„Man muss das alles einfach genießen“ Die Stimmen zum FC-Spiel

Köln · Mit dem 1:0 Erfolg über Eintracht Frankfurt ist der 1. FC Köln auf den sechsten Tabellenplatz geklettert. Dementsprechend zufrieden waren Spieler und Trainer.

1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt: Stimmen zum Spiel
Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Dank eines späten Treffers von Anthony Modeste hat der 1. FC Köln Eintracht Frankfurt bezwungen und den sechsten Platz eingenommen. Das sagen Trainer und Spieler zum 1:0 Erfolg:

Timo Horn: Es war eigentlich wie immer. Ich habe mich so vorbereitet wie immer. Ich habe mich im Spiel selbst gut gefühlt. Den Frankfurtern ist nach vorne wenig eingefallen. In der ersten Halbzeit hatten sie noch ein, zwei Möglichkeiten. Wenn es schlecht läuft, hätten wir da in Rückstand geraten können. Über die 90 Minuten war es wohl ein verdienter Sieg. Gerade in der zweiten Halbzeit haben wir sehr viel druck gemacht. Wir haben uns viele Chancen erspielt und dann auch das entscheidende Tor erzielt. Es ist ein rundum gelungener Abend. Es ist natürlich keine schöne Situation für mich. Auf der anderen Seite habe ich versucht, das sehr positiv anzunehmen. Ich bin auch niemand, der den Kopf in den Sand steckt. Ich gebe weiter Gas. Natürlich habe ich den Anspruch zu spielen. Das ist aber auch wichtig, sonst wäre ich Fehl am Platz. Man hat ja gesehen, wie schnell es gehen kann.

Anthony Modeste: Ich weiß einfach, was ich machen muss. Ich gehe die Laufwege, um ein Tor zu schießen. Heute habe ich es wieder versucht und es hat geklappt. Wir haben drei Punkte und sind am Ende alle glücklich. Man muss das alles genießen. Im Fußball geht alles schnell. Heute bist du der King, morgen etwas anderes. Das Leben ist so schön, das muss man genießen. Wir geben nie auf, das ist der Unterschied zum letzten Jahr. Ich habe die Vorbereitung ohne Verletzung gemacht, aber auch der Trainer spielt für mich eine große Rolle.  Ich muss mich bei ihm bedanken. Der Trainer kennt mich ja mittlerweile.

1. FC Köln - Eintracht Frankfurt
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Ich spiele schon lange in Köln und ich weiß, wie es hier ist. Wenn man zwei Spiele gewinnt, dann träumen die Leute von der Champions League und wenn du zwei Spiele verlierst, dann stehst du im Abstiegskampf. Wir müssen jetzt einfach dran bleiben. Die Leute haben Spaß, uns zuzugucken. In dieser Saison läuft es bei mir einfach richtig gut. Aber ich muss mich auch bei meiner Mannschaft und dem Trainer bedanken. Natürlich hätte ich gerne von Anfang an gespielt, aber man muss es auch akzeptieren. Sebastian Andersson hat es auch verdient zu spielen und ich freue mich für ihn, dass er wieder spielt. Ich wünsche ihm, dass er irgendwann wieder trifft, er ist ein guter Junge. Ich wollte auch einen Pass zu Mark Uth machen, aber ich muss auch an meine Mannschaft denken und ihnen ein bisschen Futter geben.

Mark Uth: Es ist Wahnsinn. Tony kommt rein, dann wird im Mittelfeld ein bisschen Ping-Pong gespielt, der Ball kommt genau in seinen Lauf und er macht ihn eiskalt rein. Wir freuen uns, dass Tony bei uns ist. Wir arbeiten hart und er haut die Dinger rein. Gegen Frankfurt ist es immer schwer, eine körperlich starke Mannschaft, die über die Außen sehr schnell ist. Da mussten wir aufpassen. Aber wie wir heute gespielt haben, war überragend. Mir hat es auf der Zehnerposition heute besonders viel Spaß gemacht. In der ersten Hälfte waren wir vielleicht die letzten zehn Minuten nicht so dominant, aber insgesamt war der Sieg mehr als verdient. Wir haben jetzt 35 Punkte. Noch ein Sieg, dann haben wir mit dem Abstieg nichts mehr zu tun. Und dann schauen wir mal, was nach oben noch geht. Träumen ist schön.

Steffen Baumgart: Wir hatten heute in der ein oder anderen Umschaltsituation von Frankfurt das nötige Quäntchen Glück. Der Sieg ist trotzdem nicht unverdient. Die drei Punkte nehmen wir gerne mit. Uns war wichtig, dass wir unser Spiel durchbringen und mutig bleiben. Wir wissen aber auch, dass es hätte anders laufen können, wenn Frankfurt die Chancen genutzt hätte. Mir haben im ersten Durchgang die Reaktionen gegenüber von Timo Horn nicht gefallen. Er ist ein Kölner Junge. Sowas hat er nicht verdient. Ich bin froh, hier sein zu dürfen und dass die Jungs alles mitmachen. Ich bin ja auch manchmal etwas lauter. Wie die Jungs das machen und marschieren, ist bemerkenswert. Es ist schön, dass man eine Entwicklung sieht. Wir wissen, worüber gerne gesprochen wird. Wir denken von Woche zu Woche. Der Fokus liegt jetzt auf Fürth, was eine schwere Begegnung für uns wird.

Zu Modeste: Er war nicht fit. Er hat trainiert, aber er war nicht fit. Fit ist was anderes. 90 Minuten fit bedeutet nicht, dass du 30 Minuten nicht spielen kannst, sondern da brauchst du Training für. Das ist auch ein Prinzip von mir: Die Jungs, die trainieren, sind auf dem Platz, und die Jungs, die weniger trainieren, kommen rein. Nur weil er da ist, heißt das nicht, dass er fit ist. Jeder weiß, wenn du eine Woche weg bist und dann wieder so ein Tempo gehen musst, dann reicht das vielleicht für 60 Minuten. Aber du wirst nicht Vollgas geben können. Tony hat gleich nach seiner Einwechslung gezeigt, dass er da ist. Und trotzdem ist die Entscheidung richtig gewesen. Seb hat vorher alles gemacht, was er machen sollte. Hat stark gespielt, war ein bisschen unglücklich mit zwei Schiedsrichterentscheidungen. Er hat sich aufgerieben und vielleicht hat es Tony dadurch auch leichter gehabt, das ist ein Mannschaftssport. Wir kennen Tonys Qualitäten, und wenn alles normal läuft, ist er nächste Woche wieder von Anfang an dabei.

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