Nach Zillken-Rücktritt Wie geht es weiter mit dem Bonner SC?

Bonn · Einen Tag nach dem überraschenden Rücktritt von Daniel Zillken als BSC-Trainer streben die Rheinlöwen vorerst eine Übergangslösung an. Die spielfreie Zeit nach dem Dortmund-Spiel soll zur Trainersuche genutzt werden.

"Diese Situation hat uns alle überrascht. Wir sind unvorbereitet und haben keinen Plan B. Wir werden nun ruhig analysieren, wie es weitergehen soll. Die Suche nach einem Nachfolger ist ab jetzt im vollen Gange“, sagte am Samstagabend Thomas Schmitz, Sportlicher Leiter des Bonner SC. Der Rücktritt von Daniel Zillken unmittelbar nach der 2:3-Niederlage bei Aufsteiger 1. FC Kaan-Marienborn ging an Schmitz nicht spurlos vorbei. Aktuell scheint der BSC-Sportdirektor zunächst eine Übergangslösung zu bevorzugen.

Schmitz kann dabei allerdings nicht auf Co-Trainer Michael Braun zurückgreifen, der ebenfalls mit sofortiger Wirkung zurücktrat. Vorerst leitet Florian Mager das Training. Der ehemalige BSC-Spieler wird die Mannschaft auch auf das Spiel am kommenden Samstag bei der U 23 von Borussia Dortmund vorbereiten und dort auf der Bank sitzen. In der zweiwöchigen Pause bis zum Heimspiel gegen die U 23 des 1. FC Köln soll dann eine Lösung zumindest bis zum Saisonende gefunden werden. „Ich werde viel telefonieren müssen. Fest steht allerdings, dass ein Trainer wie Daniel Zillken solch einen Abgang nicht verdient hat“, meinte Schmitz.

Ruhe bewahren will Michael Pieck, der Vorsitzende des BSC-Aufsichtsrates, der selbst in Siegen vor Ort war und mitbekommen hatte, wie einige Fans BSC-Spieler nach der Niederlage verbal attackierten. „Auch wenn uns der Rücktritt alle überrascht hat, müssen wir uns jetzt Zeit lassen und die Situation in Ruhe analysieren.“ Ebenso gelte es die Geschehnisse nach dem Pokalaus in Herkenrath aufzuarbeiten, wo es laut Pieck innerhalb der Mannschaft „gekracht“ haben soll.

Geschockt reagierte auch Giuseppe Brunetto, der vor kurzem in Friesdorf als Trainer zurückgetreten war und als guter Freund von Zillken gilt. In der vergangenen Woche hatte der 44-Jährige auf Einladung von Zillken beim BSC-Training hospitiert. „Sein Engagement war nach wie vor beeindruckend. Deshalb werde ich aversuchen, ihn umzustimmen“, meinte Brunetto. „Denn er lebt den BSC und es wäre sehr schade, wenn es so zu Ende gehen würde.“ Zu seinen eigenen Ambitionen wollte der Ex-Trainer des FC Blau-Weiß Friesdorf nur so viel sagen. „Für mich wäre es ein Traum, den BSC zu trainieren. Aber an erster Stelle steht für mich Daniel Zillken.“

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