Nach Europapokal-Pleite Der FC richtet den Blick auf Frankfurt

Köln · Drei Tage nach der Europapokal-Pleite gegen Fehérfár steht für den 1. FC Köln die Begegnung gegen Eintracht Frankfurt in der Liga auf dem Spielplan. FC-Trainer Steffen Baumgart äußerte sich zu dem Duell.

1. FC Köln: Der FC vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt
Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Auch wenige Stunden nach der 1:2-Niederlage gegen den Fehérvár FC in den Playoffs der Conference League war die Enttäuschung, der Frust bei den Akteuren des 1. FC Köln noch spür- und sichtbar.  Am Geißbockheim herrschte beim Training gedämpfte Stimmung nach der Europapokal-Rückkehr mit Gänsehaut-Choreo und emotionalem Spiel.  „Das jetzt nicht alle glücklich durch die Gegend laufen, kann man sich vorstellen“, sagte FC-Trainer Steffen.

Das kann man. Denn der FC ließ am Donnerstagabend eine große Chance liegen. Die Chance, der Teilnahme an der Gruppenphase der Conference League und damit Mehreinnahmen im zweistelligen Millionenbereich einen großen Schritt näher zu kommen. Die Enttäuschung war auch so groß, weil der FC eine vermeidbare Pleite kassierte. Köln erwischte am Donnerstagabend einen perfekten Start. Florian Dietz erzielte in seinem dritten Pflichtspiel den zweiten Treffer und brachte Köln auf Kurs. Dann sah Jeff Chabot die Rote Karte für eine Notbremse und stellte das Spiel auf den Kopf. Budu Zivzivadze und Palko Dardai drehten noch im ersten  Abschnitt den Spielstand.

Baumgart äußert sich selbstkritisch

Von Schuldzuweisungen sah der Kölner Trainer ab, im Gegenteil: Baumgart zeigte sich selbstkritisch: „Die Niederlage jetzt an der Roten Karte aufzuhängen, sehe ich als zu einfach an. Da steckt ja mehr drin, als die letzte Aktion von Jeff. Das Trainerteam muss diese Erfahrungen auch sammeln“, sagte Baumgart. „Ich hatte das Gefühl, dass wir es nach der Roten Karte nicht geschafft haben, so gut umzustellen, wie wir es vielleicht das nächste Mal machen würden – das ist auch für uns als Trainerteam ein Lernprozess. Wir hatten trotzdem in der zweiten Halbzeit, auch in Unterzahl, die Möglichkeiten das ein oder andere Tor zu machen. Das haben wir nicht gemacht und deshalb stehen wir mit einem 1:2 im Hinspiel da“, sagte Baumgart, der aber betonte, dass er sein Team nicht besonders aufbauen muss. „Das hat jetzt nicht viel mit Aufbauen zu tun. Die Jungs sind groß und erwachsen genug, dass es relativ schnell weitergeht.“

Das muss es auch. Denn schon am Sonntag steht für den FC der Liga-Alltag auf dem Programm und die Aufgabe dürfte ungleich schwerer werden. Denn die Geißböcke sind zu Gast bei Eintracht Frankfurt (15.30 Uhr, Dazn). „Wir haben jetzt eine wichtige Aufgabe in Frankfurt vor uns, wo es nicht nur darum geht, gut auszusehen, sondern auch erfolgreich zu sein“, sagt der Coach. „Wir müssen uns auf eine gute Geschwindigkeit und auf ein eingespieltes Team einstellen. Frankfurt ist ein Champions-League-Teilnehmer, der sich im Kader sehr gut verändert hat. Sie haben viel Qualität dazu bekommen.“

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Foto: dpa/Marius Becker

Frankfurt steht unter Druck

 Und: Frankfurt steht nach dem zweiten Spieltag bereits unter Druck, muss punkten um den kompletten Fehlstart zu verhindern. Der 1:6-Pleite gegen die Bayern zum Saisonauftakt folgte das 1:1 gegen Hertha BSC am vergangenen Spieltag. Die Eintracht belegt aktuell den Relegationsplatz. „Die Tabelle mit dem einen Zähler täuscht“, sagt der Kölner Trainer. „Wir gehen davon aus, dass Frankfurt mit einer Dreierkette spielen wird. Darauf werden wir vorbereitet sein. Sie werden uns mit einem hohen Tempo angehen und schnell unter Druck setzen. Im Endeffekt wird es aber darum gehen, wieder auf uns zu gucken.“ 

Dazu steht dem Kölner Trainer wieder ein breiter Kader zur Verfügung. Einzig Mark Uth wird definitiv ausfallen. Hinter Eric Martel steht noch ein Fragezeichen, der Sechser litt am Freitag unter Rückenproblemen – man will beim spontan entscheiden, ob er eine Option für Sonntag ist. Nicht so spontan sieht die Planung für die Startelf gegen Frankfurt aus. Die hat am Freitagnachmittag begonnen und damit die Gedanken an die vermeidbare Niederlage zumindest zwischenzeitlich beendet.

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