Taktik, TV-Übertragung, Trainerfuchs Warum der kommende FC-Gegner Nizza ein schlafender Riese ist

Köln · Mit dem Spiel gegen OGC Nizza beginnt für den 1. FC Köln die Gruppenphase der Conference League. Wer überträgt? Wer darf spielen? Auf wen trifft der FC überhaupt? Wir haben die wichtigsten Antworten.

1. FC Köln: Was FC-Fans über  Nizza wissen müssen​ - Taktik, TV, Trainer
Foto: picture alliance/dpa/AFP/Franck Fife

Direkt zum Auftakt der Gruppenphase bekommt es der 1. FC Köln in der Conference League nicht nur mit der wohl schönsten Destination zu tun, auf die Kölner wartet wohl auch der schwerste Brocken. Der FC ist zu Gast bei OGC Nizza.

1. FC Köln-Gegner: Welche Rolle spielt OGC Nizza in Frankreich?

Der Club von der Côte d’Azur blickt auf eine lange Tradition zurück. Allerdings sind auch schon einige Jahre seit den letzten Erfolgen ins Land gezogen. In den 50er Jahren wurde Nizza gleich vier Mal französischer Meister. Hinzu kommen noch drei Pokalsiege: der letzte 1997. Im vergangenen Jahr schaffte es Nizza ebenfalls ins Pokalfinale, unterlag dort aber dem FC Nantes. Die Liga schloss Nizza in der Vorsaison auf dem fünften Tabellenplatz ab. Mittelfristig soll OGC aber wieder eine feste Größe im französischen Fußball werden.

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Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Verfügt FC-Gegner Nizza über einen Investoren?

Dafür will zumindest ein milliardenschwerer Unternehmer sorgen. Jim Ratcliffe, der Gründer des Chemiekonzerns INEOS, hat den Erstligisten 2019 für rund 100 Millionen Euro übernommen. Ratcliffe gilt als einer der reichsten Menschen der Welt, sein Vermögen wird auf rund 20 Milliarden Pfund geschätzt. Aktuell denkt der 69-Jährige zudem über den Kauf von Manchester United nach. Allerdings pumpt Ratcliffe nicht (für den Fußball) aberwitzige Summen in den Club. “Mit einem vernünftigen Investment wollen wir es ermöglichen, dass sich Nizza regelmäßig für europäische Wettbewerbe qualifiziert“, sagte Ratcliffe 2019.

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Welcher Etat steht Nizza zur Verfügung?

Dennoch steckt in dem Verein viel Geld. Der aktuelle Marktwert wird auf rund 220 Millionen Euro geschätzt. Alleine in diesem Sommer hat der Club rund 70 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben, der Kader des FC hat einen Gesamtwert von gut 88 Millionen Euro. Zu den Top-Transfers gehören Sofiane Diop, der für rund 22 Millionen Euro aus Monaco gekommen ist sowie Gaëtan Laborde von Stade Rennes. Allerdings hat OGC mit Amine Gouiri auch ein Top-Talent verloren. „Marktwert ist immer relativ. Es gibt immer irgendwelche Menschen an einem Schreibtisch, die Spieler bewerten. Für uns geht es um unsere sportliche Bewertung“, hatte Thomas Kessler, Leiter der Lizenzspielabteilung, am Sonntag gesagt. Tatsächlich ist der sportliche Erfolg von Nizza in der bisherigen Saison überschaubar.

1. FC Köln: Welche Taktik bevorzugt Nizza?

Unter dem neuen (und alten) Trainer Lucien Favre versucht sich OGC im Ballbesitzfußball. Kleinere Ballstafetten sind unter dem Schweizer genauso an der Tagesordnung wie die Dreier- beziehungsweise Fünferkette in der Defensive. Favre setzt auf schnelle Angriffe. Das Spiel des Teams ist daher auf die drei schnellen Offensivkräfte ausgelegt. Vor allem der von Arsenal ausgeliehene Nicolas Pépé soll das Spiel antreiben. Das gelingt den Franzosen bislang aber eher mäßig. Nach dem sechsten Spieltag belegt Nizza mit 5 Punkten den 16. Tabellenplatz. Das Krisenduell gegen den AS Monaco verloren die Adler ebenfalls mit 0:1 nach einem Treffer von Breel Embolo. Auffallend: Nizza hat im bisherigen Saisonverlauf erhebliche Schwierigkeiten, sich Chancen zu erspielen. Die Angriffe wirken ziel- und planlos.

Kann der 1. FC Köln Nizza dennoch schlagen?

Fazit: Die individuelle Klasse ist bei den Franzosen deutlich höher zu bewerten. Zahlreiche Topspieler wie Kasper Schmeichel, eben Diop oder Pépé sind für OGC tätig. Auch der Kader ist breiter besetzt, Favre kann nahezu aus dem Vollen schöpfen. Die Doppelbelastung sollte den Franzosen jedenfalls keine großen Probleme bereiten. Auf der anderen Seite hat der FC einen großen Vorteil, den er auch schon gegen Wolfsburg ausgespielt hat: die mannschaftliche Geschlossenheit, das Kollektiv. Zudem reisen mindestens 10.000 FC-Fans mit nach Frankreich, bei einem Zuschauerschnitt von gerade einmal 16.000 Fans dürften sich die Kölner Anhänger durchaus bemerkbar machen. Das größte Plus ist allerdings die aktuelle Form. Während sich der FC beim 4:2 über Wolfsburg in bestechender Verfassung zeigte, kommt OGC Nizza nicht in Tritt. Eine Überraschung zum Gruppenauftakt ist für den FC durchaus möglich.

Wer darf für den 1. FC Köln spielen?

Der FC hat insgesamt 32 Spieler auf zwei Listen für die Gruppenphase der Conference League nominiert. Große Überraschungen stehen nicht darauf. So sind alle verletzten Spieler gemeldet. Zwei Namen fehlen jedoch: Dimitrios Limnios und Sebastian Andersson. Beide Spieler sind verletzt und werden vor der Winterpause nicht mehr zurückerwartet.

Wer überträgt die Begegnung Nizza gegen den 1. FC Köln?

Das Spiel wird am Donnerstag auf RTL+ übertragen. Es ist also nicht frei empfänglich. Spielbeginn ist 18.45 Uhr.

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