BSC-Halbzeitbilanz Zillken soll dienstältester Trainer werden

Bonn · Der Bonner SC plant langfristig mit dem Coach. Während Torjäger Musculus vor einer Vertragsverlängerung steht, gestalten sich die Gespräche mit dem umworbenen Spielmacher Krempicki schwieriger.

 Die Zeichen stehen gut, dass Torjäger Lucas Musculus seinen Vertrag beim BSC in Kürze verlängern wird.

Die Zeichen stehen gut, dass Torjäger Lucas Musculus seinen Vertrag beim BSC in Kürze verlängern wird.

Foto: Micha Korb

Thomas Schmitz, Sportdirektor des Fußball-Regionalligisten Bonner SC, ist zufrieden. „Unterm Strich haben wir eine gute bis sehr gute Hinrunde gespielt.“ Selbst die vier Niederlagen in Serie, die der Aufsteiger zuletzt hinnehmen musste, lassen Schmitz ruhig schlafen. „26 Punkte aus 20 Spielen hätte ich vor der Saison sofort unterschrieben.“ In den noch 14 zu absolvierenden Spielen muss der BSC nach Meinung des sportlichen Leiters noch 14 Punkte zum Klassenerhalt holen. „Das hat die Mannschaft allemal drauf.“

Schon längst plant Schmitz für die neue Saison. Ganz oben auf der Wunschliste des Sportdirektors stehen Trainer Daniel Zillken und sein Betreuerstab. „Ich möchte die Vertragsverlängerung möglichst in der Winterpause unter Dach und Fach bringen“, sagt Schmitz. Geht es nach dem BSC-Sportdirektor, soll Zillken Erich Rutemöller als immer noch dienstältesten BSC-Trainer ablösen, der den Club von 1985 bis 1989 vier Jahre trainierte. Auch hinsichtlich der Zusammensetzung des Kaders laufen Gespräche. Recep Kartal, dessen ohnehin nur bis zum 31. Dezember laufender Vertrag nicht verlängert wird, verlässt den BSC. David Bors hat um die vorzeitige Auflösung seines Kontrakts gebeten. „Er will mehr Einsatzzeiten“, berichtet Schmitz, der den Stürmer aber nur dann freigeben will, wenn sich adäquater Ersatz finden lässt.

Desaströse Trainingsbedingungen

Dagegen steht Lucas Musculus offenbar kurz vor der Vertragsverlängerung. „Wir sind auf einem sehr guten Weg“, verriet der BSC-Sportdirektor. Auch mit Dario Schumacher soll schnellstmöglich eine Einigung erzielt werden. Schwieriger gestalten sich dagegen die Gespräche mit Connor Krempicki. „Das haben wir erwartet“, sagt Schmitz. „Connor ist 22 und hat, was seine weitere Karriere angeht, noch andere Vorstellungen. Nichtsdestotrotz wollen wir ihn natürlich halten.“

Möglicherweise stößt sich der Ex-Schalker ja auch an den, so Schmitz, desaströsen Trainingsbedingungen des Regionalligisten. Noch weiß BSC-Coach Zillken nicht, wie und wo der Trainingsauftakt am 5. Januar über die Bühne geht. „Es ist schwierig, unter diesen Bedingungen Anforderungen an die Spieler zu stellen“, betont BSC-Präsident Dirk Mazurkiewicz. „Mir fällt in Deutschland kein einziger Verein auf diesem Niveau ein, der über keine eigene Fläche verfügt.“

Leider sei es der Stadt Bonn nicht gelungen, dem BSC in dieser Hinsicht Hilfe anzubieten. Das Angebot, auf dem Brüser Berg zu trainieren, sei keine Lösung. „Abgesehen von der Qualität des Platzes nehmen wir unserer eigenen Jugend Trainingszeiten weg“, meint Schmitz. Der sich im Bau befindliche Kunstrasenplatz an der Josefshöhe sei für die erste Mannschaft des BSC nur dann eine adäquate Option, wenn die Trainingszeiten stimmten. „Der Platz ist öffentlich und ist keinem Verein zugesprochen“, sagt Mazurkiewicz. Damit ist der BSC, wie so oft, auf fremde Hilfe angewiesen. Und das kostet. „Wir sprechen mit der Sportschule Hennef und den umliegenden Kommunen.“

Schulden kommen nicht in Frage

Für den BSC-Präsidenten liegt die Wurzel des Übels in der städtischen Sportpolitik der letzten Jahre und insbesondere in einem tragfähigen Sportstättenentwicklungskonzept, „das leider nicht existiert“. Für Mazurkiewicz hat deshalb die Verbesserung der Infrastruktur des Vereins oberste Priorität. Der Kunstrasen an der Josefshöhe sei ein erster Schritt. Weitere Pläne und Ideen lägen in der Schublade. „Diese werden wir Schritt für Schritt umsetzen“, sagt der BSC-Präsident.

Käme ein potenter Investor, ließen sich diese Maßnahmen möglicherweise schneller umsetzen. Nahziel sei es, einen wettbewerbsfähigen Kader für die vierte Liga zu halten und zu binden. „Allerdings werden wir uns niemals sportlichen Erfolg auf Basis von Schulden erkaufen“, betont Mazurkiewicz.

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