Bubka nimmt Anlauf: Sechster Kandidat für IOC-Thron

St. Petersburg · Stabhochsprung-Weltrekordler Sergej Bubka will hoch hinaus: Mit einem emotionalen Plädoyer für die olympischen Werte gab der Spitzenfunktionär aus der Ukraine in St. Petersburg seine Kandidatur für das höchste Amt im Weltsport bekannt.

Auch Sergej Bubka will IOC-Chef werden. Foto: Sergej Ilnitsky

Auch Sergej Bubka will IOC-Chef werden. Foto: Sergej Ilnitsky

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Damit machte Bubka machte aus dem IOC-Präsidentenrennen einen spannenden Sechskampf. "Ich habe große Erfahrung in vielen Bereichen, als Athlet, als Funktionär und als Geschäftsmann. Ich habe die Erfahrung, den Antrieb, die Leidenschaft und die Energie, die olympische Bewegung in eine aufregende, aber auch herausfordernde Zeit zu leiten", erklärte Bubka am Rande des Sportkongresses "SportAccord" in gebrochenem Englisch.

Nach den Bewerbungen von Thomas Bach, Ng Ser Miang (Singapur), Richard Carrion (Puerto Rico), Wu Ching-Kuo (Taiwan) und dem Schweizer Denis Oswald scheint der Kandidatenkreis nun komplett. Die Bewerbungsfrist endet am 6. Juni.

Der 49 Jahre alte Olympiasieger von Seoul ist der mit Abstand jüngste Kandidat im Feld, zehn Jahre jünger als Bach. Bubka ist auch der Anwärter mit der erfolgreichsten Vergangenheit als Athlet. 35 Weltrekorde hat er in seiner illustren Karriere aufgestellt. Die Bestmarken im Freien (6,14 Meter) und in der Halle (6,15 Meter) hält der sechsmalige Weltmeister immer noch. Nach seinem Karriereende 2001 verfolgte er zielstrebig eine Funktionärs-Laufbahn.

"Ich habe Sport immer geliebt. Sport ist in meinem Blut, in meinen Genen. Ich möchte dem Sport etwas zurückgeben", sagte der Überflieger von einst. Bubka ist seit 2000 im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und saß als Vorsitzender der IOC-Athletenkommission von 2002 bis 2008 erstmals in der Exekutive der Ringe-Organisation. Bei den Olympischen Spielen im Vorjahr in London wurde er erneut in die IOC-Regierung gewählt.

Bubka ist zudem Präsident des Nationalen Olympischen Komitees der Ukraine, Vize-Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes (IAAF) und galt bisher als Rivale des Briten Sebastian Coe im Kampf um das IAAF-Präsidentenamt 2015. Das Erbe von Ober-Olympier Rogge reizte ihn aber mehr.

Ähnlich wie Rogge machte sich Bubka für eine künftige Bezahlung des IOC-Präsidenten stark, will sein Salär im Erfolgsfall aber wohltätigen Organisationen spenden. Seine Chancen auf den IOC-Thron werden als gering eingeschätzt. Die 125. Vollversammlung entscheidet am 10. September in Buenos Aires, wer als neunter IOC-Präsident Nachfolger des Belgiers wird.

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