Wundersame Erfolgsstory Einer-Ruderer Zeidler schürt bei WM Medaillenhoffnung

Plowdiw · Ruder-Neuling Oliver Zeidler macht weiter von sich reden. Gleich bei seinem WM-Debüt zieht die neue deutsche Einer-Hoffnung in das Halbfinale ein. Dagegen scheint beim favorisierten Frauen-Doppelvierer noch Luft nach oben zu sein.

Das Ruder-Märchen um Oliver Zeidler geht weiter. Nur anderthalb Jahre nach seinem Einstieg in eine neue Sportart hat sich der einstige deutsche jahrgangsbeste Schwimmer in der Weltspitze etabliert.

Nach dem ungefährdeten Sieg im WM-Viertelfinale von Plowdiw vor dem Dänen Sverri Nielsen darf der 22 Jahre alte WM-Debütant aus Ingolstadt weiter auf eine Medaille hoffen. "Ich habe den WM-Modus nun eingeschaltet. Jetzt geht es richtig los", kommentierte Zeidler seine Fortschritte im Vergleich zum weniger souveränen Auftritt im Einer-Vorlauf vier Tage zuvor.

Anders als beim Start in die Regatta am vorigen Sonntag, als er sich mit Rang zwei begnügen musste, bestimmte Zeidler das Geschehen nach Belieben. Selbst die wetterbedingte Verschiebung des Rennens um einen Tag brachte ihn nicht aus der Ruhe. Dass ihm aufgrund des veränderten Zeitplans nun nur eine Nacht Erholung für das Halbfinale am Freitag bleibt, bereitet dem 2,03 Meter großen Modellathleten kein Kopfzerbrechen: "Das kann sogar ein Vorteil für mich sein. Ich habe eine kurze Regenerationszeit."

Zudem war er bei seinem Sieg schneller als alle Mitfavoriten in den anderen Viertelfinalläufen. Nicht zuletzt deshalb sprühte die neue deutsche Skiff-Hoffnung schon wenige Minuten später wieder vor Tatendrang: "Ich will nun unbedingt in das Finale. Dann kann alles passieren."

Weniger souverän als Zeidler meisterte der Frauen-Doppelvierer die zweite WM-Aufgabe. Die als Gold-Anwärter gehandelte Crew um Schlagfrau Frieda Hämmerling (Kiel) musste sich im Halbfinale mit Rang zwei begnügen. Der Abstand von fast einer Bootslänge auf das siegreiche Boot aus Polen taugte nur bedingt als Mutmacher für das Finale. "Wir haben einen Fehler gemacht. Man darf nie die Polinnen vorlassen. Aber für das Finale haben wir uns direkt einen neuen Plan zurechtgelegt", sagte Teammitglied Marie-Cathérine Arnold aus Hannover.

Lange Gesichter gab es im Männer-Doppelvierer. Wie schon im Vorlauf bot das Team auch im Hoffnungslauf eine enttäuschende Vorstellung und verabschiedete sich als Vierter überraschend früh aus dem Kampf um Medaillen. Für Freude im deutschen Team sorgte dagegen der Vierer ohne Steuermann, der als Halbfinal-Dritter das bisher dritte Endlauf-Ticket für den DRV in den 14 olympischen Wettkampfklassen löste.

Wider Erwarten ereilte den bisher starken Zweier ohne Steuermann das vorzeitige Aus. Der verletzungsbedingte Ausfall von Lauritz Follert (Krefeld), der kurzfristig durch Achter-Olympiasieger Eric Johannesen (Hamburg) ersetzt wurde, erwies sich als zu starkes Handicap. Im Viertelfinale reichte es nur zu Rang sechs. Damit sind bereits fünf der insgesamt zwölf für die olympischen Klassen gemeldeten DRV-Boote aus dem WM-Rennen.

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