birk konnte den Schuss des Rödinghauser Angreifers entschärfen (34.). Zwei Minuten später hatte Birk Glück, als Damjan Marceta nach einem Einwurf aus elf Metern freistehend verzog. In der 39. Minute parierte der Bonner Keeper einen direkten Freistoß von Angelo Langer. Die Führung für die Gäste lag in der Luft. Dagegen kamen Güler und Bunjaku kaum zur Geltung. Beide Bonner Zielspieler blieben während der ersten 45 Minuten ohne brauchbare Zuspiele.

Auch in den ersten Minuten der zweiten Hälfte kam die Abwehrreihe der Gäste nicht ins Schwitzen. Immer wieder gelang es Rödinghausen in der gefährlichen Zone für Überzahl zu sorgen. Für die erste Ausnahme der zweiten 45 Minuten sorgte Güler, der sich am rechten Flügel durchsetzen konnte. Aber das Zuspiel des 12-fachen Bonner Torschützen kam nicht bis zu Takahara, der in Position gelaufen war (56.). Die Gastgeber erhöhten die Schlagzahl. Nur vier Minuten später landete der Ball vor den Füßen von Bunjaku, der allerdings etwas zu hastig knapp links am Tor vorbeizielte – die bis dahin beste Chance für die Hausherrn. Und der BSC legte nach. Wieder war es Güler, der die Führung gleich zweimal auf dem Fuß hatte. Zunächst fälschte Julian Wolff den Schuss nach Pass von Nils Teixeira entscheidend ab (66.). Wenige Sekunden später drosch Güler den Ball nach einer Teixeira-Ecke aus kurzer Distanz über den Querbalken. In den folgenden Minuten schienen die taktischen Fesseln auf beiden Seiten gelöst. Die Partie nahm in dieser Phase deutlich an Fahrt auf. Rund zehn Minuten vor dem Ende schalteten die Gastgeber dann auf die Sicherung des Remis um, bis schließlich das Unglück über den BSC hereinbrach. Den Schuss von Patrick Kurzen, der wohl weit am Bonner Gehäuse vorbeigeflogen wäre, lenkte Matti Fiedler in der 88. Minute zum Entsetzen aller Bonner Spieler, Betreuer und Anhänger ins eigene Tor.

Damit wächst am kommenden Samstag der Druck auf die Mannschaft des BSC, in Lippstadt zu punkten.

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