0:0 gegen den VfB Schwäbe rettet FC den Punkt

Update | Köln · Der 1. FC Köln behält in der Bundesliga seine weiße Weste. Am Sonntag trennten sich die Geißböcke vom VfB 0:0, spielten aber eine halbe Stunde in Überzahl.

1. FC Köln: FC und Stuttgart trennen sich 0:0
Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Es lief die 53. Spielminute, als ein Ball auf FC-Keeper Marvin Schwäbe zurollte, nicht mehr als ein Rückpass. Harmlos. Der Keeper nahm Maß, traf den Ball nicht richtig und schickte das Spielgerät unglücklich ins Seitenaus. Nichts passiert, kein Drama. Der verunglückte Pass hatte aber Seltenheitswert, passte am Sonntagnachmittag nicht ins Kölner Stadion. Denn dem FC- Keeper wollte beim 0:0-Unentschieden gegen den VfB Stuttgart vor 50 000 Zuschauern so ziemlich alles gelingen. Zumindest machte der Kölner Keeper gute Anstalten, Gladbachs Torhüter Yann Sommer das Attribut des besten Spielers des Spieltags streitig zu machen, und seine Paraden dürften VfB-Angreifer Silas in den Schlaf begleiten.

Vor allem Dank einer weiteren grandiosen Leistung des 27-Jährigen bleibt der FC auch im vierten Ligaspiel zum vierten Mal ungeschlagen, behält seine weiße Weste und belegt weiterhin einen einstelligen Tabellenplatz. „Da hat Marvin einfach mal ein Sonderlob verdient“, sagte Luca Kilian nach dem Spiel. „Was der da heute gehalten hat, war schon sensationell.“ Alleine gegen Stuttgarts Stürmer Silas war Schwäbe mehrfach zur Stelle. Mal parierte der Kölner Keeper einen Schuss aus der Distanz, mal klärte er eine Zwei-auf-eins-Situation, gleich doppelt oder dreifach war er Sieger in einer Eins-gegen-eins-Situation.

Pfeiffer erweist Stuttgart einen Bärendienst

Doch nicht nur Schwäbes Qualität und Silas Unzulänglichkeiten im Abschluss bescherten dem FC den Punkt. Maßgeblichen Anteil hatte wohl auch Luca Pfeiffer, der nach 56 Minuten Timo Hübers von hinten niederstreckte und vollkommen zu recht die Rote Karte sah. „Ich hatte schon die ein oder andere Verletzung, deswegen war ich da alles andere als amused drüber“, sagte Hübers. Damit erwies der Stuttgarter Mittelfeldmann seinem Team einen Bärendienst.

1. FC Köln - VfB Stuttgart
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Denn der VfB war bis zu diesem Zeitpunkt die deutlich bessere Mannschaft. Baumgart hatte seine Mannschaft gleich auf fünf Positionen zum Fehérvár-Spiel am Donnerstag verändert. So standen Jan Thielmann, Kingsley Schindler, Jeff Chabot, Mathias Olesen und auch Jonas Hector in der Startelf. Dafür saßen Leistungsträger wie Dejan Ljubicic oder der bislang überragende Florian Kainz vorerst auf der Bank. „Alle können in der Startelf spielen“, sagte Baumgart unmittelbar vor der Begegnung. „Wir vertrauen unserem Kader. Ob das reicht, werden wir dann sehen. Wir sammeln Erfahrungen und versuchen dabei, positive Ergebnisse zu erzielen.“

Auch der VfB wollte offenbar ein positives Ergebnis und legte fulminant los. Wataru Endo, Konstantinos Mavripanos und Silas kamen schon in den ersten 300 Sekunden zu vier Chancen. Die Hausherren mussten den Anstrengungen der vergangenen Wochen Tribut zollen, die Geißböcke standen tief, warteten ab und sahen den VfB so intensiv anlaufen, wie es Baumgart sonst von seinen Schützlingen verlangt. Erst unmittelbar vor dem Seitenwechsel kam der FC zu seiner ersten nennenswerten Chance, als eine Ecke von Hector den einbandagierten Kopf von Chabot fand. Doch Mavropanos rettete auf der Linie. Nach dem Wechsel sorgte dann Pfeiffer mit seiner Roten Karte für den Gamechanger. „Ich bin froh, dass ich noch stehe“, sagte Hübers.

Das Glück wurde Chabot, Eric Martel und Mathias Olesen nicht zuteil. Alle drei Spieler mussten den Platz verletzungsbedingt frühzeitig verlassen. Allen droht eine Pause. Doch der FC übernahm fortan das Spielgeschehen, hatte mehr Spielanteile, Stuttgart bleib jedoch weiterhin gefährlich. Beide Teams suchten den Entscheidungstreffer. Den hatte in der Nachspielzeit Jan Thielmann auf dem Fuß. Aus ähnlicher Distanz wie gegen Eintracht Frankfurt schloss der Youngster ab, scheiterte aber knapp an Florian Müller. Somit konnte sich auch der VfB-Keeper auszeichnen, an die Leistung von Marvin Schwäbe reichte die Parade aber nicht heran. „So ein Spiel werden wir nicht immer unentschieden spielen“, sagte Baumgart. „Wenn man die 90 Minuten insgesamt betrachtet, war es wohl eher ein Punktgewinn.“

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