Testspiel gegen den Zweitligisten 1. FC Köln erzielt nur ein 2:2-Unentschieden gegen Schalke
Köln · Im Testspiel gegen den Zweitligisten Schalke 04 hat der 1. FC Köln am Donnerstag nur ein 2:2-Unentschieden erzielt. Winter-Neuzugang Julian Chabot gab sein Debüt im FC-Dress.
Spiele zwischen dem 1. FC Köln und Schalke 04 zeichnen sich in der Regel durch die Rivalität beider Lager aus. Das war dieses Mal anders: Beim Testspiel der Kölner gegen die Ruhrgebietler fehlte die große Kulisse. Ohne Zuschauer traf der FC am Donnerstagmittag im Franz-Kremer-Stadion auf den Zweitligisten aus Gelsenkirchen. Gleich mit dabei war Kölns Winter-Neuzugang Julian Chabot.
„Für Jeff, wenn wir ihn denn kriegen, ist es auch wichtig, dass man über so ein Spiel reden kann“, sagte Kölns Trainer Steffen Baumgart noch zwei Tage zuvor und ließ die Ankunft des aus Genua ausgeliehenen Innenverteidigers vage. Beim 2:2-Unentschieden gegen Schalke stand der gebürtige Hanauer schließlich von Beginn an auf dem Rasen. „Er hat das gut gemacht“, meinte Baumgart nach dem Test. Der Neuzugang habe keine Fehler gemacht und das Spiel bereits „gut organisiert“.
Neben Luca Kilian bildete der 1,95-Meter große Chabot in seinem ersten Einsatz für den FC die Innenverteidigung. Auf außen testete Baumgart seine Viererkette mit Kingsley Ehizibue und Jannes Horn, die damit beide nach einer Belastungssteuerung zu Beginn der Trainingswoche dabei waren. Im Vergleich zum vergangenen Bundesligaspiel gegen den VfL Bochum standen außerdem Tim Lemperle, der neben Anthony Modeste die Spitze bildete, Mark Uth in der zentralen und Tomas Ostrak in der Startelf.
Im Tor bekam Timo Horn erstmals wieder Spielminuten. „Für Timo ist es ganz wichtig, dass er nochmal 90 Minuten im Tor steht“, meinte Baumgart im Vorfeld. Kapitän Jonas Hector, Benno Schmitz sowie Marvin Schwäbe bekamen einen freien Tag und fehlten im Kölner Aufgebot. Ebenso Dejan Ljubic, der nach dem Spiel gegen Bochum einen Schlag an den Kopf bekommen hatte und vorsichtshalber zu Hause blieb.
Zunächst entwickelten sich intensive erste Spielminuten, in denen der Bundesligist die erste Chance hatte. Mark Uth, vor der Saison von Schalke nach Köln gewechselt, verpasste die frühe Führung um einen halben Meter. Sein Linksschuss aus 16 Metern ging am rechten Toreck vorbei.
Dominick Drexler, im vergangen Sommer von Köln nach Gelsenkirchen gewechselt, bekam über links den Ball und leitete den ersten gefährlichen Angriff der Gäste ein. Der Ex-Kölner fand Marius Bülter, der das Spiel nach außen verlagerte. Köln in Unterzahl lief dem Ball hinterher. Eine Flanke von rechts landete dann erneut bei Bülter, der freistehend zur 1:0-Führung für die Gäste einköpfte (11.). Die Gäste waren es auch, die die nächste Chance hatten. Nach einer guten Einzelaktion von Darko Churlinov war es dann jedoch Kölns Keeper Horn, der das Duell mit dem angespielten Drexler für sich entschied.
In der 19. Minute wurde Neuzugang Chabot das erste Mal auffällig. Er brachte am Mittelkreis Schalkes Rodrigo Zalazar mit unüberhörbarem Körperkontakt zu Fall – spielte dabei jedoch den Ball. Köln war körperlich präsent und schaffte dabei immer wieder gute Umschaltmomente. Im letzten Drittel fehlten jedoch die Lösungen.
