Vor dem Bundesliga-Start Verschärfte Konkurrenzsituation

Köln · FC-Trainer Steffen Baumgart hat viele Optionen vor dem Bundesliga-Auftakt gegen Schalke

 Die Nummer 1 im Kölner Sturm: Anthony Modeste (links), der allerdings angeschlagen ist.

Die Nummer 1 im Kölner Sturm: Anthony Modeste (links), der allerdings angeschlagen ist.

Foto: dpa/Matthias Balk

Nachdem viele Kölner Fans die Auslosung der Conference-League-Playoffs am Dienstagnachmittag gespannt per Livestream verfolgt haben dürften, kündigte FC-Trainer Steffen Baumgart bereits im Vorfeld an, sich in der Zeit anderen Dingen zu widmen. „Ich bekomme zwei Mannschaften zugelost, von denen ich nicht mal weiß, welche Mannschaft es wird. Auf wen soll ich mich dann freuen“, sagte der 50-Jährige nach der Trainingseinheit seiner Mannschaft am Dienstagmittag. Der eigentliche Gegner wird erst nach dem 11. August sicher feststehen, wenn die dritte Qualifikationsrunde gespielt wurde. Dann entscheidet es sich, ob der FC gegen den Fehérvár FC aus Ungarn oder den FC Petrocub-Hincesti aus der Republik Moldau antritt. „Ich bekomme später zwischendurch mal Bescheid, welche Mannschaft es sein könnte. Dann mache ich mir wenn schon mal Gedanken über die Reisepläne.“

Während die Reise ins Ausland jedoch noch bis zum Playoff-Rückspiel am 25. August Zeit hat, lag der Kölner Fokus nach der bitteren 5:6-Niederlage nach Elfmeterschießen gegen Jahn Regensburg Anfang der Woche darauf, das Pokalaus aufzuarbeiten. „Es war ein Spiel, in dem wir viel gut gemacht haben. Aber wir haben den Jungs gezeigt, in welchen Situation wir Dinge liegen gelassen haben“, sagte Baumgart.

Der Kadercheck des 1. FC Köln
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Foto: Herbert Bucco

Die über 120 Minuten haben nicht nur für Enttäuschung gesorgt, sondern auch körperliche Spuren bei so manchem Profi hinterlassen. FC-Torjäger Anthony Modeste, die Verteidiger Timo Hübers und Benno Schmitz sowie Torschütze Mark Uth fehlten am Dienstag bei der Übungseinheit. „Ich glaube, dass sie morgen oder spätestens übermorgen wieder auf dem Trainingsplatz sind. Tony und Hübi haben beide einen Schlag abbekommen. Bei Benno und Mark hat das auch viel mit der Belastung zu tun gehabt“, so der Trainer.

Verärgert über das Ergebnis, aber zufrieden mit der Leistung. Für Baumgart und sein Team benötigt es zum Bundesliga-Auftakt gegen den FC Schalke 04 am Sonntag vor allem mehr Konsequenz im Spiel nach vorne. „Wir wissen, dass wir Sachen besser machen müssen. Gerade nachdem wir uns gute Aktionen erarbeiten, müssen wir die Bälle durchspielen. Ich finde uns sehr gut vorbereitet, um in die Saison zu starten. Wir sind weiter als im vergangenen Jahr zu dem Zeitpunkt. Deswegen bin ich davon überzeugt, dass wir eine gute Saison spielen“, sagte der 50-Jährige. Weiter offen steht es um einige Kölner Personalien. Fünf Spieler standen am vergangenen Samstag nicht im Kader. Vor allem für Offensivspieler Ondrej Duda, der zuletzt seinen Trainingsrückstand aufholen sollte, könnte es in den kommenden Wochen schwierig werden, auf Spielzeit zu kommen. Mit Mark Uth, Mathias Olesen und Dejan Ljubicic kommen gleich drei Spieler für seine Position infrage. „Ondrej steht einer Konkurrenzsituation gegenüber, die es so noch nicht gab. Da geht es nicht nur um Mark, der am Wochenende bewiesen hat, warum er im Moment sehr gut für uns ist. Wenn man Olesen sieht, der auf der Zehn spielen kann, und Dejo, was er auf der Achter- und Sechserposition abgerissen hat. Die Konkurrenz ist so groß, dass ein Aufholen nicht reicht, sondern da muss man besser sein“, so der Coach. Ebenfalls schwer fällt für Baumgart die Entscheidung um Rechtsaußenspieler Kingsley Schindler. „Wenn ich King nehme, ist das schon eine schmerzhafte Entscheidung, ihn nicht mit in den Kader zu nehmen, obwohl er eine sehr gute Vorbereitung gemacht hat und gut im Training ist.“

Gegen Regensburg nicht mit dabei waren zudem die Stürmer Steffen Tigges und Florian Dietz. „Flo hat eine überraschend gute Vorbereitung absolviert. Dann muss Tiggi erst mal an ihm vorbei. Da ist die Konkurrenzsituation so, dass man sich von Tag zu Tag reinarbeiten muss.“ Reinarbeiten muss sich zunächst auch noch Angreifer Tim Lemperle. Der 20-Jährige sagte zuletzt, dass er sich mit Kurzeinsätzen wie dem gegen Regensburg für die Startelf empfehlen wolle. „Ich sehe ihn nicht in der Startelf, auch wenn er das glaubt. Tony ist Tony. Sargis Adamyan hat viel mehr Erfahrung, um in gewissen Situationen klarer zu sein. Wenn ich sehe, wie Jan (Thielmann, Anm. d. Red.) in den Zweikämpfen agiert, dann ist Jan aus meiner Sicht eher im Männerfußball angekommen. Tim macht es aber schon viel besser als im letzten Jahr. Das ist schon eine sehr interessante Situation“

Umso gespannter dürften die FC-Fans am Sonntagnachmittag dann wieder sein, welche Profis Baumgart ins Rennen schickt.

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