Kölns Matchwinner Auch FC-Profi Kingsley Schindler blüht unter Baumgart auf

Köln · Kingsley Schindler hat gegen Leverkusen sein erstes Tor in der Bundesliga geschossen. Auch dank des Vertrauens von Trainer Steffen Baumgart geht es für den Joker beim 1. FC Köln nach schwieriger Zeit noch einmal aufwärts.

1. FC Köln: Auch FC-Profi Kingsley Schindler blüht unter Baumgart auf
Foto: dpa/Marius Becker

Die Freude stand Kingsley Schindler am Sonntagnachmittag ins Gesicht geschrieben. Keine vier Minuten waren nach seiner Einwechslung im Nachbarschaftsduell des 1. FC Köln gegen Bayer  Leverkusen vergangen, da schoss sich der 28-Jährige zum Derbyhelden. In der 67. Spielminute hatte Sebastian Andersson per Kopf auf Dejan Ljubicic weitergeleitet, der den Ball aus schwieriger Position nahe der Torauslinie auf den freien Schindler zur Mitte flankte. Der verwandelte schließlich aus halber Höhe mit einem sehenswerten Akrobatik-Sprung zur 1:0-Führung. Auch Trainer Steffen Baumgart hob seinen Joker nach dem Spiel hervor. „So einen muss man auch erst einmal machen“, sagte der Coach.

Als wäre der spielentscheidende Treffer gegen den Rivalen aus Leverkusen nicht schon Grund genug zur Freude, dürfte dem Torschützen sein Erfolg noch weitaus mehr bedeutet haben. Bei Holstein Kiel feierte Schindler im Jahr 2016 sein Profidebüt und war dort drei Jahre lang als Stammspieler auf der rechten Außenbahn gesetzt. In seiner ersten Saison schaffte er unter Trainer Markus Anfang den Aufstieg in die zweite Liga. Nach einem Außenbandriss im Sprunggelenk fiel er in der Saison 18/19 über zwei Monate lang aus. Im Sommer 2019 wagte der gebürtige Hamburger dann mit 26 Jahren den Schritt zum FC in die Bundesliga.

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Anfang des vergangenen Jahres äußerte sich Schindler, dass er diesen Schritt nie bereut habe. Dabei war die Zeit für den Offensivspieler alles andere als einfach. Angekommen in Köln unter Trainer Achim Beierlorzer lief es für ihn in der ersten Saisonhälfte noch ordentlich. In den ersten zwölf Spielen stand Schindler neunmal in der Startelf. Als dann Ende November Markus Gisdol übernahm, setzte der Trainer im Abstiegskampf auf erfahrenere Liga-Spieler. Nach zwei Kurzeinsätzen in der zweiten Saisonhälfte wurde der Hamburger für ein Jahr nach Hannover ins Unterhaus verliehen. Auch dort fehlte ihm das Spielglück und bekam daraufhin viel Gegenwind von den Fans. Der 28-Jährige zeigte sich jedoch stets verständnisvoll. Seine Leistung würde nicht den widerspiegeln, der er mal war. Doch der Hamburger wollte alles tun, um sich zu verbessern. Nach 26 Einsätzen mit lediglich einer Torvorlage war klar, dass es für Schindler zurück zum FC gehen würde.

Auch in Köln lief es unter Trainer Steffen Baumgart zunächst denkbar holprig weiter. In den ersten zwölf Saisonspielen reichte es gerade einmal für drei Kurzeinsätze. Mit Florian Kainz, Louis Schaub und Dejan Ljubicic gibt es beim FC aktuell gleich drei potenzielle Rechtsaußen, wobei Kainz in letzter Zeit über die linke Seite kommt. Bekanntlich ist Steffen Baumgart aber jemand, der harte Arbeit auch belohnt. Als Schindler Mitte Dezember gegen Wolfsburg beim Rückstand von 2:1 eingewechselt wurde, legte der Joker nur 60 Sekunden später für Mark Uth zum Ausgleich auf. Eine Minute vor Spielende folgte dann die zweite Saisonvorlage auf Anthony Modeste. Nur eine Woche später bereitete der Joker dann gegen den VfB Stuttgart kurz vor Spielende den nächsten Last-Minute-Treffer für den Torjäger vor.

Nach weiteren sieben Kurzeinsätzen konnte sich der 28-Jährige am Sonntag nun über sein erstes Tor in der Bundesliga und gleichzeitig im Trikot des FC in einem Derby freuen. Noch dazu bescherte der Treffer die Punkte 37 bis 39 und somit den frühzeitigen Klassenerhalt. Trainer Baumgart hat mit den Einwechslungen vom Torschützen Schindler und Vorlagengeber Ljubicic wieder einmal ein glückliches Händchen bewiesen. Der 50-Jährige weiß, seine Spieler zu motivieren. Trotz des einmaligen Erfolges zeigte sich Schindler nach Schlusspfiff weiterhin demütig: „Ich freue mich einfach darüber, dass ich der Mannschaft helfen konnte und dass wir den Sieg geholt haben. Das ist ein feines Gefühl und dann noch in so einem Spiel.“

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