Aktionärsversammlung BVB-Chef Watzke kämpft um hohe Ziele
Dortmund · Borussia Dortmund bewahrt trotz sportlicher Pleiten Ruhe. Die Aktionäre ziehen mit. Wirtschaftlich sind alle zufrieden.
Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hält trotz der sportlichen Flaute an seinen hohen Zielen fest. Wirtschaftlich sieht Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke den BVB weiter als Nummer zwei in Deutschland hinter dem FC Bayern München.
Sportlich hält er an dem Ziel der direkten Qualifikation für die Champions League fest. "Daran wird nicht gerüttelt", sagte Watzke auf der Aktionärsversammlung in Dortmund. Wenn man in Europa auf Platz neun steht, sollte man auch dort spielen.
In den vergangenen Wochen lief es aber nicht entsprechend. "Es müssen Fehler gemacht worden sein", räumte Watzke nach einer Serie von sieglosen Spielen in der Bundesliga und dem Absturz von Platz eins auf fünf ein. Jetzt seien Besonnenheit und Analyse erforderlich.
Der Vereinschef präsentierte sich in der Schwächephase kämpferisch: "Wir sind noch lange nicht am Ende unseres Weges. Ich bin aktuell so auf Kampfmodus gestellt und habe so viel Spaß an der Herausforderung der nächsten Jahre: Da werden sich noch einige deutlich wundern."
Die Aktionäre reagierten trotz der sportlichen Rückschläge in Bundesliga und aktueller Champions League ruhig. "Noch ist eigentlich nichts verloren", sagte ein Aktionärsvertreter in der Aussprache. Der Aktienkurs sei innerhalb von zwei Monaten um rund zwei auf sechs Euro gefallen. Das sei eben die Abhängigkeit von der sportlichen Entwicklung, hieß es. Gegenüber dem vergangenen Jahr sei die Aktie aber immer noch im Plus. Vor zwei Jahren stand der Kurs sogar noch zwei Euro tiefer.
Zufrieden zeigten sich die Aktionäre mit der angekündigten Dividende von sechs Cent je Aktie. Damit werde fast der gesamte Gewinn der Kerngesellschaft von 6,3 Millionen Euro ausgeschüttet.
Watzke sieht den BVB wirtschaftlich auf gutem Weg. Der Club sei mehr als eine Milliarde Euro wert. Der Umsatz des abgelaufenen Geschäftsjahres 2016/17 (30. Juni) mit mehr als 400 Millionen Euro sei erst für 2019 erwartet worden. Der Konzerngewinn sei zwar mit 8,2 Millionen Euro nicht besonders üppig ausgefallen. Es sei aber auch kein großer Transfer gemacht worden. Die weit über 100 Millionen Euro für Ousmane Dembélé - möglich sei letztlich eine Einnahme bis zu 150 Millionen Euro - stünden im laufen Geschäftsjahr an.
Watzke warnte aber vor zu hohen Erwartungen. Jetzt dürfe man nicht darauf schielen, hohe Gewinne zu machen. Die Wettbewerbsposition hinter Bayern München müsse gestärkt werden.