Spieler, Restspielzeit und Kosten Fragen und Antworten zum Spielabbruch des FC

Köln · Nach dem Spielabbruch des 1. FC Köln beim 1. FC Slovacko am Donnerstagabend wird die Begegnung am Freitagmittag fortgesetzt. Doch wie genau lauten die Regeln?

1. FC Köln: Fragen und Antworten zum Spielabbruch bei Slovacko
Foto: AP/Dalibor Gluck

Sieben Minuten waren im Duell des 1. FC Slovacko gegen den 1. FC Köln gespielt als Schiedsrichter Giorgi Kruashvili aus Georgien die Conference-League-Begegnung am Donnerstagabend aufgrund dichter Nebelschwaden abbrechen musste. Die Begegnung wird nun am heutigen Freitag um 13 Uhr (RTL+) fortgesetzt.

Warum wird das Spiel des 1. FC Köln bereits am Freitag fortgesetzt?

Dass die Begegnung am Folgetag fortgesetzt oder neu angesetzt wird, ist im Regelwerk der Uefa vorgeschrieben. „Wenn ein Spiel nicht beginnen oder nicht vollständig gespielt werden kann, wird die volle oder verbleibende Spielzeit in der Regel am nächsten Tag gespielt“, heißt es in den Statuten. Demnach hat der Heimverein dafür zu sorgen, dass ein Spielbetrieb auch am nächsten Tag möglich ist. Sollte aber aus wichtigen Gründen ein Spielbetrieb am Folgetag nicht möglich sein, legt die Uefa einen neuen Spieltermin fest. Die Begegnung wird auch auch am gleichen Ort gespielt. Aber: „Erfordern die Umstände einen Wechsel des Spielorts, muss die Uefa-Administration den alternativen Spielort genehmigen.“ Das ist bei der Begegnung des FC nicht der Fall. Natürlich liegt es im Interesse beider Vereine, das Spiel möglichst schnell nachzuholen. Auch um mögliche Mehrkosten zu reduzieren und den ohnehin schon engen Terminkalender nicht noch mehr zu belasten.

Wer übernimmt die Kosten für die Spielverlegung?

Bilder zum Spiel des 1. FC Slovacko gegen den 1. FC Köln​
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Bilder zum Spielabbruch des 1. FC Köln

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Durch die Spielverlegung kommen auf die Vereine erhöhte Kosten zu. So muss der FC beispielsweise seine Reise um einen Tag verlängern und so für Verpflegung und Unterbringung bezahlen. Die Uefa unterscheidet: „Wenn ein Verein für die Verschiebung eines Spiels oder eines Teils davon verantwortlich ist, trägt dieser Verein seine eigenen Kosten sowie alle zusätzlichen Reise-, Verpflegungs- und Unterbringungskosten des anderen Vereins, des Schiedsrichterteams und der Spielverantwortlichen.“ Und weiter: „Wenn das Spiel ohne Verschulden eines Vereins verschoben wird, trägt jede Partei ihre eigenen Kosten.“ Da in diesem Fall die Witterungsbedingungen für den Abbruch verantwortlich waren, bleibt der FC also auf Mehrkosten sitzen.

Wie geht das Spiel des FC am Freitag um 13 Uhr nun weiter?

Da das Spiel nicht neu angesetzt, sondern im Grunde „nur“ abgebrochen wurde, wird das Spiel ab der achten Spielminute „ganz normal“ fortgesetzt. Spielberechtigt sind im Grunde alle Spieler, die vor dem eigentlichen Anpfiff im Kader des Teams gestanden haben. Ausgenommen sind die Akteure, „die vor dem Abbruch ausgewechselt oder des Platzes verwiesen wurden. Die Spieler, die zum Zeitpunkt des Abbruchs des Spiels im Spiel waren, dürfen bei Wiederaufnahme der Begegnung nicht als Ersatzspieler auf dem Spielblatt aufgeführt werden.“ Karten oder andere „Strafen“, die vor dem Abbruch vergeben wurden, bleiben bestehen. Da es bis zum Abbruch keine weiteren Karten gegeben hat, ist dieser Zusatz für den FC unerheblich. Auch das Wechselkontingent bleibt erhalten. Das Spiel muss an derselben Stelle fortgesetzt werden, an der die Spielabbruchaktion stattgefunden hat.

Welche Auswirkungen hat die Fortsetzung auf den eng getakteten Terminkalender des FC?

Bereits am Sonntag steht das Heimspiel des 1. FC Köln gegen Hoffenheim auf dem Plan. Der FC muss also innerhalb von drei Tagen zwei Mal und bis zur Winterpause in 16 Tagen gleich sechs Mal ran. Auch deswegen stehen die Kölner Verantwortlichen mit der DFL in Kontakt. 2020 hat es bei Eintracht Frankfurt einen ähnlichen Fall gegeben. Damals wurde die Begegnung gegen RB Salzburg wegen eines Sturms um 24 Stunden verschoben. Die DFL setzte daraufhin die Begegnung gegen Werder Bremen neu an. Sehr zum Ärger der Bremer Verantwortlichen. Allerdings lagen damals zwischen den beiden Begegnungen weniger als 48 Stunden. Laut DFL müssen zwischen zwei Spielen zwei volle Tage der Regeneration für den Club möglich sein. Da das Spiel des FC um 13 Uhr angepfiffen wird und die Partie gegen Hoffenheim am Sonntag um 19.30 stattfinden soll, liegen mehr als 48 Stunden zwischen den Partien. Laut Regelwerk ist das dem FC trotz verzögerter Abreise zuzumuten. Eine Entscheidung wird im Laufe des Tages erwartet.

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