Gekommen, um zu bleiben Die Damen des 1. FC Köln starten in die Bundesliga

Köln · Für die FC-Frauen ist es der vierte Aufstieg in Folge, jedes Mal stand am Ende der Saison jedoch der Abstieg aus der Frauenbundesliga. Das Image der Fahrstuhlmannschaft wollen sie in der nächsten Saison ablegen.

1. FC Köln: Die Damen starten in die Bundesliga
Foto: Eduard Bopp

15 Siege, ein Unentschieden und 19 Punkte Vorsprung – das Frauenteam des 1. FC Köln war in der vergangenen Saison der 2. Bundesliga Süd eine Klasse für sich. Folgerichtig stand bereits vier Spieltag vor Schluss der Aufstieg in die Frauen-Bundesliga fest. Alles andere wäre, angesichts des starken Kaders, jedoch auch eine Enttäuschung gewesen. Die FC-Frauen waren die haushohen Favoriten, der Aufstieg eine Pflichtaufgabe.

Als Herausforderung sehen sie nun in der kommenden Bundesliga-Saison den Klassenerhalt. Seit 2015 stieg der 1. FC Köln viermal in Folge auf, aber auch immer wieder direkt ab. Dies solle nun der letzte Bundesliga-Aufstieg sein, so Nicole Bender, sportliche Leiterin der FC-Frauen. „Wir wissen, dass es ein gigantischer Sprung von der zweiten zur ersten Liga ist. Aber wir sind davon überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen. Auch, wenn es schwierig wird.“

Mit einem Mix aus jungen und erfahrenen Spielerinnen

Deswegen habe man bereits früh mit der Kaderplanung begonnen. Mit 19 Feldspielerinnen und drei Torhüterinnen geht der 1. FC Köln nun in die neue Saison. Zwar musste das Team einige Abgänge verschmerzen, doch Leistungsträgerinnen wie Top-Torschützin Mandy Islacker oder Kapitänin Peggy Kuznik, die nach der kommenden Saison wohlmöglich ihre Karriere beenden wird, blieben dem Verein erhalten.

Dafür hat sich das Team von Trainer Sascha Glass, seit Anfang 2020 beim FC, mit acht Neuzugängen auf allen Positionen verstärkt. So wurde die Schweizer Nationaltorhüterin Elvira Herzog, die bereits in der Saison 2019/20 für Köln spielte, aus Freiburg zurückgeholt. Neu im Kader sind außerdem etablierte Bundesliga-Spielerinnen wie Irini Ioannidou oder Manjou Wilde. Beide spielten lange für den Liga-Konkurrenten SGS Essen. Doch auch Nachwuchskräfte wie die Junioren-Nationalspielerin Laura Donhauser, welche von den Bayern-Frauen an den Rhein wechselte, oder die jungen polnischen Nationalspielerinnen Adriana Achcinska und Weronika Zawistowska geben dem Team einen neuen Anstrich.

„Wir gehen mit einem kleinen, aber feinen Kader in die Saison. Dennoch haben wir einen guten Mix aus jungen Wilden und erfahrenen Spielerinnen gewählt, die alle viel Qualität mitbringen“, so Nicole Bender gegenüber dem GA. Bisher liefe in der Saisonvorbereitung auch alles nach Plan.

Mithilfe eines Fünfjahresplans gesund wachsen

Natürlich stehe der Klassenerhalt an erster Stelle, doch auch langfristig wolle sich der 1. FC Köln in der Frauenbundesliga etablieren. „Dabei wollen wir aber gesund wachsen und uns peu à peu in der Tabelle nach vorne hangeln. Um das zu erreichen, haben wir einen Fünfjahresplan entwickelt“, erzählt Nicole Bender. Dieser sieht nicht nur eine weitere Professionalisierung der Strukturen, sondern auch den Ausbau der Jugendabteilung vor. Selbst Bundesligaspielerinnen ausbilden und damit den Frauenfußball in Köln festigen, das sind die Ziele. Ein Baustein des Fünfjahresplans ist die heute verkündete Vertragsverlängerung von Trainer Sascha Glass bis 2025. „Unsere Mannschaft hat unter ihm einen deutlichen Entwicklungsschritt gemacht. Deshalb sind wir sehr glücklich, dass wir den gemeinsamen Weg mit Sascha langfristig fortsetzen“, so Bender.

Beinhaltet der Fünfjahresplan auch die Champions League? Nicole Bender schließt es zumindest nicht aus. „Es wäre totaler Wahnsinn, als Aufsteiger die Worte Champions League in den Mund zu nehmen, denn zunächst wäre der Klassenerhalt ein großer Erfolg. Aber man soll sich immer große Ziele über einen langen Zeitraum stecken. Und das haben wir gemacht.“ Anstatt der Königsklasse stand zunächst die Saisonvorbereitung an, es folgte der verdiente 7:0-Erfolg über den Hessenligist TSG Lütter.

Erstes Saisonspiel auswärts bei der SGS Essen

Schwieriger dürfte es dagegen im ersten Saisonspiel der Bundesliga werden. Denn da wartet am Samstag (16 Uhr) die SGS Essen auf die Kölnerinnen – einer der letzten verbleibenden reinen Frauenclubs in Deutschlands höchster Frauen-Spielklasse. Vor dieser Leistung zieht auch Nicole Bender den Hut. „Die SGS schafft es immer wieder, Jugendspielerinnen zu Bundes- und Nationalspielerinnen auszubilden.“ Dennoch werde es ein Spiel auf Augenhöhe sein. „Es ist eine machbare Aufgabe. Wir gehen mit dem Ziel in das Spiel, zu gewinnen. Und freuen uns sehr darauf.“ Die Erinnerungen an das letzte Aufeinandertreffen beider Teams sollte zumindest Mut machen, das gewannen die Kölnerinnen nämlich im vergangenen Jahr mit 1:0.

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