Bonner SC Spiel gegen den BVB: Die Kräfteverhältnisse sind klar

Bonn · Der hochtalentierte Nachwuchs des BVB gastiert an diesem Dienstag im Sportpark Nord. Trainer Daniel Farke ist ein Ex-BSCler.

 Auf Kris Fillinger (M.) und den BSC wartet mit den Dortmundern eine große Herausforderung.

Auf Kris Fillinger (M.) und den BSC wartet mit den Dortmundern eine große Herausforderung.

Foto: Hempel

Die Auswirkungen der ersten Heimniederlage halten sich für den Bonner SC sowohl tabellarisch als auch hinsichtlich der psychischen Auswirkungen auf das spielende und trainierende Personal in überschaubaren Grenzen. Der Fußball-Regionalligist ist trotz des 2:3 gegen die U23 des 1. FC Köln als Fünfter mit 15 Punkten auf der Habenseite nach wie vor als bester Aufsteiger gelistet. Mit fünf Siegen hat die Elf von Trainer Daniel Zillken im Übrigen genauso viele Dreier auf dem Konto wie die Dortmunder Borussia U23, die am Dienstagabend (19.30 Uhr, Sportpark Nord) im Nachholspiel als Tabellenzweiter in Bonn vorstellig werden.

BVB-Coach Daniel Farke, in der Spielzeit 2005/2006 unter dem damaligen BSC-Trainer Reinhold Fanz zehnmal für den BSC im Einsatz (vier Tore), ist angesichts des Bonner Saisonstarts angemessen vorsichtig. „Wenn der Fünfte zu Hause gegen den Zweiten spielt, sind die Unterschiede nicht sehr groß. Ich erwarte eine enge Partie gegen einen sehr geschlossen agierenden Gegner, in der möglicherweise Kleinigkeiten entscheiden werden“, sagt der Fußballlehrer, der immer wieder gerne an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt. „Die Entwicklung, die der BSC seit der Insolvenz 2010 durchlaufen hat, ist toll und freut mich als ehemaligen BSC-Spieler sehr.“

Seit November 2015 ist der Lippstädter, der 2013/2014 in Hennef seine Fußballlehrer-Lizenz erworben hat, für den BVB-Nachwuchs verantwortlich. „Natürlich habe ich Akteure in meinen Reihen, die über großes Potenzial verfügen. Aber angesichts von 14 neuen Spielern, von denen alleine zehn ihre erste Saison im Seniorenfußball bestreiten, ist es nicht so einfach, schnell eine Einheit zu formen. Aus dieser Warte betrachtet, bin ich mit unserem Saisonstart hochzufrieden.“

Für den Vornamensvetter auf der Bonner Trainerbank, der im gestrigen Training nur noch in der gebührenden Kürze auf die Fehler gegen den 1. FC Köln eingehen wollte, sind vor dem allerersten Punktspiel gegen die Nachwuchsmannschaft des BVB die Kräfte klar verteilt. „Wir müssen einen Sahnetag erwischen und hoffen, dass bei den Dortmundern nicht alles perfekt läuft.“

Für Zillken, der die Dortmunder Argumentation, man könne am 3. September aufgrund der Abstellung einiger Spieler zu ihren Nationalmannschaften nicht antreten, scharf kritisiert hatte, liegt die Marschroute gegen den hochtalentierten Bundesliganachwuchs der Schwarz-Gelben auf der Hand. „Der BVB darf nicht viele Räume bekommen. Wir müssen viel aggressiver verteidigen, als wir das zuletzt gegen Köln gemacht haben. Es wäre also fatal, am Dienstag mit wehenden Fahnen ins offene Messer zu laufen.“

In der gestrigen Trainingseinheit ließ der BSC-Trainer vor allem das eigene Defensivverhalten nach Standardsituationen üben. Der Grund: „Mit den Innenverteidigern Christoph Zimmermann, Patrick Mainka und Mittelstürmer Hamadi Al Ghaddioui verfügen die Dortmunder alleine über drei Spieler, die länger sind als 1,90 Meter“, sagt Zillken. Das wichtigste aber sei, keine Geschenke mehr zu verteilen, wie das gegen den 1. FC Köln bei allen Gegentreffern der Fall gewesen sei. „Die Jungs wissen selber, dass sie besser spielen können“, erzählt Zillken. „Gegen Dortmund müssen wir wieder konzentrierter und vor allem viel entschlossener agieren.“ (ga)

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