Konstante Leistungen Die Kölner Abwehrkette ist die Basis des FC-Erfolgs

Köln · Einen Spieltag vor Saisonende ist die erfolgreiche Spielzeit des 1. FC Köln nicht mehr von der Hand zu weisen. Über die gesamte Spielzeit stellte sich dabei die Abwehrreihe als ein konstanter Erfolgsfaktor heraus. Auch dank Benno Schmitz.

1. FC Köln: Deswegen ist die Kölner Abwehrreihe so erfolgreich
Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Immer wieder hat FC-Trainer Steffen Baumgart in der laufenden Saison betonte, dass es für ihn keine erste Elf gibt. Dabei lässt sich seine Aussage anhand der Abwehr des 1. FC Köln ganz einfach widerlegen. Unter den ersten sechs FC-Profis mit den meisten Einsatzminuten befinden sich mit Jonas Hector, Benno Schmitz und Luca Kilian dreiviertel der Viererkette. Einzig Innenverteidiger Timo Hübers folgt mit 1892 Minuten erst auf Platz zehn, weil Abgang Rafael Czichos noch bis zur Winterpause die Kette komplettierte. „Für uns war es schon ein Thema, dass wir aufeinander abgestimmt waren“, erklärte Rechtsverteidiger Benno Schmitz am Mittwoch nach dem FC-Training.

Einzig die erzwungenen Wechsel aufgrund von Sperren oder Verletzungen geben dem Trainer in Bezug auf die nicht vorhandene Startelf dann doch recht. Und die Ergänzungsspieler machten ihre Sache oft gut. Sowohl Hector-Ersatz Jannes Horn als auch Schmitz-Joker Kingsley Ehizibue standen in der Regel stabil. „Wir merken, dass Spieler, die nicht in der ersten Reihe waren, das Spielsystem genauso draufhaben und mitgehen“, sagte Schmitz. Eine Tatsache, die sich über alle Mannschaftsteile hinweg im Laufe der Saison bestätigte.

Viererkette immer von Beginn an

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Dabei hatte der Trainer durchaus das ein oder andere Mal von der Möglichkeit gesprochen, auf eine Dreierkette wechseln zu können. Mitte November testete der 50-Jährige die Kombination im Testspiel gegen den SC Paderborn. Mit dem Neuzugang Jeff Chabot im Januar wurde das Thema dann neu entfacht. Mehr als Raum für Spekulationen hinterließen Baumgarts Äußerungen jedoch nicht. Abgesehen von Systemwechseln während einer Partie liefen die Kölner in jedem Spiel mit einer Viererkette auf. Vor allem Rechtsverteidiger Schmitz konnte sich so nach zwei Saisons mit nur wenig Einsatzzeiten als Leistungsträger etablieren. „Für mich war das Wichtige, dass ich von Anfang an das Vertrauen gespürt habe und verletzungsfrei geblieben bin. Ich konnte das Selbstvertrauen aufbauen und wir haben alle Woche für Woche performt. Wir waren von Anfang an von der Spielidee überzeugt und dass es so schnell funktioniert hat, hat jedem die Bestätigung gegeben“, sagte der 27-Jährige.

Funktioniert hat dabei vor allem auch das Offensivspiel der Außenverteidiger, die sich und den Mitspielern so einige Chancen ermöglichten. Einen Spieltag vor Saisonende sind die Kölner nach wie vor die Mannschaft mit den meisten geschlagenen Flanken. Kapitän Hector kommt auf sechs und Schmitz auf fünf Torvorlagen. Gegen den VfL Wolfsburg wäre Schmitz beinahe das das erste Saisontor gelungen. „Es haben mir viele geschrieben, dass ich so nah dran war. Vielleicht klappt es nochmal, das wäre schön“, so der Profi.

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Schmitz: „Die Verteidigung fängt vorne an“

Aber auch im Defensivspiel überzeugt die Abwehrkette mit konstant guten Leistungen. Mit bisher 45 Gegentoren hat die Mannschaft 16 Treffer weniger kassiert als in der vergangenen Saison. Und das trotz Baumgarts risikoreicher, offensiven Spielweise. Wenn Gegentore fallen, sind diese häufig individuellen Fehlern und weniger einem schlechten Zusammenspiel geschuldet. Die Abwehr wird darüber hinaus aber auch von der gesamten Mannschaft bei ihrer Arbeit unterstützt. „Die Verteidigung fängt vorne an und wenn vorne von den Stürmern schon jeder mitmacht, dann tun wir uns hinten auch deutlich leichter, weil wir die Ballgewinne weiter vorne haben. Der Gegner kann dann nicht so in Ruhe aufbauen, wie wenn man nur ab der Mittellinie angreift“, erklärte Schmitz.

Trotz des bisherigen Erfolgs hat der Profi mit dem FC am letzten Spieltag der Saison nun noch einmal die Chance, seine beste Performance abzurufen, um es möglicherweise noch in die Europa League zu schaffen. Der Blick richtet sich in Köln aber auch schon auf die kommende Saison. „Wenn wir im Kern zusammenbleiben, können wir bestimmt wieder so eine Saison abliefern, wie wir es in diesem Jahr gemacht haben.“ Ob Abwehr-Ersatzspieler wie Jannes Horn, dessen Vertrag in diesem Sommer endet, zu diesem Kern gehören, wird sich im Laufe der kommenden Wochen zeigen.

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