Heimspiel gegen Augsburg Der FC will den Heimfluch beenden

Köln · Zum Auftakt eines richtungweisenden Monats trifft der 1. FC Köln am Samstag auf den FC Augsburg. Neben drei Punkten geht es für Köln auch um das Ende einer Negativserie. Seit zehn Monaten hat Köln zu Hause nicht mehr gewonnen.

 Am liebsten ohne Gegentor will der FC gegen Augsburg drei Punkte einfahren.

Am liebsten ohne Gegentor will der FC gegen Augsburg drei Punkte einfahren.

Foto: dpa/Wolfgang Rattay

Markus Gisdol kann es kaum erwarten. „Ich bin froh, wenn 2020 vorbei ist.“ Das nun zu Ende gehende Jahr hat auch dem Fußballlehrer des Bundesligisten 1. FC Köln so ziemlich alles abverlangt. „Für mich war es das anstrengendste und anspruchsvollste Jahr, seitdem ich Trainer bin.“ 

Die lange Sieglosserie war da noch das viel kleinere Übel. Die Corona-Pandemie mit all ihren Beschränkungen und Hygienevorschriften machte es selbst einem erfahrenen Mann wie Gisdol schwer, sich auf das Wesentliche seiner Arbeit zu konzentrieren. „Alles, was darum passiert ist, hat uns unglaublich viel Kraft und Energie gekostet“, blickte der FC-Coach am Mittwoch zurück. „So viele Dinge waren neu und haben sich im Laufe der Zeit mit rasanter Geschwindigkeit verändert.“ Für das kommende Jahr wünscht sich der Schwabe abseits des Platzes wieder deutlich mehr Normalität: „Ich hoffe für alle Menschen, dass vieles zur Ruhe kommt.“

Sein Sportchef erlebte das vergangene Dreivierteljahr ähnlich. Horst Heldt sprach von einem „Achterbahngefühl mit permanenten Loopings und rasanten Bewegungen“. Auch bei dem 51-Jährigen ist die Hoffnung groß, dass in 2021 der Durchbruch im Kampf gegen das Virus gelingt: „Ich wünsche mir ausreichend Impfstoff für alle – und damit verbunden auch wieder Zuschauer in den Stadien.“

1. FC Köln weiterhin vor leeren Rängen

Gewinner und Verlierer bis zu Winterpause
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Gewinner und Verlierer bis zu Winterpause

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Im ersten Spiel des neuen Jahres am Samstag (15.30 Uhr, Sky) gegen den Tabellenelften FC Augsburg werden die Ränge in Müngersdorf jedoch einmal mehr leer bleiben müssen. Markus Gisdol betonte, dass weiterhin Geduld vonnöten ist: „Es ist besonders, es bleibt besonders und es wird bis Ende Mai, wenn diese Saison vorbei ist, besonders bleiben.“

Über Weihnachten mal kräftig durchschnaufen zu können, wäre nach den besonderen Herausforderungen des Jahres eine passende Maßnahme gewesen. Doch der zusehends vollgepackte Terminkalender der Vereine ließ diesmal lediglich zu, „ein bisschen Luft zu holen“, wie Gisdol die nicht einmal einwöchige Unterbrechung zwischen dem DFB-Pokalspiel am 22. Dezember gegen den VfL Osnabrück (1:0) und den ersten Corona-Tests nach den Feiertagen am Montag beschrieb. „Es war keine Pause im eigentlichen Sinne. Die Zeit ging wie im Flug vorbei“, berichtete der FC-Coach.

Von einer spürbaren Erholung kann bei Kölns Verantwortlichen und Spielern daher keine Rede sein. „Es fühlt sich so an, als ob wir durchtrainiert und durchgespielt hätten“, sagte Gisdol. Zu sehr wollte er sich über den Wegfall der üblichen Winterpause allerdings nicht beklagen: „Das Positive an der ganzen Sache ist, dass wir derzeit keine Grundlagenarbeit betreiben müssen. Wir konnten am Dienstag mit vollem Training starten und haben keine Rücksicht auf die Unterbrechung nehmen müssen. Wir sind im Rhythmus.“

Heimschwäche soll abgelegt werden

Auch der jüngste Aufwärtstrend im Kampf um den Klassenerhalt soll dazu beitragen, im neuen Jahr möglichst rasch die frappierende Heimschwäche zu besiegen. „Die Dauer stört mich“, bekannte der FC-Trainer mit Blick auf den letzten Kölner Bundesliga-Heimsieg, der inzwischen zehn Monate zurückliegt. Das 3:0 über Schalke 04 vom 29. Februar stammt noch aus einer Zeit, als die Geißböcke daheim vor 50.000 Zuschauern spielten. „Ich mache mich da aber nicht verrückt“, so Gisdol. Der 51-Jährige zeigte sich guter Dinge, jenes Dauerthema bald zu den Akten legen zu können: „Wir haben so vieles auf den richtigen Weg gebracht. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir unsere Heimspiele in den nächsten Wochen erfolgreich gestalten werden.“

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