WM-Qualifikation der Turner Dauser und Kim Bui triumphieren - Schäfer stürzt

Stuttgart · Lukas Dauser und Kim Bui gewinnen die erste Qualifikation der Turner für die WM in Doha/Katar. Vize-Europameister Dauser glückte damit sein Mehrkampf-Comeback, Weltmeisterin Pauline Schäfer muss nach einer Verletzung auf die zweite Runde in Leipzig hoffen.

 Die deutsche Turnerin Kim Bui hat die erste WM-Qualifikation mit 53,000 Punkten für sich entschieden

Die deutsche Turnerin Kim Bui hat die erste WM-Qualifikation mit 53,000 Punkten für sich entschieden

Foto: Rainer Jensen

Vize-Europameister Lukas Dauser strahlte, Schwebebalken-Weltmeisterin Pauline Schäfer saß frustriert am Boden.

Mit seinem Sieg bei der ersten von zwei WM-Qualifikationen der Turner feierte der 25-jährige Dauser ein gelungenes Sechskampf-Comeback, für Schäfer endete der Wettbewerb in Stuttgart dagegen nach einem Sturz vorzeitig. "Ich bin einfach ein bisschen zu weich abgesprungen, mir hat die Höhe gefehlt. Da war der Boden zeitiger da als geplant", fasste Schäfer ihre missglückte Aktion am Boden zusammen. Die Konsequenz war eine Stauchung im linken Sprunggelenk und das Wettkampf-Aus am Samstag.

Bei den deutschen Meisterschaften in Leipzig in zwei Wochen, die gleichzeitig auch die zweite Qualifikationsrunde für die WM in Doha Ende Oktober sind, will die 21 Jahre alte Chemnitzerin in jedem Fall wieder mit dabei sein. Die Aufregung, die sich nach der Trennung von Erfolgstrainerin Gabi Frehse entwickelte, hat Schäfer offenbar gut weggesteckt.

"Im Grunde genommen war es ein Wettkampf wie jeder andere. Die Trainingssituation ist abgeklärt, so dass ich mich optimal auf die WM vorbereiten kann. Das ist das Wichtigste", sagte Schäfer und wollte das Thema nicht weiter vertiefen.

Schäfers Betreuung übernahmen im Wechsel Trainer aus Karlsruhe, Köln und Stuttgart. "Wir sind ein Team, und wir müssen diese Sache jetzt bestens meistern", sagte Bundestrainerin Ulla Koch. Neben dem klaren Sieg von Kim Bui mit 53,000 Punkten musste die Bundestrainerin auch zwei Absteiger von Mehrkampfmeisterin Elisabeth Seitz am Schwebebalken zur Kenntnis nehmen. "Es wird noch sehr spannend", prognostizierte Koch für die zweite WM-Qualifikation.

Dauser lieferte vor 2000 Zuschauern einen überzeugenden Wettkampf ab, auch Bundestrainer Andreas Hirsch zeigte sich angetan. "Er hat mir das Überlegen ziemlich leicht gemacht. Da gibt es nicht viel zu überlegen", sagte der Berliner, der Dausers Vorstellung als Indiz wertete, "dass er wohl starke Ambitionen hegt, zur WM mitzufahren." Dauser hatte wegen einer schweren Knieverletzung 16 Monate auf sein Mehrkampf-Comeback hingearbeitet und hatte anfangs sogar um die Fortsetzung seiner Karriere bangen müssen.

Mit starken 15,300 Punkten überbot Dauser am Barren sogar die Leistung von Spezialist Marcel Nguyen um sechs Zehntelpunkte. Damit wäre er bei der WM sogar ein Medaillenkandidat. Neben den beiden Unterhachingern Dauser und Nguyen turnten sich auch Andreas Bretschneider (Chemnitz), Nils Dunkel (Erfurt) und Andreas Toba (Hannover) in den Fokus des Bundestrainers.

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