Sechs Verpflichtungen Diese FC-Neuzugänge sind bereit für den Bundesligastart

Köln · Der 1. FC Köln hat zur neuen Saison insgesamt sechs Spieler verpflichtet. Nach vierwöchiger Saisonvorbereitung und dem Pflichtspielauftakt im DFB-Pokal bekamen die FC-Fans bereits einen Vorgeschmack, mit welchem Neuzugang sie zum Bundesligastart rechnen können.

 Vertreter des Kapitäns Jonas Hector als Linksverteidiger: FC-Neuzugang Kristian Pedersen (rechts) könnte zudem in der Abwehrzentrale spielen.

Vertreter des Kapitäns Jonas Hector als Linksverteidiger: FC-Neuzugang Kristian Pedersen (rechts) könnte zudem in der Abwehrzentrale spielen.

Foto: dpa/Matthias Balk

Das erste Pflichtspiel im Trikot des 1. FC Köln hielt für Neuzugang Linton Maina am vergangenen Samstag gleich eine ordentliche Portion Verantwortung bereit. Der erste Sommer-Neuzugang der Kölner schnappte sich beim Stand von 4:3 für den SSV Jahn Regensburg im DFB-Pokalspiel den Ball und trat zum dritten Elfmeter seiner Mannschaft an. Trotz zahlreicher Offensivaktion war dem Außenbahnspieler ein Tor nach seiner Einwechselung in der 86. Minute auch in der Verlängerung nicht gelungen. Nach dem 2:2-Endstand erhielt der 23-Jährige vom Punkt eine weitere Chance. Diese ergriff der Ex-Hannoveraner nicht nur, indem er sich für den dritten Elfmeter bereiterklärte. Mit allem Selbstbewusstsein schoss der Spieler das Leder unhaltbar in den Winkel. Auch wenn der FC nach dem 5:6 am Ende aus dem DFB-Pokal ausschied, so sorgte Maina mit seiner starken Leistung gleichzeitig für Bundesliga-Hoffnung bei den FC-Fans. FC-Trainer Steffen Baumgart hob den Spieler nach Abpfiff als einzigen Schützling hervor. „Linton ist reingekommen, als der Gegner schon etwas müde war. Dann konnte er seine Schnelligkeit gut einsetzen und er hatte gute Aktionen im Eins-gegen-eins.“

Maina und Adamyan mit Offensiv-Hoffnung

Schon vor dem Pokalspiel gegen Regensburg bewies Maina seine fußballerischen Qualitäten in den Testspielen. Der gebürtige Berliner kann sowohl Rechts- als auch Linksaußen spielen. Da die linke Seite mit einzig Florian Kainz deutlich dünner besiedelt ist, dürften sich die beiden zum Start der Saison wie schon im Pokalspiel regelmäßig abwechseln. Vor allem bei den gefährlichen Flanken dürfte der Neuzugang aktuell die Nase vorn haben. Ebenfalls den Vortritt bekam zuletzt Sargis Adamyan. Bei seinem Debüt für den FC am vergangenen Samstag stand der für 1,5 Millionen Euro Ablöse von der TSG 1899 Hoffenheim gekommene Offensivspieler gleich als Stürmer neben Top-Torjäger Anthony Modeste in der Startelf. Im Spiel bekam der 29-Jährige nach rund fünf Minuten gleich die erste Torchance. Vor seiner Auswechselung für Jan Thielmann in der zweiten Hälfte legte er den Ball auf Mark Uth ab, der per Sonntagsschuss zum 2:1-Anschlusstreffer traf und Adamyan seinen ersten Assist bescherte. Für die Bundesliga musste der Armenier zuletzt noch an seiner Fitness arbeiten. Dennoch gilt der Profi für die kommenden Wochen als Offensiv-Verstärkung im Sturm oder auf der Außenbahn.

So lange laufen die Verträge der Profis des 1. FC Köln
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So lange laufen die Verträge der FC-Profis

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Foto: dpa/Marius Becker

Während Maina und Adamyan bereits für die Profis spielen durften, sammelte der Ex-Dortmunder Steffen Tigges am vergangenen Sonntag bei der U21 seine Spielpraxis. Nach einem Bruch im Sprunggelenk Ende Februar stieg der Stürmer, für den der FC 1,5 Millionen Euro an den BVB zahlte, erst spät in die Saisonvorbereitung ein. Gegen die U23 von Schalke 04 gelang dem 24-Jährigen trotz Chancen jedoch noch kein Treffer. Je nach Trainingsleistung könnte Tigges in den kommenden Wochen vielleicht mal für einen Kurzeinsatz infrage kommen. Doch die Konkurrenz ist enorm. „Er kämpft momentan mit Florian Dietz, der eine überraschend gute Vorbereitung gespielt hat. Da muss er erstmal an ihm vorbei. Da ist die Konkurrenzsituation so, dass sich von Tag zu Tag reingearbeitet werden muss. Alle machen das da vorne sehr gut“, erklärte Baumgart nach der Trainingseinheit am Dienstag.

Weniger Einsatzzeiten für Kapitän Jonas Hector?

Anders gestaltet sich die Situation für Denis Huseinbasic. Der vom Viertligisten Kickers Offenbach gekommene zentrale Mittelfeldspieler darf sich aktuell darüber freuen, dass er unter Baumgart trainieren und nicht gleich an einen anderen Verein verliehen wird. Auch wenn es der 21-Jährige zunächst schwer haben wird, auf Einsatzzeiten zu kommen, erwartet das Trainerteam ihn langfristig als gute Option. „Denis kommt aus der Regionalliga. Er wird bei der Konkurrenz auf seiner Position nicht herkommen und hier von Anfang an spielen, sondern er soll sich an das Tempo gewöhnen. Er soll sich an die Bundesliga gewöhnen, und da muss man ihm auch Ruhe geben“, so der Coach. Neben seiner gelungenen Saisonvorbereitung erzielte er für die U21 am Sonntag seinen ersten Kölner Treffer.

Eine weitere Option in der Zentrale bildet Eric Martel. Der 20-Jährige von RB Leipzig kam schon in den Testspielen sowohl allein als auch im Zusammenspiel mit Ellyes Skhiri auf der Sechs zum Einsatz. Auch wenn der Youngster gegen Regensburg auf der Bank Platz nahm und stattdessen Dejan Ljubicic auf der Sechs übernahm, steht er zum Saisonstart weiterhin in der Rolle des Herausforderers.

Die wohl spannendste Situation gestaltet sich hingegen in der Defensive. Neuzugang Kristian Pedersen ist eigentlich ein Ersatz für Kapitän Jonas Hector auf der linken Abwehrseite, kann aber auch in der Innenverteidigung spielen. „Seine Stärken liegen ganz klar auf der linken Außenbahn. Da planen wir auch mit ihm. Da geht es ja auch darum, eine Breite im Kader zu haben. Ich gehe auch bei Jonas davon aus, dass er nicht das komplette Jahr das Tempo durchziehen kann. Jonas würde dann aber auch für die eine oder andere Position frei, weil er ein Spieler ist, der überall spielen kann“, erklärte Baumgart während der Vorbereitung. Gegen Regensburg erhielt zunächst Pedersen den Vortritt. Während der von Birmingham City gekommene Profi nach hinten nichts anbrennen ließ, war von ihm bis zu seiner Auswechselung in der zweiten Hälfte offensiv wenig zu sehen. Sollte der Däne über seine ordentliche Saisonvorbereitung hinaus auch in der Liga überzeugen, dürfte sich Baumgart von Spiel zu Spiel fragen, wer wie viel Verantwortung zugeteilt bekommt.

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