Olympia DOSB vergibt weitere Olympia-Tickets für Rio

Frankfurt/Main · Das Gesicht der deutschen Olympia-Mannschaft nimmt immer mehr Gestalt an. Bereits 187 Sportler haben ihr Ticket für Rio sicher. Insgesamt sollen rund 440 Athleten des DOSB nach Brasilien reisen - und dort möglichst genauso erfolgreich sein wie in London vor vier Jahren.

 Michael Vesper glaubt an eine starke Olympia-Mannschaft.

Michael Vesper glaubt an eine starke Olympia-Mannschaft.

Foto: Andreas Arnold

Fünfeinhalb Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele haben bereits 187 deutsche Sportler ihr Ticket für Rio de Janeiro sicher.

Der Deutsche Olympische Sportbund präsentierte bei der zweiten Nominierungsrunde am Dienstag in Frankfurt am Main 143 weitere deutsche Olympia-Teilnehmer, von denen sechs bislang noch als Ersatz vorgesehen sind.

Ende Mai waren schon 44 Athleten in die deutsche Mannschaft berufen worden, die am Zuckerhut aus insgesamt rund 440 Sportlern bestehen soll. Da sich die Rugby-Auswahl nicht für Olympia qualifizieren konnte, fällt das Team etwas kleiner aus, als noch vor ein paar Wochen verkündet. Damals hatten die Verantwortlichen von rund 450 möglichen Startern gesprochen

"Wir machen uns dennoch voller Zuversicht auf den Weg nach Rio", sagte der DOSB-Vorstandsvorsitzende Michael Vesper. Das Ziel steht seit Monaten: Es soll mindestens genauso viele Medaillen geben wie vor vier Jahren in London. Damals holten die deutschen Sportler insgesamt 44 Mal Edelmetall.

Unter den am Dienstag nominierten Athleten sind einige Hochkaräter, die in Rio für Medaillen sorgen sollen. So stehen die deutschen Olympioniken unter anderem im Kanu, Rudern und Moderner Fünfkampf mit Lena Schöneborn an der Spitze sowie im Wasserspringen fest. "Ich brenne für eine weitere Medaille und werde alles dafür geben - selbst die Zika-Mücken sollen sich vorsehen", sagte Wasserspringer Patrick Hausding, der 2008 in Peking Silber im Synchron-Springen vom Zehn-Meter-Brett gewonnen hatte.

Der in Brasilien grassierende Zika-Virus ist auch im deutschen Lager ein Thema. Vesper erklärte am Dienstag aber noch einmal, dass die deutschen Sportler bestens informiert seien und sich die Lage in Rio zudem deutlich entspannt habe. "Die Mücke ist im Winter längst nicht so aktiv wie im Sommer", sagte der Chef de Mission.

Auch sonst sieht Vesper den Sommerspielen voller Zuversicht entgegen. Die Sportstätten seien nun allesamt fertiggestellt, auch die finanziellen Probleme der Stadt würden sich nicht negativ auf die Spiele auswirken, ist sich Vesper sicher. Die Bedingungen für ein erfolgreiches Abschneiden seien also gegeben. "Unsere Sportler fahren nicht als Touristen dahin, sie wollen dort ihre persönlichen Bestleistungen abrufen", sagte Vesper.

Ob sich die deutschen Leichtathleten in Rio auch mit Sportlern aus Russland messen müssen, ist nach wie vor offen. Viele der vom Weltverband IAAF gesperrten Athleten haben angekündigt, vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS gegen ihren Olympia-Ausschluss klagen zu wollen. Vesper forderte die IAAF deshalb auf, ihre Beschlüsse zu präzisieren. "Es wäre gut, wenn die IAAF die Kriterien für die, die sich außerhalb des russischen Doping-Kontrollsystems testen lassen, sehr genau niederlegen würde", sagte Vesper. Nur so seien Transparenz und Chancengleichheit zu gewährleisten.

Komplettiert wird die deutsche Olympia-Mannschaft bei der letzten Nominierungsrunde am 12. Juli. Die ersten Sportler werden sich dann bereits am 24. Juli auf den Weg nach Rio machen, die offizielle Verabschiedung des deutschen Teams ist für den 1. August in Frankfurt am Main vorgesehen. Auch die Willkommensfeier findet in Frankfurt statt: am 23. August sollen die möglichst erfolgreichen deutschen Athleten auf dem Balkon des Römers empfangen werden. "Ich hoffe, die Spiele werden ein riesengroßes Fest", sagte Vesper.

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