Frühzeitige Neuverpflichtungen Deswegen ist der FC für neue Spieler attraktiv
Köln · Unerwartet früh hat der 1. FC Köln fünf Neuzugänge präsentiert. Und das, obwohl sich Köln einen extremen Sparkurs auferlegt hat. Dabei scheinen dem FC die Verpflichtungen leicht gefallen zu sein. Und das hat gute Gründe.
Sechs Wochen nach dem Ende der Fußball-Bundesliga ist das hektische Treiben auf dem Transfermarkt bislang ausgeblieben - mal abgesehen von dem Lewandowski-Theater der Bayern, in dem nun auch noch Cristiano Ronaldo eine Nebenrolle spielt, dem Millionen-Transfer von Erling Haaland sowie der Götze-Rückkehr verläuft die Transferphase bislang eher unspektakulär. Während andere Bundesligisten noch auf der Suche einer schlagkräftigen Truppe sind, hat der 1. FC Köln zumindest bei den Zugängen seine Hausaufgaben so gut wie erledigt. Fünf Spieler hat der FC verpflichtet. Und das, obwohl FC-Sportchef Christian Keller sagte, dass Köln den Gürtel enger schnallen müsse. Trotzdem haben die Geißböcke Spieler für rund fünf Millionen Euro Ablöse geholt.
Dementsprechend zufrieden zeigte sich auch FC-Trainer Steffen Baumgart. „Wir sind sehr froh darüber, dass wir die Transfers schon so früh abgewickelt haben“, sagte der Kölner Coach am Freitag, während seine Spieler den obligatorischen Leistungstest absolvierten. „Wir glauben, dass wir gute Entscheidungen getroffen haben. Wir haben viele Spieler dazubekommen, die Talent haben. Bei ihrer Entwicklung wollen wir ihnen helfen.“ Mit Linton Maina und Steffen Tigges hat Köln zwei junge Spieler verpflichtet, die möglicherweise sogar zeitnah das Zeug zur ersten Elf haben. Dass der FC diese Transfers so früh abgewickelt hat, ist aber auch Baumgart zu verdanken. Der FC ist unter dem 50-Jährigen zu einer attraktiven Adresse für junge Akteure geworden und das unabhängig der Kölner Historie, der Stadt oder des Stadions.
Spielweise gibt den Ausschlag

Das sind die Neuverpflichtungen des 1. FC Köln
Baumgarts Fußball hat eindeutig bei der Entscheidungsfindung geholfen. „Letztlich haben für mich die Gespräche mit den Verantwortlichen und die Spielweise den Ausschlag gegeben“, sagte unter anderem Steffen Tigges dem „Express“. Tigges stand auf der Liste anderer Bundesligisten, wählte aber den FC. „Man sieht, dass Köln einen Weg eingeschlagen hat, bei dem sie auf junge, entwicklungsfähige Spieler setzen“, sagte Martel am Freitag. „Ich denke, dass ich da gut reinpasse.“
Und so fiel es den Kölner Verantwortlichen offenbar gar nicht so schwer, den Kader frühzeitig zu verstärken. „Alle Spieler, mit denen ich Gespräche geführt habe, haben, mit Ausnahme eines Spielers, der uns bereits im Februar abgesagt hat, den Weg zum FC gefunden“, ergänzte Baumgart. Möglicherweise handelt es sich bei diesem Akteur um Nils Petersen vom SC Freiburg, mit dem Baumgart zu Beginn des Jahres intensive Gespräche geführt haben soll. Petersen verlängerte letztlich in Freiburg. „Die Wertschätzung für den FC hat mit Sicherheit auch damit zu tun, dass wir in der vergangenen Saison einen aufregenden Fußball gespielt haben. Unseren gemeinsamen Weg wollen wir weiter fortführen“, so Baumgart weiter.

So hoch ist der Marktwert der Profis des 1. FC Köln
Das scheint auch Tigges Richtung Köln gelotst zu haben. Das und die ehrlichen Worte der Kölner Trainers. „Er hat mir klar aufgezeigt, wie er spielen möchte und wie ich zu seiner Idee passe. Ich fand es sehr gut, dass er mir verdeutlicht hat, was ich schon instinktiv gut mache und wo ich mich noch steigern muss“, sagte Tigges im „Express“. „Er hat mir keinen Honig um den Mund geschmiert, sondern seine ehrliche Meinung über meine Stärken und Schwächen gesagt. Ich glaube, seine klare Ansprache, dass er auch klar Kritik äußert, hilft mir in meiner Entwicklung.“ Ähnlich äußerte sich auch Linton Maina. „Mir gefällt die Idee von Steffen Baumgart, Fußball zu spielen. Da habe ich richtig Bock drauf und freue mich, wenn es endlich losgeht“, so der Neuzugang.
Zudem dürften auch die Spieler wissen, dass Baumgart das Optimum aus ihnen herausholen will. Dass er grundsätzlich ein Händchen für die Leistungsteigerung seiner Schützlinge und offenbar ein Auge für Talente hat, hat er in der vergangenen Saison bereits bewiesen. Für das Vertrauen in Club und Trainer sprechen auch die langen Verträge von Tigges und Martel, die gleich bis 2026 unterschrieben haben.
So hat der FC schon wenige Tage vor dem Beginn der Vorbereitung einen Großteil seines Kaders beisammen. Aktuell wird nur noch nach einem weiteren Außenspieler gesucht. Aber: „Wir haben bis Ende August noch die Möglichkeit, zu reagieren und werden schauen, was geht und was nicht geht“, sagt Baumgart. „Wir werden jetzt nicht aufhören, weil der Kader eine entsprechende Größe hat – es kann in beide Richtungen noch etwas passieren.“