Neuer Job für Ex-Star des 1. FC Köln Lottner heuert bei Hannover 96 an

Köln · Lange hat er warten müssen, nun hat Dirk Lottner eine neue Aufgabe übernommen. Der frühere Profi des 1. FC Köln trainiert künftig bei Hannover 96.

 Einst Fanliebling beim 1. FC Köln, nun Trainer bei Hannover 96: Dirk Lottner (rechts).

Einst Fanliebling beim 1. FC Köln, nun Trainer bei Hannover 96: Dirk Lottner (rechts).

Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb/Oliver Weiken

Endlich wieder den Rasen zu riechen, sich an der Seitenlinie auszutoben, Spieler anzuleiten und zu einer Einheit zusammenzuführen – darauf musste Dirk Lottner eine ganze Weile verzichten. Und er hat es vermisst. Nun hat die Suche des früheren Profis des 1. FC Köln ein Ende. Er hat einen neuen Arbeitgeber gefunden und bei Hannover 96 angeheuert. Nicht in der Profiabteilung des Zweitligisten, sondern als Trainer der U19, die in der A-Junioren-Bundesliga spielt. „Das Arbeiten mit jungen Talenten war und ist Teil meiner Vita", sagt Lottner, der der bei den FC-Fans Kultstatus genießt und für die Kölner, Stadtrivale Fortuna, Bayer Leverkusen und den MSV Duisburg insgesamt 450 Mal in der Bundesliga und der 2. Liga auflief.

Er habe immer gerne mit Kindern oder Jugendlichen „wie bei der U17 des FC gearbeitet. Ich konnte jungen Spielern etwas vermitteln aufgrund meiner Erfahrung“, sagte Lottner Ende vergangenen Jahres im GA-Interview. Die Zeit des Wartens ist nun vorbei für den früheren U21-Nationalspieler. Es brannte ihm unter den Fingernägeln, den nächsten Job anzutreten. „Es wird Zeit, das ist klar“, sagte der Trainer, der zwischendurch auch als Co-Trainer der FC-Profis und als Cheftrainer der U21 fungierte. Sein Vertrag beim damaligen Regionalligisten Energie Cottbus wurde im Sommer vergangenen Jahres aufgelöst, nachdem sich beide Parteien auf eine „einvernehmliche Trennung“ geeinigt hatten, „aber das letzte Spiel als Trainer habe ich im November 2021 bestritten“.

Lottner seit einem Jahr ohne Job

Eine lange Zeit ohne Aufgabe, da kommt die neue Herausforderung in Hannover gerade recht. „Es hat mich immer gereizt, meine Erfahrungen aus vielen Jahren im Fußball weiterzugeben und die Jungs auf dem Weg in den Profibereich zu begleiten und zu unterstützen. Das kann ich in Hannover bei einem tollen Club mit einer guten Perspektive nun wieder tun."

Erfahrung als Trainer bringt der 50-Jährige ausreichend mit. Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn arbeitete er von 2006 bis 2012 im Leistungszentrum des FC. Im Profibereich trainierte er Hansa Rostock, Cottbus und den 1. FC Saarbrücken. Bei den Saarländern hat er auch den heutigen 96-Sportdirektor Marcus Mann, damals Manager des FCS, kennengelernt. Seit 2010 ist Lottner im Besitz der Trainerlizenz des DFB.

Bitter und unverständlich für den gebürtigen Kölner, der im Kölner Süden ein Haus besitzt, war vor allem der Rauswurf in Saarbrücken. Der Verein sah die Aufstiegsziele in die 3. Liga in Gefahr, obschon Lottner mit seinem Team an der Tabellenspitze stand. Das Team hatte allerdings nach zwei Niederlagen gegen Aufstiegskonkurrenten den Vorsprung von acht auf zwei Punkte zusammenschmelzen lassen. Immerhin stand der FCS zum Zeitpunkt der Entlassung nach zwei Siegen über Zweitligist Jahn Regensburg und Lottners „alter Liebe“ 1. FC Köln, damals Erstligist, im Achtelfinale des DFB-Pokals. Eine harte Zeit für Lottner.

Entlassung in Saarbrücken als Spitzenreiter

„Ja, das war ein überraschendes Ende, für mich, aber für viele andere auch. Eine harte Nummer. Die Entlassung hat auch an mir genagt“, sagte er dem GA. „Wenn man dreieinhalb Jahre bei einem Verein arbeitet mit dem Ziel aufzusteigen, steht einen Schritt davor und wird rasiert, dann ist das natürlich nicht sehr schön, auch weil ich viel investiert habe. Wir haben ja sehr erfolgreich gearbeitet, doch am Ende des Tages steht nicht: Der Lottner ist aufgestiegen mit dem 1. FC Saarbrücken, sondern ein anderer Trainer (Lukas Kwasniok, d. Red.), der drei Spiele bestritten hat. Und von den drei Spielen hat er eines verloren. Und trotzdem heißt es jetzt: Das ist der Aufstiegstrainer.“ Nun ist die Zeit des Wartens vorbei für Dirk Lottner. Endlich.

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