Nach Niederlage in Berlin 1. FC Köln erwartet aggressives Spiel in Aue

Berlin · Nach der Niederlage bei Union Berlin geht es für den 1. FC Köln am Sonntag gegen Erzgebirge Aue. Um nach zwei Niederlagen in Folge nicht noch größere Probleme im Aufstiegsrennen zu bekommen, ist eine deutliche Leistungssteigerung nötig.

Das Wundenlecken bei Spielern und Verantwortlichen erfolgte nicht in der kölschen Heimat. Statt wie ursprünglich geplant am Tag nach dem Gastspiel bei Union Berlin zurück nach Köln zu fliegen, blieb der FC-Tross in der Hauptstadt. Mitten im Zentrum, unweit des Gendarmenmarktes, logiert man bis zum Samstag. Dann geht es per Bus weiter nach Aue, wo am Sonntag (13.30 Uhr) bereits das nächste Auswärtsspiel folgt.

Man habe sich dazu entschieden, so FC-Trainer Markus Anfang, damit die Spieler besser regenerieren könnten und weniger Reisestrapazen hätten. Deshalb seien neben einem Mannschaftsarzt drei Physiotherapeuten mitgenommen worden. Für die leichten Trainingseinheiten am Freitag und Samstag durfte der FC das Vereinsgelände von Hertha BSC nutzen.

Auch für Einzelgespräche bestehe durch das Miteinander mehr Zeit, betonte der Trainer. Das wird auch notwendig sein, um die Spieler auf die Partie im Erzgebirge vorzubereiten. Dort erwartet Anfang einen ähnlich eingestellten Gegner, wie es die Berliner waren. „Von der Aggressivität und der Spielweise des Gegners her wird es identisch. Sie werden versuchen, uns den Schneid abzukaufen und unseren Spielfluss durch viele taktische Fouls zu unterbrechen“, sagte der Coach.

Entschlossenheit fehlte

Bei Union habe die notwendige Entschlossenheit nach dem schnellen 0:1 durch den Ex-Kölner Marcel Hartel nach 23 Sekunden und das frühzeitige 0:2 (30.) gefehlt. Dennoch habe man gute Torchancen besessen. Doch entgegen der meisten Spiele habe man die Chancen liegen gelassen. Wenn er der Mannschaft eins vorwerfen müsse, dann, dass sie keine Tore geschossen habe, so Markus Anfang.

Was die personelle Situation anbelangt, so wird es zumindest eine Veränderung geben. Denn der in Berlin gelbgesperrte Jonas Hector ist wieder dabei. Er wird am linken Flügel an Stelle von Florian Kainz spielen, so dass der im Zusammenspiel mit Dominick Drexler offensiver agieren kann. Als Leidtragender wird Niklas Hauptmann auf die Ersatzbank müssen.

Weitere Wechsel wird der FC-Trainer wohl kaum vornehmen, obwohl vor allem die rechte Defensive starke Schwächen zeigte. Das Zusammenspiel von Benno Schmitz in der letzten Reihe und Marcel Risse am Flügel wirkte beim Spiel in Köpenick schlecht aufeinander abgestimmt. Einen ordentlichen Eindruck hinterließen Kölns Neuzugänge Kainz und Johannes Geis. Beide dürften als gestandene Bundesligaspieler allerdings noch reichlich Luft nach oben besitzen.

Leistungssteigerung erforderlich

Eine deutliche Leistungssteigerung aber muss von der gesamten Mannschaft bereits in Aue erfolgen, will man sich nicht noch größere Probleme im Aufstiegsrennen aufhalsen. Denn statt sich Union Berlin durch einen Erfolg als Mitkonkurrenten für den Aufstieg vom Leibe zu halten, sitzen die Köpenicker den Kölnern nun im Nacken. Der ursprüngliche Fünf-Punkte-Vorsprung des FC hätte auf acht anwachsen können und ist nun auf zwei geschmolzen.

Angesichts der zweiten Niederlage im zweiten Rückrundenspiel – die erste gab es mit dem 2:3 im Dezember gegen den VfL Bochum – machte sich Sportchef Armin Veh so seine Gedanken. Es sei normal, dass man als Mannschaft unter Druck stehe. „Nur wenn man jedes Spiel gewinnen würde, wäre irgendwann mal kein Druck mehr da. Aber das funktioniert nicht“, meinte der 57-Jährige und haderte: „Was uns fehlt, ist, dass wir mal von den Konkurrenten hinter uns wegziehen, Abstände schaffen, wenn die Möglichkeit dazu besteht.“ Deshalb lautete seine Forderung: „Das müssen wir mal hinbekommen. Das macht ein echtes Spitzenteam aus!“

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