Der FC begann die Partie bei den jüngst starken Hoffenheimern wie erwartet mit dem zuletzt wegen seiner fünften gelben Karte gesperrten Ellyes Skhiri. Für den Mittelfeldmotor nahm Kingsley Schindler zunächst auf der Bank Platz, Dejan Ljubicic rückte auf die rechte Außenbahn. Da auch der unter der Woche angeschlagene Abwehrchef Timo Hübers spielen konnte, blieb es bei der einen Veränderung in der FC-Startformation.

Dafür gab es einen kurzfristigen Wechsel im Schiedsrichtergespann: Der erst 27 Jahre alte Robin Braun aus Wuppertal kam unverhofft zu seinem ersten Einsatz als Unparteiischer in der Fußball-Bundesliga. Der eigentlich als vierter Offizieller vorgesehene Braun musste Benjamin Brand (Unterspiesheim) ersetzen, der eine allergische Reaktion erlitten hatte.

Der Jurist stand nach einer kurzen Abtastphase schnell im Mittelpunkt des Geschehens. Denn nach einer abgeblockten Flanke von Linton Maina bekam Braun einen Hinweis vom Video-Schiedsrichter in Köln und sah sich die Szene selbst an - und entschied auf Strafstoß für den FC. John Anthony Brooks hatte den Ball mit der Hand gespielt und dabei seine Körperfläche vergrößert. Florian Mainz schnappte sich die Kugel und verwandelte lässig in die Mitte des Hoffenheimer Tores, nachdem sich Torhüter Oliver Baumann für das aus seiner Sicht linke Eck entschieden hatte (18.).

Beflügelt von dem Treffer übernahmen die Gäste mehr und mehr die Kontrolle. Sechs Torabschlüsse hatten die Kölner nach 37 Minuten verbucht, Hoffenheim hatte FC-Keeper Marvin Schwäbe dagegen noch völlig ungeprüft gelassen. Die beste Chance hatte dabei Davie Selke, der einen Kopfball nicht gut genug platzieren konnte; TSG-Torwart Oliver Baumann parierte zur Ecke (32.). Sieben Minuten später machte es Selke in einer nahezu exakt gleichen Szene besser. Eine Flanke von Kainz bugsierte er per Kopf über die Linie zum 2:0-Pausenstand.

Nach dem Wechsel kamen die Hoffenheimer wie ausgewechselt aus der Kabine. Zunächst zwang Angeliño Schwäbe mit einem abgefälschten Schuss zu einer Glanzparade (47.), dann zielte Ihlas Bebou aus aussichtsreicher Position zu hoch (50.). Als auch noch Eric Martel in höchster Not gegen Andrej Kramaric retten musste (57.) und Christoph Baumgartner knapp vorbei schoss (61.), war die TSG endgültig im Spiel. Und die mehr als 8000 mitgereisten Kölner Fans zitterten um den Erfolg und feuerten ihr Team lautstark an.

Zu deren Beruhigung hätte Steffen Tigges maßgeblich beitragen können, doch der eingewechselte Stürmer verfehlte nach Traumpass von Kainz das Tor. Die Kölner Möglichkeit signalisierte aber das Ende der Hoffenheimer Drangphase. Das Spiel verlor deutlich an Fahrt - auch wenn am Ende noch Jan Thielmann (90.+2) für Köln und Kasper Dolberg (90.+4) für Hoffenheim zum 3:1-Endstand trafen.

Nach dem Spiel gab FC-Kapitän Jonas Hector sein Karriereende zum Ende der Saison bekannt. Der 32 Jahre alte Hector absolvierte 43 Länderspiele und seit 2012 mehr als 300 Pflichtspiele für die Kölner.

Statistik:

Hoffenheim: Baumann - Vogt, Brooks, Akpoguma (67. Skov) - Kaderabek, Geiger (73. Rudy), Angelino (80. Dolberg) - Kramaric, Becker (46. Dabbur) - Bebou, Baumgartner (73. Bischof). - Trainer: Matarazzo

Köln: Schwäbe - Schmitz (89. Kilian), Hübers, Chabot, Hector - Skhiri, Martel - Maina (80. Huseinbasic), Kainz (79. Schindler), Ljubicic (62. Thielmann) - Selke (62. Tigges). - Trainer: Baumgart

Schiedsrichter: Dr. Robin Braun (Wuppertal)

Tore: 0:1 Kainz (18., Foulelfmeter nach Videobeweis), 0:2 Selke (39.), 0:3 Thielmann (90.+2), 1:3 Dolberg (90.+4)

Zuschauer: 30.150 (ausverkauft)