Vereins-Ikone gestorben Der 1. FC Köln trauert um Leo Wilden

Der 1. FC Köln trauert um Leo Wilden. Der frühere Nationalspieler ist im Alter von 85 Jahren verstorben.

1. FC Köln: Club-Legende Leo Wilden verstorben
Foto: dpa/Richard Kroll

Der 1. FC Köln trauert um eine Club-Legende. Der frühere Nationalspieler Leo Wilden ist am Donnerstag im Alter von 85 Jahre in seiner Heimatstadt Köln gestorben, wie der Verein mitteilte. Wilden trug zwischen 1958 und 1966 in mehr als 300 Spielen das Trikot mit dem Geißbock auf der Brust. Er gehörte zu jener FC-Elf, die einst die beste in Deutschland war. Ausdruck waren die Gewinne der deutschen Meisterschaft 1962 und 1964, damals im ersten Jahr des Bestehens der Bundesliga. Als sogenannter Mittelläufer organisierte er die Kölner Abwehr und hatte somit großen Anteil an den frühen Erfolgen der Kölner.

Aufgewachsen im Kölner Stadtteil Weidenpesch, schloss er sich zunächst dem traditionsreichen VfL Köln 99 an, bei dem er sich zu einem erstklassigen Verteidiger entwickelte. Mit dem FC, auch Viktoria Köln hatte ihm ein Angebot unterbreitet, feierte er schließlich große Erfolge. Besonders eindrucksvoll in Erinnerung blieb ihm der Titelgewinn 1962. „Die erste deutsche Meisterschaft eines Clubs ist immer etwas Besonderes. Wir sind vom Flughafen Köln-Wahn mit offenen Wagen zum menschenüberfüllten Neumarkt gefahren. Dazu hatte man sogar die Autobahn gesperrt. Das wäre heute undenkbar, dass die Autobahn gesperrt wird, nur weil ein deutscher Meister kommt“, sollte Wilden, den seine Teamkollegen „Lei“ nannten, später sagen.

Wilden bestritt 15 Länderspiele

Auch Bundestrainer Sepp Herberger wurde auf seine Qualitäten aufmerksam, nahm ihn mit zur Weltmeisterschaft 1962 in Chile, setze ihn aber nicht ein. Zwischen 1960 und 1964 spielte er 15 Mal für die Nationalmannschaft. Er beendete seine Karriere schließlich beim rheinischen Rivalen Bayer Leverkusen. Anschließend unterstützte der gelernte Schreiner den FC in der Talentsichtung und verdiente seinen Lebensunterhalt im Groß- und Einzelhandel für Tabakwaren. Vier Fachgeschäfte, besser „Büdchen“, eröffnete er in Köln. Kultstatus davon erlangte jenes auf der Luxemburger Straße 269 bei den Fans, unweit des Geißbockheims.

Viele Jahre noch spielte Leo Wilden bei den „Altinternationalen“ des FC und besuchte, wenn möglich, die Heimspiele seiner Kölner in Müngersdorf.

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