Cottbus verpflichtet Trainer Schmidt

Cottbus · Der bislang weitgehend unbekannte Stephan Schmidt soll die schwierige Rettungsmission beim FC Energie Cottbus leiten. Nur einen Tag nach der offiziellen Trennung von Rudi Bommer präsentierte der einstige Erstligist den Nachfolger.

 Rudi Bommer (l) ist gegangen und Stephan Schmidt übernimmt bei Energie. Foto: Oliver Mehlis

Rudi Bommer (l) ist gegangen und Stephan Schmidt übernimmt bei Energie. Foto: Oliver Mehlis

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Der 37-jährige Schmidt unterschrieb einen Vertrag bis 2015 bei den Cottbusern, die tief im Tabellenkeller stecken.

"Bisher habe ich nur als Kontrahent respektvoll zum FC Energie aufgeschaut. Um die Bedingungen, den namhaften Kader, die wirtschaftliche Stabilität und die Möglichkeiten im Nachwuchsbereich beneiden viele Zweitligisten Cottbus", wird der neue Trainer auf der Energie-Homepage zitiert.

Schmidt hat zunächst jedoch die einzige Aufgabe, die sportliche Negativtendenz zu stoppen. Nach vier Spielen ohne Sieg und ohne Tor sind die Lausitzer auf Tabellenplatz 17 abgestürzt. In den vergangenen neuen Spielen hatte es nur einen einzigen Sieg gegeben. Schlechter ist der Club nie in eine Zweitliga-Saison gestartet. "Die sportlichen Geschicke nun mitgestalten zu können, ist eine große Herausforderung", sagte der Bommer-Nachfolger, der vor einer äußerst schwierigen Aufgabe steht.

"Stephan Schmidt kennt die 2. Liga bestens, die Stärken und Schwächen unserer Spieler. Seine fußballerischen Vorstellungen sind absolut plausibel, zudem kann er nachweislich junge Spieler entwickeln und verbessern", erklärte Energie-Präsident Ulrich Lepsch.

Schmidt wird bereits am Donnerstag um 10.00 Uhr das erste Training leiten, anschließend den Medien Auskunft geben. Beim nächsten Ligaspiel der Cottbuser beim FC St. Pauli ist er erstmals als Wettkampftrainer gefragt. "Bei Stephan Schmidt hatten wir von Beginn an das Gefühl, dass er brennt, heiß auf diese Mannschaft ist und sich mit unseren Zielen identifiziert", betonte Lepsch.

Am 5. Mai diesen Jahres war Schmidt beim Liga-Konkurrenten SC Paderborn entlassen worden. Der gebürtige Berliner arbeitete zuvor als U19-Coach bei Hertha BSC (2007 bis 2009) und beim VfL Wolfsburg (2009 bis 2012). In seiner aktiven Laufbahn hatte unter anderem beim SV Babelsberg, Preußen Münster und in der zweiten Mannschaft von Hertha BSC gekickt.

Nur für einen Tag war Co-Trainer Uwe Speidel ins erste Glied gerückt, jetzt muss Schmidt den ersten Matchplan für St. Pauli erarbeiten, das nach der Entlassung von Michael Frontzeck noch auf Trainersuche ist. "Wir hoffen, dass so ein Neuanfang auch beim Team neue Kräfte freisetzt", erklärte Lepsch. Der Berliner Schmidt passt genau ins Anforderungsprofil des Clubchefs: Eine Mischung aus dem sachlich-besonnenen Bommer und seinem hyperaktiven Vorgänger Claus-Dieter Wollitz.

Die Mannschaft nahm die Trennung von Bommer, den viele sympathisch aber wohl auch zu weich fanden, gefasst auf. "Viele von uns haben in ihrer Karriere schon einen Trainerwechsel erlebt. Darauf müssen wir uns jetzt einstellen", forderte Mittelfeldspieler Steven Rivic: "Unsere Konzentration gilt jetzt dem St. Pauli-Spiel."

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