Regionalliga West Bonner SC verliert sein Heimspiel gegen Düsseldorf klar

Bonn · Der Bonner SC kommt in der neuen Saison nicht in Tritt. Auch das Heimspiel gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf ging klar 0:3 verloren. Damit bleibt der BSC auf einem Abstiegsplatz.

 Torsten-Jörn Klein vom Bonner SC rieb sich in Zweikämpfen auf.

Torsten-Jörn Klein vom Bonner SC rieb sich in Zweikämpfen auf.

Foto: Boris_Hempel

Es bleibt dabei. Der Fußball-Regionalligist Bonner SC ist von einer konstanten Leistung, die das 1:1 gegen Alemannia Aachen vielleicht dem einen oder anderen Anhänger suggeriert hatte, meilenweit entfernt. Waren am vergangenen Sonntag die Minuten nach dem Schlusspfiff von regelrechter Begeisterung und Euphorie geprägt, schallten diesmal unüberhörbar Unmutsäußerungen und Pfiffe durch den mit 321 Zuschauern spärlich besetzte Sportpark Nord. Wieder einmal sorgte ein übler Schnitzer für den Rückfall in überwunden geglaubte Zeiten. Beim 0:3 (0:1) gegen die U 23 von Fortuna Düsseldorf unterlief Schlussmann Kevin Birk der entscheidende Fehler, den Phil-Thierri Sieben in der 53. Minute zum vorentscheidenden 2:0 für die Fortuna nutzte. Der gegen Aachen gezeigte Wille, die Niederlage noch abzuwenden, war damit früh gebrochen. In der 43. Minute hatte Tim Oberdorf die Gäste in Führung gebracht. Den Schlusspunkt zum 3:0 für Düsseldorf setzte Lex Tyger Lobinger in der 78. Minute.

Ein Spiel und ein Ergebnis, dass nachwirken dürfte. „Wir müssen dringend an den Strukturen arbeiten“, sagte Michael Pieck, der Vorsitzende des BSC-Aufsichtsrates. „Wir brauchen einen sportlich Verantwortlichen, der sich hauptamtlich um den BSC kümmert. So wie es jetzt läuft, geht es nicht weiter.“ Pieck nannte zwar keine Namen. Damit dürfte allerdings in erster Linie der sportliche Leiter Mario Neunaber gemeint sein, der den Kader in der letzten und dieser Saison zusammengestellt hatte.

Bonner SC verliert sein Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf U23 klar mit 0:3
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Bonner SC verliert sein Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf U23 klar mit 0:3

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„Dieses Spiel spiegelt unsere bisherige Saison wieder“, sagte Joppe nach der Partie, die nicht nur für die meisten BSC-Anhänger nach einem Offenbarungseid aussah. „Wir hatten die klare Chance in Führung zu gehen und kassieren stattdessen das 0:1. In der zweiten Hälfte ist meine Mannschaft regelrecht tot", klagte der BSC-Coach. „Kein Kampf, keine Leidenschaft, kein Wille. Wir verlieren jeden Zweikampf.“ Für Joppe offenbar nur ein Teil der Wahrheit. „Am Ende haben wir die Qualität nicht. Düsseldorf war keine gute Mannschaft. Aber wir verlieren 0:3. Das sagt alles. Nach dem 1:1 gegen Aachen hatte ich gehofft, dass der Knoten geplatzt ist. Leider beschäftigen sich viele in der Mannschaft mit anderen Dingen, statt mit Fußball.“

Für Abwehrschef Goralski reichte es nicht nach der Verletzung

Vor der Partie hatte Joppe noch bis zum Abschlusstraining am Freitag auf eine schnelle Heilung gehofft. Aber für Abwehrchef Leander Goralski, der gegen Aachen am vergangenen Sonntag mit einem schmerzhaften Pferdekuss vorzeitig das Feld räumen musste, reichte es nicht mehr. Für den Ex-Oberhausener übernahm Massaman Keita in der Bonner Innenverteidigung. Ansonsten beließ es der BSC-Coach bei der Mannschaft, die sich gegen die Alemannia mit dem späten Ausgleichstreffer zum 1:1 für ihren Einsatzwillen belohnt hatte. Dafür bekam die Riege der Ergänzungsspieler Zuwachs. Erstmals gehörte der mit großem Hoffnungen nach Bonn gewechselte Maximilian Pommer zum Kader. Der Mittelfeldspieler hatte sich in der Vorbereitung das Syndesmoseband gerissen. Auch Rudolf González und Luis Monteiro gehörten nach überstandener Verletzung wieder zum Kader. Erstmals zum Aufgebot zählte Creighton Spencer Braun. Den zuletzt vereinslosen erst 19 Jahre jungen US-Amerikaner hatte BSC-Sportdirektor Mario Neunaber unter der Woche unter Vertrag genommen.

Dass der Punkt vom vergangenen Sonntag offenbar Mut gemacht hatte, zeigten die Gastgeber nur zu Beginn des Spiels. In den ersten fünf Minuten sahen die Besucher gleich zwei Gelegenheiten der Hausherrn, in Führung zu gehen. Die erste hatte Jonas Berg, nachdem der Freistoß von Nils Teixeira Freund und Feind passiert hatte (4.). Nur eine Minute später lag der Ball mit Dennis Gorka nach einer Ecke von Masaaki Takahara sogar im Netz. Allerdings hatte Daniel Somuah den Düsseldorfer Schlussmann regelwidrig attackiert. Danach flaute die Partie allerdings auch schnell wieder ab. Vor und in den Strafräumen tat sich wenig. Bemerkenswert allenfalls der Wechsel von Pommer für den gelb-rot gefährdeten Keita, den Teixeira in der Innverteidiger ersetzte (29.). Die beste Chance des Spiels hatte bis dahin Tim Köther, der in der 30. Minute aus zwölf Metern am einmal mehr gut reagierenden Bonner Schlussmann Kevin Birk scheiterte. Neun Minuten später toppte Serhat-Semih Güler diese spärlich bestückte Rangliste, als der offensive Mittelfeldspieler alleine auf Gorka zulief, aber am Düsseldorfer Keeper scheiterte – das musste die Bonner Führung sein. Stattdessen jubelten in der 43. Minute die Gäste. Nach Flanke von Profi Jamil Siebert traf Tim Oberdorf per Kopf zur Führung für Düsseldorf.

Auch ein Doppelwechsel nach dem 0:1 brachte nichts

Joppe reagierte auf den wieder einmal vermeidbaren Rückstand mit einem Doppelwechsel. Luis Monteiro und Rudolf González übernahmen für Justin Klein und Jonas Berg. Aber die Hoffnung auf die Wende zerstörte ein katastrophaler Fehler, dem ausgerechnet der zuletzt beste Bonner Kevin Birk unterlief. Ohne Not spielte der Schlussmann der Gastgeber den Ball in die Füße von Phil-Thierri Sieben, der sich mit dem 2:0 für Düsseldorf bedankte (53.). Der noch gegen Aachen gezeigte Mut schien die Gastgeber nun endgültig verlassen zu haben. Die Akteure in Blau und Rot wirkten mit jeder Spielminute unsicherer. Fast schon folgerichtig erzielten die Gäste in der 78. Minute durch Lex Tyger Lobinger nach einem Konter das 3:0 – der Schlusspunkt einer am Ende indiskutablen Leistung des BSC.

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