“Wir sind da sehr gut aufgestellt“ FC-Profi Ljubicic glaubt an die Offensive seines Teams

Köln · Nach dem Trubel rund um den Wechsel von Stürmer Anthony Modeste richtet sich der Blick beim 1. FC Köln auf die kommende Aufgabe gegen RB Leipzig. FC-Profi Dejan Ljubicic hegt dabei keine Zweifel an der Offensivkraft seiner Mannschaft.

1. FC Köln: Dejan Ljubicic  glaubt an die Offensivkraft
Foto: dpa/Marius Becker

Es lief die 37. Spielminute im Duell zwischen dem 1. FC Köln und Schalke 04, als FC-Spieler Dejan Ljubicic nach einem Pass von Kingsley Schindler nahe der rechten Strafraumgrenze einfach mal abzog. Schalke Keeper Alexander Schwolow lenkte den Ball noch gerade so über den Kasten und verhinderte somit die 1:0-Fühung der Kölner. Immer wieder forderte der Offensivakteur den gegnerischen Torwart aus der Distanz heraus. Offensivaktionen, die wohl nicht direkt von Trainer Steffen Baumgart vorgegeben waren. „Das hat sich ergeben. Die Schalker haben mich nicht attackiert. Ich dachte, einer wird schon sitzen“, erklärte Ljubicic am Mittwochnachmittag. Gesessen hat dann aber doch ein Kopfball, den der 24-Jährige zehn Minuten vor Schluss an den rechten Pfosten und von da aus an Schwolow abprallend zum 3:1-Endstand seiner Mannschaft ins Tor brachte.

Dass der Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart an diesem Tag noch zum Feiern zumute sein würde, hatten am Morgen sicherlich nur wenige kommen sehen. Die Nachricht über den bevorstehenden Wechsel von Top-Stürmer Anthony Modeste zu Borussia Dortmund und der damit verbundene Ausfall des 34-Jährigen überraschte auch das eigene Team. „Es war ein ganz komischer Tag. Tony war am Morgen noch da und dann am Nachmittag nicht. Trotzdem haben wir das gut gelöst und wir sind froh über die drei Punkte“, sagte Ljubicic. Mit insgesamt drei Treffern bewiesen die Kölner, dass nicht nur Modeste in der Lage ist, Tore zu erzielen. Dabei war Ljubicics Treffer einer, wie ihn auch der kopfballstarke Modeste hätte erzielen können. Die Stürmer-Position reizt den österreichischen Nationalspieler deshalb aber nicht. „Das kann ich nicht. Kopfbälle wird man von mir nicht so oft sehen. Ich bin für die anderen Positionen da und freue mich darüber. Ich bin da und werde alles für die Mannschaft geben.“

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Foto: dpa/Matthias Balk

„Das muss der Trainer entscheiden“

Der FC-Spieler kann sowohl auf der rechten Außenbahn als auch im offensiven und defensiven Zentrum spielen. Gegen Schalke lief der Österreicher nach langer Zeit wieder auf der Zehner-Position auf. Nachdem er in der vergangenen Saison vor allem auf der rechten Außenbahn eingesetzt wurde, machte er seine Sache für den verletzten Mark Uth im Zentrum gut. „Ich bin eine Option für die Zehner-Position, aber Mark hat das zuvor super gemacht. Mal sehen, was die Zukunft bringt.“ Immer wieder wurde der Österreicher vor dem Tor gefährlich oder spielte präzise Bälle in die Spitze. So auch im ersten Spieldrittel als der 24-Jährige den Stürmer Florian Dietz mit einem hohen Pass von weit vor der Mittellinie in Szene setzte. Der 24-Jährige, der dank des Modeste-Ausfalls sein Startelf-Debüt feierte, konnte den Ball aus spitzem Winkel jedoch nicht verarbeiten. „Dietz hat das super gemacht. Am Ende hat nur das Tor für ihn gefehlt.“ Ljubicic belohnte sich hingegen für seine starke Leistung. Die sahen offenbar auch die FC-Fans und wählten ihn nach Abpfiff zum Spieler des Spiels.

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Ob sich der FC in Zukunft in der Offensive auch ohne Modeste gut aufgestellt sieht, wird sich bis zum Ende des Transferfensters Ende August entscheiden. Ljubicic traut auch den Youngstern mit Dietz, Jan Thielmann und Tim Lemperle im Sturm einiges zu. „Das muss der Trainer entscheiden. Ich finde aber, wir sind gut aufgestellt.“ Auch wenn die klassischen Stürmer am Sonntag keinen Treffer erzielten, fanden sich neben Ljubicic mit Luca Kilian und Florian Kainz noch zwei andere Torschützen. „Tony war extrem wichtig für uns. Jetzt müssen halt die anderen treffen und wir haben genug Spieler, die das können“, so Ljubicic. Am zweiten Spieltag gegen RB Leipzig am Samstag sollen dann die nächsten Zähler folgen. „Das ist eine Top-Mannschaft. Wir werden aber alles geben. Wir haben in der vergangenen Saison auch das zweite Spiel gegen Bayern super gespielt und jetzt haben wir Leipzig. Wir werden Vollgas geben.“ Laut Ljubicic könnte auch wieder der ein oder andere Distanzschuss die Mannschaft von Domenico Tedesco überraschen.

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