Kampf um Klassenerhalt Endspiel um Platz 15? Mainz und Freiburg im Abstiegs-Duell

Mainz · 16. gegen 15., Mainz 05 empfängt den SC Freiburg: Das letzte Montagabendspiel dieser Bundesliga-Saison ist für den Abstiegskampf sehr wichtig.

 Am Montagabend treffen die Teams von Mainz-Coach Sandro Schwarz (l) und SC-Trainer Christian Streich aufeinander.

Am Montagabend treffen die Teams von Mainz-Coach Sandro Schwarz (l) und SC-Trainer Christian Streich aufeinander.

Foto: Patrick Seeger

Die Aussicht ist verlockend: Mit einem Sieg gegen den SC Freiburg könnte der FSV Mainz 05 den Relegationsplatz verlassen, den Gegner wieder ganz tief hineinziehen in den Tabellenkeller und wohl auch den direkten Abstieg der beiden Branchengrößen 1. FC Köln und Hamburger SV besiegeln.

"Für uns ist diese Partie definitiv eine Chance. Wir haben das Gefühl, dass wir dran sind", sagte der Mainzer Trainer Sandro Schwarz vor dem letzten Montagabendspiel dieser Bundesliga-Saison (20.30 Uhr).

Noch hat seine Mannschaft drei Punkte weniger als der SC Freiburg. Sollten die Mainzer dieses Abstiegskampfduell aber gewinnen, würden gleich drei Teams mit 30 Punkten den Relegations-Teilnehmer unter sich ausmachen (Mainz, Freiburg, Wolfsburg). Sie hätten dann aber schon acht bzw. neun Punkte Vorsprung auf den HSV und Köln.

Dass sich Mainz und Freiburg im Abstiegskampf treffen, ist eigentlich keine Überraschung. Beiden Clubs ist es über Jahre durch eine kluge Personalpolitik, durch seriöses Wirtschaften und durch ihre Kontinuität gelungen, die finanziellen Vorteile deutlich größerer Vereine auszugleichen. In den vergangenen Monaten sah es so aus, als habe Mainz 05 durch die große Unruhe im Verein und einige Fehlgriffe auf dem Transfermarkt seinen eigenen erfolgreichen Weg verlassen. Doch nach sechs Spielen ohne Sieg droht es nun auch für die so vorbildlich arbeitenden Freiburger wieder eng zu werden.

"Sie sind sicherlich ein Vorbild für viele andere Vereine. Wir freuen uns auf das Duell, aber wir müssen sie am Montag leider schlagen", sagte der Mainzer Sportvorstand Rouven Schröder.

Für Freiburgs Trainer Christian Streich ist die Brisanz dieser Partie keine Überraschung. Er kam selbst während der Erfolgsserie im Winter niemals auf die Idee, sich zufrieden zurücklegen zu wollen. Auch als der SC Freiburg Ende Januar Vizemeister RB Leipzig mit 2:1 geschlagen hatte, anschließend ein 2:2 bei Borussia Dortmund holte und satte sieben Punkte vor dem Relegationsplatz stand, hakte der Trainer den Abstiegskampf nicht ab. Stattdessen sprach er von einer "sehr trügerischen Situation", in der sich der Sport-Club befinde.

Streich kann die Leistungsfähigkeit seiner Mannschaft realistisch einschätzen. Deshalb wusste er stets, dass sein Team in der Endphase der Saison wieder in den Abstiegsstrudel geraten könnte. "Es geht um Frische und die Bündelung der Kräfte. Da waren wir schon brutal stark, deswegen haben wir viele Rückstände aufgeholt. Aber das hat Substanz gekostet", sagte der Trainer.

Das Problem des Teams ist, dass es seine spielerischen Schwächen vor allem läuferisch ausgleichen muss. Denn es ist weder im Sommer noch in der Winterpause gelungen, die Abgänge der spielstarken Maximilian Philipp (zu Dortmund) und Vincenzo Grifo (Mönchengladbach) adäquat zu ersetzen. Der Mittelfeld-Neuzugang Bartosz Kapustka, ein polnischer Nationalspieler, ist nur einer von mehreren Profis, die bisher hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind.

Zudem leidet der Kader die ganze Saison über unter Verletzungspech. Besonders der frühe Ausfall von Stürmer Florian Niederlechner, die lange Abstinenz von Routinier Mike Frantz und das zwischenzeitliche Fehlen des Mittelfeldspielers Nicolas Höfler machten sich bemerkbar. So haben die Südbadener nicht genügend Profis, die Tore machen. Allein Nils Petersen erzielte die Hälfte der bisher 26 Saisontreffer.

"Wir zahlen etwas den Preis für die Wochen, in denen wir gepunktet haben. In denen wir immer über die Kante gegangen sind", meinte Streich. Seiner Mannschaft könnte helfen, dass viele ihrer Spieler Erfahrungen im Tabellenkeller haben. "Uns war schon die ganze Saison bewusst, dass wir im Abstiegskampf sind", sagte Julian Schuster.

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