Auswärtsspiel in Baumgarts Heimat Darum ist ein Sieg gegen Berlin für den FC besonders wichtig

Köln · Eigentlich ist die Reise nach Berlin für den Wahl-Berliner Steffen Baumgart immer etwas Besonderes. Vor der Reise zu Hertha BSC richtet der Trainer des 1. FC Köln den Fokus aber nur auf mögliche Punkte.

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Foto: dpa/Marius Becker

Zwei Tage nach der bitteren 1:2-Pleite gegen Bayer Leverkusen ist der Fokus beim 1. FC Köln neu ausgerichtet. Starr, klar definiert und zielorientiert. „Wir haben jetzt noch ein Spiel, und da wird es nur darum gehen, Punkte zu holen“, sagte FC-Trainer Steffen Baumgart auf der Pressekonferenz vor dem Duell gegen Hertha BSC (Samstag, 15.30 Uhr, Sky). Das Duell in der Hauptstadt wird das letzte einer ereignisreichen, intensiven Hinrunde mit emotionalen Spielen im europäischen Wettbewerb und vor einer langen WM-Pause sein. Ausgerechnet Berlin – die Wahlheimat des Kölner Trainers, der bekanntermaßen Sympathien für den Hertha-Stadtrivalen Union, die Eisernen, hegt.

Doch für Fußball-Romantik oder Heimat-Melancholie ist bei den Geißböcken aktuell kein Platz. „Vor dieser langen Pause war es schon unser Ziel, aus den letzten Spielen einige Punkte zu holen. Das ist uns nicht gelungen, obwohl wir in allen Spielen die Möglichkeit hatten“, sagte Baumgart, der natürlich auch die unnötige Niederlage gegen den Nachbarn damit ansprach. „Jetzt stehen wir mit null Punkten aus diesen Spielen da.“ Dabei bietet Berlin durchaus Ansatzpunkte für Fußball-Geschichten: Baumgarts Wahlheimat, der große Traum von einem Endspiel im Olympiastadion und: Das bisherige Märchen Baumgart und seine Geißböcke startete vor 15 Monaten zumindest in der Liga mit einem offensiven Fußball-Fest und 3:1-Erfolg. Umgehend lagen dem Trainer die Fans, lag ihm eine ganze Stadt zu Füßen.

Richtungweisendes Spiel für den FC

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Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Baumgart konzentriert sich aber auf die Fakten. „Wir kommen etwa zur Hälfte der Saison hin, da stehen wir mit 17 Punkten gar nicht so schlecht da, aber wir haben aus meiner Sicht auch zu viel liegen lassen“, sagt er. „Anstatt uns im oberen Tabellendrittel zu bewegen, was aus meiner Sicht definitiv möglich gewesen wäre, halten wir uns im unteren Drittel auf. Ein Sieg in Berlin wäre wichtig.“ Tatsächlich würde die Hertha, aktuell auf dem Relegationsplatz, mit einem Heimsieg den Abstand zu den Kölnern bis auf drei Punkte verringern.

Die Qualität für einen besseren Tabellenplatz hat der Kölner Coach bei der Hertha längst ausgemacht. „Die Berliner spielen aus meiner Sicht viel stabiler als noch in der vergangenen Saison. Das spiegelt sich noch nicht in den Punkten wider“, sagte Baumgart. „Sie stehen in der Defensive kompakt, verlieren viele Spiele sehr knapp, die auch anders hätten ausgehen können. Ich glaube, dass die Tabellensituation über die eigentliche Leistung hinwegtäuscht.“ Aber: „Es geht darum, was wir machen wollen, welche Leistung wir bringen wollen“, so der 50-Jährige. „Ich sehe uns in der Lage, in Berlin ein gutes Spiel zu machen und mit einem guten Ergebnis nach Hause zu fahren. Beide Vereine wollen ihr letztes Spiel gewinnen.“

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Mit welcher Elf das gelingen soll, ließ Baumgart zumindest in Teilen offen, es wird allerdings Veränderungen zum Bayer-Spiel geben. „Wenn man sieht, was gegen Leverkusen an Kilometerzahlen abgespult wurde, dann bin ich froh, dass ich immer wieder frische Spieler bringen kann“, sagte der Trainer. So werden Ondrej Duda und Steffen Tigges wohl wieder in der Startelf stehen. Hinter Benno Schmitz steht ein Fragezeichen. „Bei Benno müssen wir schauen, aber sonst würde Kingsley Schindler spielen. Da sehe ich keine großen Unterschiede“, sagte Baumgart. Optionen für eine spätere Einwechslung sind Timo Hübers und Jan Thielmann. Nach der Begegnung wird der Fokus neu ausgerichtet. Erst auf die USA-Reise, dann auf den Trainingsauftakt am 8. Dezember.

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