Auch nach dem Rückstand hatte Köln weiterhin etwas mehr Spielkontrolle. Dennoch schaffte es Kölns Offensive lange nicht, Schalkes Nummer zwei, Ralf Fährmann, gefährlich zu prüfen. Vielleicht auch deshalb wirkte dieser bei leichtem Nieselregen und kalten Temperaturen im entscheidenden Moment etwas eingefroren. Angelaufen von Torjäger Modeste verpasste der Routinier im Schalker Tor das Abspiel. Der Pressschlag mit Modeste landete schließlich zum 1:1-Ausgleich im Tor. Anschließend drückte der FC das Spiel in die Hälfte der Gäste. Ein Schuss durch Ostrak wurde zur Ecke abgefälscht (33.). Wenig später hatte der FC Glück, als der von Chabot alleingelassene Churlinov das Tor nicht traf.
Kurz vor der Halbzeit drückte der FC dann auf die Führung und erspielte sich die Chancen, die in den ersten 35 Minuten noch Mangelware geblieben waren. Erst war es Modeste, der nach Zuspiel von Lemperle am rechten Strafraumeck zum Abschluss kam und mehr an sich selbst als an Schalkes Fährmann scheiterte, der den Schuss leicht aufnehmen konnte (40.). Dann war es wieder Lemperle, der in einer unübersichtlichen Situation Fährmann im Eins-gegen-eins prüfte. Dieser blieb groß und lenkte den Ball ins Toraus. Ein Schuss von Louis Schaub blieb zu ungefährlich (45.).
Kurz vor der Pause dann noch ein Aufreger: Kölns umtriebiger Ostrak kam nach starkem Solo im Schalker Sechzehner zu Fall. Die Pfeiffe von Schiedsrichter Mitja Stegemanns blieb stumm. Anders FC-Trainer Baumgart, dem die Entscheidung offensichtlich missfiel.
Der FC wechselte zur Halbzeit gleich mehrfach: Kingsley Schindler, Jan Thielmann, Timo Hübers, Florian Kainz, Andrej Duda, Sebastian Andersson und Reservespieler Mathias Olesen betraten den Platz. Luca Kilian blieb in der Kabine, genauso wie Uth, Salih Özcan, Lemperle, Modeste, Louis Schaub und Jannes Horn. Neuzugang Chabot blieb zunächst auf dem Platz.
Zwei Minuten dauerte es im zweiten Spielabschnitt, bis Chabot über den Führungstreffer jubeln durfte. Nach einer flachen Hereingabe von Kainz musste der für Modeste eingewechselte Andersson nur noch den Fuß hinhalten und traf damit zum 2:1 (47.).
Trotz der vielen Wechsel geriet das Kölner Spiel nicht ins Stocken. Konnte der Führungstreffer des FC noch auf schläfrige Schalker geschoben werden, agierte Köln auch danach als die aktivere Mannschaft. Kainz und Thielmann kurbelten das Kölner Offensivspiel an.
Nach 55. Minuten wechselte Baumgart erneut. Marvin Obuz und Innenverteidiger-Talent Rijad Smajic kamen ins Spiel. Ostrak sowie Neuzugang Chabot verließen den Platz. Trotz der Unterbrechung spielte weiter nur Köln. Erst wurde ein Schuss von Duda geblockt, danach ließ Obuz Schalkes Neuzugang Marius Lode aussteigen. Der Kölner scheiterte dann jedoch alleine vor Fährmann. Die Schalker, für die mittlerweile auch der Ex-Kölner Simon Terodde in die Partie kam, blieben ungefährlich. Eine Ecke der Gäste glich das Spiel dann aber doch aus. Terodde scheiterte mit seinem Kopfball noch an FC-Keeper Horn, Sturm-Partner Marvin Pieringer machte den Abpraller zum 2:2-Ausgleich (73.).
Das Spiel beruhigte sich daraufhin. Köln stellte das Offensiv-Pressing ein und ließ die Gäste damit vermehrt am Spiel teilnehmen. Die größte Chance zur erneuten Führung verpasste Obuz nach einem Steckpass von Thielmann. Sein gelupfter Ball flog am langen Toreck vorbei. „Das war gut gespielt“, meinte Baumgart nach dem Spiel. „Er macht das gut und genau das wollen wir sehen.“
In einem intensiven und abwechslungsreichen Spiel blieb es damit beim 2:2-Unentschieden. „Beide Mannschaften haben das gezeigt, was sie wollen, dass sie nach vorne spielen. Beide Mannschaften hatten ihre Möglichkeiten. Am Ende war es ein verdientes 2:2“, so Baumgart, für dessen Mannschaft es in der außereuropäischen Länderspielpause nun drei trainingsfreie Tage gibt. Montagnachmittag beginnt dann die Vorbereitung auf das Bundesligaspiel gegen den SC Freiburg.