Meinungsfreiheit-Debatte Effenberg, Hambüchen & Co.: Widerspruch für Kretzschmar

Berlin · Frühere Profisportler haben den Aussagen des ehemaligen Handball-Nationalspielers Stefan Kretzschmar zur fehlenden Meinungsfreiheit in Deutschland widersprochen.

 Sorgt für Gesprächsstoff: Ex-Handballstar Stefan Kretzschmar.

Sorgt für Gesprächsstoff: Ex-Handballstar Stefan Kretzschmar.

Foto: Soeren Stache

"Natürlich kann jeder seine Meinung sagen", sagte der frühere Fußball-Nationalspieler Stefan Effenberg der "Bild"-Zeitung. Allerdings seien "viele vorsichtiger geworden, weil sie wissen, dass das Gesagte durch digitale Medien schneller verbreitet wird." Kretzschmar hatte t-online.de gesagt, dass Profisportler in Deutschland keine gesellschafts- oder regierungskritische Meinung haben dürften.

Turn-Olympiasieger Fabian Hambüchen sieht keine Einschränkung der Meinungsfreiheit. "Ich habe in meiner Karriere immer genau das gesagt, was ich dachte", sagte der 31-Jährige. "Das zeigt, dass man in diesem Land selbstverständlich seine Meinung sagen darf - und es auch tun sollte." Ex-Tennisprofi Michael Stich urteilte: "Man kann keinem den Mund verbieten und jeder sollte für seine Überzeugungen einstehen. Jeder hat das Recht, seine Meinung zu äußern."

Der frühere Bundesliga-Trainer Felix Magath dagegen sieht eine "Schieflage" in Deutschland. "In Zeiten von Fake News und der Macht einiger Medien ist es natürlich schwieriger geworden, mit anderen Meinungen durchzudringen", sagte der 65-Jährige der "Bild".

Handball-Nationalspieler Steffen Weinhold sieht indes die Meinungsfreiheit für Sportler in Deutschland gegeben. "Grundsätzlich ist es kein Problem. Wir haben schon die Möglichkeit, alle das zu sagen, was wir wollen", sagte Weinhold dem Nachrichtenportal t-online.de nach.

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