Neuer Geschäftsführer Diese Aufgaben warten auf Christian Keller beim FC

Köln · Am Freitag beginnt für Christian Keller die Arbeit als neuer Geschäftsführer Sport beim 1. FC Köln. Auf den 43-Jährigen warten gleich schwere Aufgaben.

1. FC Köln: Diese Aufgaben warten auf Geschäftsführer Christian Keller
Foto: dpa/Armin Weigel

Als vor gut fünf Monaten der Name des künftigen Geschäftsführer Sport beim 1. FC Köln offiziell benannt wurde, da deutete viel auf Bedächtigkeit, ankommen, sich erst einmal zurechtfinden hin. Der neue Mann, Christian Keller, wolle erst einmal nach Madeira, dann noch eine mehrwöchige Auslandsreise antreten, hieß es. Nun, eben jene fünf Monate später, wird der 43-Jährige beim FC am kommenden Freitag einen Schnellstart hinlegen. Wenn nämlich die Profis am Abend zum Auswärtsspiel gegen Union Berlin antreten (20.30 Uhr, Dazn), hat Keller bereits ein Mammutprogramm absolviert.

Zunächst wird der neue Geschäftsführer der Mannschaft und dem Trainerstab vorgestellt. Dann will der 43-Jährige auch am Geißbockheim vorstellig werden, möglichst viele neue Kollegen kennenlernen. Es folgen Gespräche mit dem Interimssportchef Jörg Jakobs, Thomas Kessler, Leiter der Lizenzspielabteilung sowie Lucas Berg, Leiter Administration Lizenzspielerabteilung. Dann reist Keller nach Berlin um das Spiel seines neuen Arbeitgebers zu verfolgen. „Der Fokus der Mannschaft soll auf der wichtigen Partie bei Union liegen. Ich werde meinen ersten Tag deshalb zu Gesprächen mit dem Team hinter dem Team nutzen. Das ist mir wichtig, denn ich will vom ersten Tag an intensiv arbeiten“, so Keller.

Die intensive Arbeit liegt dem 43-Jährigen offensichtlich. Es ist davon auszugehen, dass sich Keller bereits in den FC eingearbeitet hat. Auch wegen seiner akribischen Arbeitsweise ist Keller ein Senkrechtstarter. Nach seiner Fachhochschulreife studierte er an der ESB Business School in Reutlingen Außenwirtschaft und anschließend International Business Development. 2008 promovierte Keller an der Uni in Tübingen zu dem Thema „Steuerung von Fußballunternehmen – Finanziellen und sportlichen Erfolg langfristig gestalten“. Ab 2010 lehrte der damals 31-Jährige Sportmanagement als Professor an der SRH Hochschule in Heidelberg. 2013 folgte der Wechsel in den Profifußball. Keller wurde Geschäftsführer beim SSV Jahn Regensburg.

Keller überzeugte in Regensburg

So lange laufen die Verträge der Profis des 1. FC Köln
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So lange laufen die Verträge der FC-Profis

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Foto: dpa/Marius Becker

Neben dem sportlichen Erfolg hat Keller den SSV auch wirtschaftlich auf solide Beine gestellt. Der ehemalige Sanierungsfall ist mittlerweile schuldenfrei und schrieb auch während der Corona-Pandemie bislang positive Zahlen. In Köln wartet auf den neuen Geschäftsführer Schwerstarbeit. Und das nicht nur wegen des coronabedingten Umsatzverlustes von rund 85 Millionen Euro. Oberste Priorität wird wohl die Personalie Steffen Baumgart haben. Der FC will den Erfolgstrainer natürlich gerne langfristig binden. Aktuell läuft der Kontrakt bis Sommer 2023. Auch wenn sowohl FC als auch Baumgart beteuern, dass keine Eile geboten sei, der Coach ist längst in den Fokus anderer Clubs gerückt. "Der Trainer macht auf mich nicht den Eindruck, als wäre er mit seiner vertraglichen Situation unzufrieden. Aber es werden mit Sicherheit Gespräche geführt, wenn Christian Keller da ist, auch intensiver", sagte Kessler unlängst.

Zudem stehen wohl einige Vertragsgespräche mit den Profis auf dem Programm. Unter anderem sind Anthony Modeste und Salih Özcan heiße Kandidaten für die ersten Gespräche. Der Top-Torjäger hatte zuletzt betont, dass er gerne noch vor Saisonende Klarheit über die Zukunft habe. Trainer Baumgart würde seine Lebensversicherung gerne behalten, sagte nun aber der „Kölnischen Rundschau“: „Ich bin der Meinung, dass der Verein das Sagen haben und das Tempo vorgeben muss. Der FC hat sich in der Vergangenheit treiben lassen von Beratern, Spielern und gewissen Situationen“, so Baumgart, der sich ebenfalls für den Verbleib von Neu-Nationalspieler Özcan ausgesprochen hat.

Und dann muss Keller auch in die Planungen für die kommende Saison einsteigen. Rund um das Geißbockheim hält sich das Gerücht, dass der FC bereits einen Spieler fest verpflichtet habe. Der Name ist noch unbekannt. Weitere Neuverpflichtungen sind natürlich geplant, allerdings kann der FC keine großen finanzielle Sprünge machen.

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