„Wir hatten heute das Glück, das wir gestern nicht hatten“ Der 1. FC Köln gewinnt gegen Offenbach 2:0

Köln · Knapp 20 Stunden nach der guten Leistung, aber 1:2-Niederlage gegen den AC Mailand, hat der 1. FC Köln das Testspiel gegen den Regionalligisten Kickers Offenbach 2:0 gewonnen. Die Treffer erzielten der Ex-Offenbacher Denis Huseinbasic sowie Sargis Adamyan.

1. FC Köln: Denis Huseinbasic trifft beim 2:0-Erfolg gegen Ex-Club
Foto: Herbert Bucco

Am Samstagabend 48 000 Zuschauer im Kölner Rheinenergie-Stadion in der Partie gegen den italienischen Meister AC Mailand, 20 Stunden später „nur“ rund 5000 Zuschauer am Bieberer Berg gegen den Regionalligisten Kickers Offenbach - unterschiedlicher hätten die beiden Vorbereitungsspiele des 1. FC Köln an diesem Wochenende wohl nicht ausfallen können. Für FC-Trainer Steffen Baumgart werden sie in einer Sache aber eine ähnliche Bedeutung gehabt haben: der 50-Jährige sammelt in dieser Phase wichtige Personal-Erkenntnisse für die bevorstehende Saison. Insofern hatte die Startelf gegen die Kickers am Sonntag wenig mit der von Samstag zu tun – das sportliche Spektakel ebenfalls nicht. Auf die starke Leistung beim 1:2 gegen Milan folgte beim 2:0-Erfolg gegen die Kickers Magerkost. „Der OFC hatte nicht nur eine gute Möglichkeit. Wir hatten heute das Glück, das wir gestern nicht hatten“, sagte Trainer Steffen Baumgart. „Es ist gegen jeden Gegner schwer, wenn du nicht zu 100 Prozent konzentriert bist.“

Baumgart rotierte das Team ordentlich durch. Die potenziellen Stammspieler Anthony Modeste, Marvin Schwäbe, Florian Kainz, Mark Uth und Jonas Hector standen gegen den Regionalligisten erst gar nicht im Kader, dafür mit Sebastian Andersson, Joshua Schwirten und Denis Huseinbasic drei Akteure auf dem Platz, die am Samstag gar nicht zum Einsatz gekommen waren. Vor allem für Huseinbasic war die Begegnung in Offenbach eine besondere. Der 21-Jährige ist erst im Sommer von den Kickers nach Köln gewechselt. Offenbach spielte munter mit, der FC tat sich in der Offensive überraschend schwer. Ausgerechnet Huseinbasic sorgte aber für das erste Kölner Ausrufezeichen. Nach Vorarbeit von Linton Maina und Verlängerung von Andersson traf der Mittelfeldspieler zum 1:0 und hob umgehend entschuldigend die Hände.

Köln tut sich gegen den Regionalligisten schwer

Doch auch nach der Führung waren die Kölner alles andere als dominant. Im Gegenteil, die Kickers sorgten vor allem über Törles Knöll für mächtig Wirbel. Jost Mairose traf mit einem Distanzschuss sogar die Latte. Köln fand in der Offensive so gut wie gar nicht mehr statt. Erst unmittelbar vor dem Seitenwechsel flankte Kingsley Ehizibue in den Strafraum, der gegen Mailand erfolgreiche Florian Dietz kam nicht in die richtige Position. Auf der anderen Seite traf Knöll erneut die Latte.

Das Bild änderte sich auch nach dem Wechsel nicht. Die Geißböcke bemühten sich, das Spiel an sich zu reißen, Offenbach lief Köln hoch an und suchte weiterhin die Chance über Konter. Die blieben aber auf beiden Seiten Mangelware. Nach einer guten Stunde wechselte Baumgart sein Team nahezu komplett durch – einzig Timo Horn im Kölner Kasten absolvierte die 90 Minuten. Die nächste Chance hatte aber der Regionalligist. Einen langen Ball rettete Horn vor dem Ex-Kölner Philipp Hosiner.

Dennoch zeigte sich der FC nun klarer im Spielaufbau und organisierter in der Defensive. Für ernste Gefahr sorgten die Kölner aber auch weiterhin nicht. Anders der Regionalligist. Nach einer Hereingabe von Osarennen Okungbowa zögerte Kristian Pedersen einen Moment zu lange und traf Dejan Bozic am Sprunggelenk. Der Elfmeterpfiff blieb aus, die Kölner hätten sich wahrlich nicht beschweren dürfen. Offenbach blieb dran und kam gleich doppelt durch Hosiner zu weiteren guten Abschlüssen. Unter anderem rettete Horn einen Kopfball des Ex-Kölners aus kurzer Distanz. Der FC zeigte sich doch kaltschnäuziger. Die erste (!) gute Möglichkeit im zweiten Abschnitt nutzte Neuzugang Sargis Adamyan zum 2:0-Endstand. „Es war eine anstrengende Woche. Heute haben wir noch einmal alles rausgehauen“, sagte Torschütze Adamyan. „Insgesamt können wir mit der Woche sehr zufrieden sein.“

1. FC Köln: Horn – Schindler (46. Schmitz), Kilian (61. Hübers), Arrey-Mbi (61. Chabot), Ehizibue (61. Pedersen) – Martel (61. Hauptmann) – Maina (61. Adamyan), Schwirten (46. Olesen), Huseinbasic (61. Thielmann) – Dietz (61. Lemperle), Andersson (61. Schmid)

Tore: 0:1 Huseinbasic (12.), 0:2 Adamyan (88.)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort