Hector oder Pedersen? So plant FC-Trainer Steffen Baumgart auf der Außenbahn
Köln · Mit Kristian Pedersen hat der FC einen Abwehrspieler verpflichtet, der als Backup für Jonas Hector gehandelt wurde. Doch Pedersen hat mit starken Leistungen überzeugt und könnte eine Option für die Startelf sein.
Auch zwei Wochen vor dem Start in die neue Bundesliga-Saison lässt sich FC-Trainer Steffen Baumgart nur ungerne in die Karten der möglichen Stammelf gucken. Wenn es nach dem Trainer geht, gibt es ein Stammpersonal ohnehin nicht, man benötige schließlich einen breiten Kader. Und doch gibt es neben Keeper Marvin Schwäbe, der definitiv als Nummer eins in die Saison starten wird, laut Baumgart, dann doch noch einen Stammplatz, der vergeben ist. „Bis auf Jonas Hector hat bei uns keiner den Status, ständig zu spielen“, hatte Baumgart vor einigen Tagen gesagt. Hector ist Baumgarts verlängerter Arm, enorm wichtig für den Spielaufbau und auch deswegen beim 50-Jährigen gesetzt.
In der vergangenen Spielzeit überraschte Baumgart, als er den Kölner Kapitän aus dem zentralen Mittelfeld auf die linke Abwehrseite zog. Ob es sich bei der Maßnahme um einen taktischen Meistergriff oder der Trainer die Not des Überangebots im Mittelfeld und des Unterangebots in der Verteidigung zur Tugend machte, ist mittlerweile unerheblich. Hector spielte auf der Position, die er unter anderem in der Nationalmannschaft viele Jahre gespielt hat, eine hervorragende Saison. Auf der Außenbahn kommt dem Kapitän die Rolle eines verkappten Spielmachers zu. Zumindest ordnet Hector von dieser Position aus das Spiel, eröffnet es und ist eigentlich unersetzlich. So formulierte es zumindest Baumgart während der Spielzeit.
Pedersen könnte eine Option werden
Mit Kristian Pedersen hat sich der FC auf der linken Abwehrseite nun verstärkt. Auch, weil für Hector ein Backup fehlte. Der Däne spielt aber bislang eine starke Vorbereitung, zeigte sich defensiv kompakt und in der Offensive mit einigen Flanken. „Seine Stärken liegen ganz klar auf der linken Außenbahn und da planen wir auch mit ihm“, sagte Baumgart. “Es geht für uns darum, eine gewisse Breite im Kader zu haben.“ Die hat der FC durch Pedersen, zumal der 29-Jährige zur Not auch Innenverteidiger spielen könnte. Doch Baumgart schwebt offenbar noch eine andere Idee vor. „Wenn wir ihn auf der linken Außenbahn haben, dann wird Jonas Hector für eine andere Position frei“, sagte Baumgart.
Im vergangenen Jahr spielte der Kölner Trainer mit Ellyes Skhiri und Salih Özcan eine Doppelsechs. Durch den Weggang des Kölner Eigengewächses ist diese Position frei – wenn Baumgart denn überhaupt mit einer Doppelsechs agieren will. Eric Martel und Denis Huseinbasic werden noch ein wenig Zeit benötigen, Dejan Ljubicic ist ebenfalls variabel einsetzbar. „Ich habe in der vergangenen Saison mal gesagt, dass Jonas bis auf den Torwart alles spielen kann“, sagt Baumgart. „Er hat mir dann gesagt, dass er zur Not in den letzten zehn Minuten auch in den Kasten gehen würde.“
Baumgart scheint zumindest einen Plan zu verfolgen. Er will die „nötige Frische“ im Kader haben und von Spiel zu Spiel „adäquate“ Möglichkeiten haben. Der Kampf um die Position auf der linken Außenbahn ist offenbar eröffnet, Jonas Hector wird unabhängig dieser Position aber auf jeden Fall spielen.