Nach Videokonferenz Regionalliga West wird fortgesetzt

Bonn · Die Regionalliga West wird ihre Saison fortführen. Das ergab eine Videokonferenz der Vereinsvertreter und des Westdeutschen Fußballverbandes am Montagnachmittag.

Nach Videokonferenz: Regionalliga West wird fortgesetzt
Foto: Boris Hempel

Der Sekundenzeiger schaffte während der Videokonferenz zwischen den Vereinsvertretern und den Funktionären des Westdeutschen Fußballverbandes am Montagmittag nur eine Umdrehung, dann war die Nachricht verkündet: Der Spielbetrieb in der Regionalliga West geht auch im November weiter.

Nach Rücksprache des Westdeutschen Fußballverbands (WDFV) als Träger des Spielbetriebs in der Regionalliga West mit der Landesregierung Nordrhein-Westfalens wurde festgelegt, dass die Regionalliga als Spielklasse mit professionellen Strukturen anzusehen ist und nicht in den Amateurbereich fällt. Die seit Montag geltende Verfügungslage beinhaltet, dass Mannschaftssport im Amateurbereich bis auf Weiteres nicht mehr erlaubt ist.

Damit kann also im Fußballwesten auch in der vierten Liga trotz der vorerst bis zum 30. November geltenden Corona-Schutzverordnung weiter Fußball gespielt werden – allerdings ohne Zuschauer. Auch wird es für die 21 Teams nicht, wie in den ersten drei Profiligen, Covid-19-Tests geben.

Nachdem die zuständigen Verbände der Regionalliga Nordost und Regionalliga Nord sich für eine Spielpause im November aussprachen, ist die West-Staffel damit bislang die einzige vierte Liga, die weitermacht. In der Regionalliga Südwest und Regionalliga Bayern werden noch Entscheidungen erwartet. „Wir sind froh und dankbar, dass der Spielbetrieb fortgesetzt werden kann“, sagte Manfred Schnieders, der Vorsitzende des WDFV-Fußballausschusses.

Bislang mussten 18 von 120 Spielen wegen diverser Corona-Fälle verlegt werden. Für den Bonner SC, dessen Partie bei der U23 von Borussia Mönchengladbach am vergangenen Samstag wegen eines Corona-Falls beim Borussen-Nachwuchs auf den 16. Dezember terminiert worden war, geht es damit am Mittwoch (19.30 Uhr, Sportpark Nord) mit dem Heimspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen weiter. Darüber hinaus stehen im November noch die Heimspiele gegen Rödinghausen (14.11.) und Straelen (25.11.) auf dem Programm.

„Alles andere wäre aus Sicht des Fußballs auch sehr traurig gewesen“, sagte BSC-Chefcoach Thorsten Nehrbauer in seiner ersten Reaktion. „Hätten wir pausiert, wäre es wohl kaum möglich gewesen, den Spielbetrieb im Dezember wieder aufzunehmen.“ Mit gemischten Gefühlen reagierte Dirk Mazurkiewicz auf die Nachricht. „Aus wirtschaftlichen Gründen hätten wir eine Unterbrechung befürwortet, um dann wieder mit Zuschauern weiterspielen zu können“, sagte der Vorstandsvorsitzende.

Zumindest einen Teil der entgangenen Einnahmen werden die Vereine zurückerhalten. Mit einem 15 Millionen-Euro-Fonds greift das Land Nordrhein-Westfalen den Clubs unter die Arme. „Ohne diese Hilfe würde es nicht funktionieren“, findet Mazurkiewicz. Auf Grundlage des aktuellen und des Zuschauerschnitts der abgebrochenen Spielzeit 2019/2020 erhalten die Vereine jeweils 60 Prozent der damit erzielten Einnahmen. „Eine faire Lösung“, meint Mazurkiewicz. „Natürlich wissen wir um die sportliche Bedeutung dieses Beschlusses“, sagt der BSC-Vorstandsvorsitzende. „Aber jetzt gilt es, Ideen zu entwickeln, wie wir die Leistung unserer Sponsoren auch mit Geisterspielen umsetzen können.“

Daher sei es sehr erfreulich, dass die Partie am Mittwoch gegen Oberhausen bei Sporttotal, die ansonsten mit einer automatischen Kamera aus dem Sportpark Nord übertragen, als Topspiel eingeordnet und deshalb mit einer eigenen Kameraproduktion ausgestrahlt wird. Mit dem Bonner Sport- und Bäderamt soll zuvor rechtzeitig geklärt werden, wann und wie der BSC auf dem eigentlich gesperrten Gelände des Sportparks trainieren kann.

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