DVV-Team verpasst EM-Halbfinale - Medaillen-Traum aus

Danzig · Der Medaillen-Traum der deutschen Volleyballer bei der EM in Dänemark und Polen ist geplatzt. Die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen konnte beim 1:3 (30:28, 25:27, 22:25, 20:25) gegen den Olympia-Vierten Bulgarien in Danzig kaum an seine Topleistungen anknüpfen.

 Während der Bulgare Todor Skrimov (M) jubelt zeigen sich die deutschen Volleyballer geknickt. Foto: Adam Warzawa

Während der Bulgare Todor Skrimov (M) jubelt zeigen sich die deutschen Volleyballer geknickt. Foto: Adam Warzawa

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Die DVV-Spieler verpassten mit der Niederlage den Einzug ins Halbfinale. Die Südosteuropäer hingegen können mit einem weiteren Erfolg am Samstag gegen Italien auf den Sprung ins Endspiel in Kopenhagen hoffen.

Nach den überraschenden drei Auftaktsiegen ging der Mannschaft um Diagonalangreifer Georg Grozer trotz zwei Tagen Pause die Puste aus. Die deutschen Schmetterkünstler müssen zwar die Heimreise antreten, haben jedoch Wiedergutmachung für die blamable EM von 2011 betrieben. Dort waren die DVV-Männer nur Vorletzter geworden.

"Man hat heute auf beiden Seiten gesehen, dass es ein Match mit Endspielcharakter war", resümierte Heynen. "Ich bin enttäuscht, weil wir nicht an die Leistungen der Vorrunde anknüpfen konnten", meinte Kapitän Jochen Schöps. DVV-Boss Thomas Krohne zollte dem deutschen Team Respekt: "Das Abschneiden der Männer ist trotzdem ein toller Erfolg. Wir sind direkt für die EM 2015 qualifiziert."

"Es wird ein genauso harter Kampf wie schon im Gruppenspiel", hatte Schöps, der sich erstmals im Turnierverlauf wieder fit meldete, vor dem Kräftemessen gewarnt. "Wir wissen, wir können sie schlagen, wir müssen aber wie immer erst einmal unsere Leistung halten und das, was wir können, aufs Feld bringen." Die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) kam auch ordentlich ins Spiel. Doch die Bulgaren hielten dagegen.

Von Müdigkeit war beim Olympia-Vierten nach dem 3:2-Sieg im Marathon-Achtelfinale gegen Co-Gastgeber Polen nichts zu spüren. Alarmstufe Rot herrschte wieder, wenn Tswetan Sokolow am Schlag war. Nach Problemen in Annahme und Angriff hechelten die DVV-Männer einem 12:17 hinterher, ehe Georg Grozer & Co. auf 16:17 verkürzten.

Die deutschen Volleyballer wendeten einmal den direkten Verlust des ersten Durchgangs ab, ehe sie dank eines Blocks von Tim Broshog ihren fünften Satzball zum 30:28 verwandelten. Und wie schon bei den ersten drei Siegen: der Faktor Leidenschaft stimmte.

Nach der EM-Blamage von Tschechien, als die Deutschen 2011 unter Heynens Vorgänger Raúl Lozano nur Vorletzter geworden waren, lief die Mission Wiedergutmachung auch im zweiten Durchgang nach Plan. Broshog ärgerte die Bulgaren weiter gehörig beim Block, mit 10:8 ging der Olympia-Fünfte von London dann verdient in Front. Trotz Satzballs gaben die DVV-Männer Abschnitt zwei überflüssigerweise ab.

"Wir müssen die einfachen Sachen gut machen", monierte Heynen im TV-Sender Sport1 während einer Auszeit. Denn leichte Fehler und große Probleme in der Annahme brachten das DVV-Team auf die Verliererstraße. Satz drei ging an Bulgarien.

Deutschland kam auch weiter gegen den Block des Kontrahenten kaum durch. Mit 11:14 waren die DVV-Männer schon früh hinten, auch Grozer erwischte nicht seinen besten Tag. Der Faden riss komplett. Am Ende stand die verdiente Niederlage der deutschen Mannschaft.

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DVV-Infos zur EM

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