Bonner SC Ungeahnte Schwächen im Spielaufbau

Bonn · Fußball-Regionalligist Bonner SC unterliegt im Sportpark Nord der SG Wattenscheid 09 mit 0:1. Trainer Daniel Zillken: "Uns hat heute die Durchschlagskraft gefehlt"

 An Durchschlagskraft mangelte es David Bors (rechts) und dem Bonner SC gegen Wattenscheid. FOTO: HEMPEL

An Durchschlagskraft mangelte es David Bors (rechts) und dem Bonner SC gegen Wattenscheid. FOTO: HEMPEL

Foto: s

In der Partie gegen den TV Herkenrath spielte Fußball-Regionalligist Bonner SC eine Halbzeit schlecht, gab eine 3:1-Führung noch aus der Hand und musste sich mit einem 3:3 begnügen. Am Samstag, vor 566 Zuschauern im heimischen Sportpark Nord, lief bei der 0:1 (0:1)-Niederlage gegen die SG Wattenscheid 09 die gesamten 90 Minuten wenig zusammen. Cellou Diallo hatte dem BSC, der im Spielaufbau ungeahnte Schwächen offenbarte und folglich kaum zu Torchancen kam, per Kopfball-Bogenlampe in der zehnten Minute die zweite Heimniederlage der noch jungen Saison zugefügt.

„Auch wenn wir nach dem Wechsel mehr investiert haben, hat uns heute die Durchschlagskraft gefehlt“, meinte BSC-Cheftrainer Daniel Zillken, der von einer verdienten Niederlage sprach. Die Pfiffe zur Pause und nach dem Abpfiff seitens der Haupttribüne quittierte Zillken allerdings mit deutlicher Kritik. „Wir sollten den Ball flach halten. Wir sind noch nicht so weit und spielen auch in dieser Saison gegen den Abstieg. Es bringt nichts, draufzuhauen und die Jungs auszupfeifen.“

Zu Begeisterungsstürmen gab es allerdings auch keinen Anlass. Vor der Partie war Zillken gezwungen umzustellen. Wie schon befürchtet, hatte es für den zuletzt guten BSC-Rechtsverteidiger Sebastian Hirsch nach dessen Muskelverletzung im Spiel gegen Herkenrath für einen Platz im Kader gegen Wattenscheid nicht gereicht. Seine Position übernahm Adis Omerbasic. Ins Mittelfeld rückte dafür Vojno Jesic – überraschend, denn der 24-Jährige kam nach langer Verletzungspause bislang nur minutenweise zum Einsatz. Meist lief die Partie jedoch an ihm vorbei.

„Das Ding müssen wir besser verteidigen.“

Aber auch die Versuche seiner Kollegen erinnerten eher an die wenig zufriedenstellende zweite Halbzeit gegen Herkenrath. Lediglich dreimal tauchten die Hausherrn während der ersten 45 Minuten vor SG-Schlussmann Edi Sancaktar auf. In der dritten Minute zielte Bernard Mwarome nach feiner Einzelleistung und präzisem Zuspiel von David Bors weit über das Wattenscheider Gehäuse. Die zweite BSC-Gelegenheit leitete Mwarome mit einem Steilpass auf Bors ein. Aber den Schuss des Bonner Mittelstürmers lenkte ein SG-Abwehrspieler über das Tor (37.).

Die Bemühungen des BSC entpuppten sich schnell als Strohfeuer, die Gäste übernahmen. Der Wattenscheider Führungstreffer aus der zehnten Minute dürfte Coach Zillken noch längere Zeit die Zornesröte ins Gesicht treiben. Nachdem Linksverteidiger Markus Wipperfürth eine Flanke aus dem Halbfeld unterlaufen hatte, senkte sich der Kopfball von Diallo über Schlussmann Martin Michel hinweg zum 1:0 für die Gäste ins lange Eck.

„In dieser Phase darf ein solches Tor nie und nimmer fallen“, meinte Zillken. „Das Ding müssen wir besser verteidigen.“ Der 51-Jährige ahnte die Folgen, denn für den BSC war das 0:1 ein Wirkungstreffer. Fortan lief der Gastgeber der Musik hinterher. Wattenscheid kombinierte sich unter seinem Dirigenten Mael Corboz fast nach Belieben durchs Mittelfeld. Die Zweikampfquote der Hausherren: besorgniserregend. In der 23. Minute bewahrte Michel seine Mannschaft gegen Nico Buckmaier vor einem höheren Rückstand. Der BSC durfte in den ersten 45 Minuten nur noch einmal aufs Gästetor schießen. Aber der Freistoß von Jesic nach Foul an Bors segelte weit über das Tor der Gäste.

Robin Schmidt rückt ins Sturmzentrum

Zillken reagierte und brachte zu Beginn der zweiten Hälfte „Shu“ Hashimoto als zusätzlichen Angreifer. Die erste Chance für die Gastgeber vergab zunächst Daniel Somuah, dessen Schussversuche gleich zweimal vor der Torlinie abgeblockt wurden (49.). In der 55. Minute versuchte es Somuah gegen den weit vor seinem Tor stehenden SG-Schlussmann aus 50 Metern. Ein netter Versuch. Viel mehr Offensivaktionen gelangen den Gastgebern nicht. Auch nicht, nachdem Zillken 15 Minuten vor dem Abpfiff seinen zweiten Sechser, Kris Fillinger, geopfert hatte. Für den BSC-Kapitän rückte Robin Schmidt neben Bors ins Sturmzentrum. Stattdessen verbuchten die Gäste durch Fabio Dias (77.) und Buckmaier (79.) zwei gute Chancen, noch auf 2:0 zu erhöhen.

Bonner SC: Michel, Wipperfürth, Rütten, Perrey, Omerbasic, Fillinger (74. Schmidt), Stoffels (46. Hashimoto), Mwarome, Vesic, Somuah, Bors.

SG Wattenscheid 09: Sancaktar, Tietz, Diallo (82. Obst), Canbulut (90.+2 van Santen), Buckmaier, Popovic, Korczowski, Corboz, Yesilova (76. Dias), Unzola, Schneider.

Tore: 0:1 Diallo (10.). Zuschauer: 566. Schiedsrichter: Braun (Wuppertal).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort