Samstag um 13 Uhr 1. FC Köln bangt vor Heimspiel um Horn

Köln · Im Aufstiegskampf der 2. Liga brauchen die Mannschaft und Trainer Markus Anfang an diesem Samstag gegen Dresden einen überzeugenden Sieg. Vincent Koziello rückt nach seiner Schulterverletzung wieder in den Kader

 Steht gehörig unter Druck: FC-Trainer Markus Anfang.

Steht gehörig unter Druck: FC-Trainer Markus Anfang.

Foto: dpa

Es gibt Sachen, die in Köln sogar einen Elften im Elften kurzzeitig in den Schatten stellen können. Und es ist nicht irgendeine Sache, um die es sich an diesem Samstag ab 13 Uhr im mit 50.000 Zuschauern ausverkauften Rheinenergiestadion dreht. Einen Tag vor dem Auftakt in die neue Karnevalssession geht es um das Wohlergehen des 1. Fußball-Clubs dieser Stadt und wohl auch um die Zukunft seines Cheftrainers. Für Markus Anfang und sein Team zählt am 13. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga gegen Dynamo Dresden nur ein Sieg.

Wahrscheinlich genügt das noch nicht einmal, denn die Fans erwarten nicht weniger als einen rauschenden Heimauftritt ihrer Lieblinge. Erst zwei Siege bei sechs Versuchen und allenfalls durchschnittliche Arbeitsnachweise im eigenen Stadion sind für die Aufstiegsansprüche des Bundesliga-Absteigers und seiner Anhänger einfach auch viel zu wenig.

Die spannende Frage vor dem Duell mit dem Tabellensiebten heißt: Wie geht die FC-Mannschaft mit der aktuell schwierigen Situation und dem Wissen um, dass das letzte Spiel vor der dritten Länderspielpause der Saison auch das letzte für Anfang sein könnte. Nach fünf sieglosen Pflichtspielen in Folge, in denen die Kölner nie mehr als ein Tor erzielen konnten, hat sich der Druck jedenfalls potenziert. Aber von „zu viel Druck“ will FC-Sportchef Armin Veh ja nichts mehr hören. Hat er so nach dem peinlichen Auftritt der Geißböcke beim 0:1 in Hamburg von sich gegeben. Bleibt zu hoffen, dass die FC-Kicker bei ihrem Versuch, einen Weg aus der Krise zu finden, sich nicht allzu lange an ihr nagelneues Outfit gewöhnen müssen und dadurch vom Wesentlichen abgelenkt sind. Das rot-weiß geringelte Karnevalstrikot der Session 2018/19, in dem Jonas Hector und Co. am Samstag auflaufen, ist nämlich nicht nur einzigartig sondern auch ein echter Hingucker.

Horn wird nicht rechtzeitig fit

Jannes Horn wird sich über all das keine Gedanken machen. Der Linksverteidiger hatte sich am Mittwoch im Training verletzt und wird wohl bis Samstag nicht rechtzeitig fit. Dafür steht Vincent Koziello wieder auf dem Sprung in den Spieltagskader. Der kleine Franzose hat seine Schulterverletzung konservativ behandeln lassen. „Er hat mittrainiert und ist bereit. Wir müssen hoffen, dass nichts passiert, wenn er wieder auf die Schulter fällt“, berichtete Markus Anfang auf der obligatorischen Spieltags-Pressekonferenz.

Ein Termin, auf dem der 44-Jährige angesichts der zugespitzten Lage bemüht war, möglichst gelassen und locker rüberzukommen. Eine Aufgabe, die der 44-Jährige allenfalls ausreichend löste. Seinem Auftritt fehlte eine gewisse Souveränität, die in solchen Momenten helfen kann. So stellte Anfang das Urteilsvermögen eines jungen Reporters infrage. Dieser hatte sich des Eindrucks nicht erwehren können, dass Anfang „angefressener“ als sonst wirke und sich deshalb höflich nach der Gemütsverfassung des Coaches erkundigt. „Ich möchte erfolgreich sein. Wenn ich mich auf Spiele vorbereite, bin ich sehr konzentriert. Möglich, dass bei Ihnen dadurch der Eindruck entsteht, dass ich nicht so locker bin. Wir sind aber hier im Umgang normal miteinander, und ich mache auch mein Lebensglück nicht davon abhängig, ob wir Spiele gewinnen“, reagierte Anfang.

Ein letzter Satz, der irgendwie nachhallte. Es schwang ein wenig zu viel Gleichgültigkeit mit angesichts eines so wichtigen Spiels einen Tag vor dem Auftakt des närrischen Treibens.

Voraussichtliche Aufstellung 1. FC Köln: T. Horn; Risse, Jorge Meré, Czichos, J. Hector; Höger; Koziello, Drexler; Schaub; Cordoba, Terodde.

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