Duell mit Wolfsburg Hübers kehrt beim FC in die Startelf zurück

Köln · Nach zuletzt drei Gegentorte bei der Niederlage in Stuttgart setzt FC-Trainer Steffen Baumgart auf mehr Stabilität – die soll Rückkehrer Timo Hübers gegen Wolfsburg bringen. Baumgart warnt vor der hohen Intensität des VfL.

 Soll der Abwehr des FC gegen Wolfsburg Halt geben: Timo Hübers (rechts) steht nach seiner Gelbsperre wieder in der Startelf.

Soll der Abwehr des FC gegen Wolfsburg Halt geben: Timo Hübers (rechts) steht nach seiner Gelbsperre wieder in der Startelf.

Foto: AP/Martin Meissner

Nach dem Training am Aschermittwoch verspürte Timo Hübers zwar keine Aschermittwochsstimmung, aber leichte Beschwerden hatte er dann doch. Sorgen machen musste man sich jedoch nicht beim 1. FC Köln, dass der Innenverteidiger für die Bundesliga-Partie am Samstag gegen den VfL Wolfsburg (15. 30 Uhr/Sky) erneut nicht zur Verfügung steht. Die leichten Beschwerden bezogen sich glücklicherweise auf die oberen Extremitäten, die im Fußball eher zu vernachlässigen sind. Der Wurfarm bereitete leichte Probleme. Und die rührten noch von Rosenmontag, als Hübers Teil der FC-Delegation war, die hoch auf dem roten Wagen die Kamelle unters jecke Volk brachten. Immerhin, es war nur ein Muskel-„Kater“, der ihn zwickte und zwackte.

Es seien einige erste Etagen dabei gewesen, in die „Kamelle geworfen werden mussten“, sagte er und offenbarte dann schon ein wenig den gefürchteten Karnevals-Blues. Er sei ziemlich begeistert gewesen von Rosenmontag. Dabei hatte seine erhabene Position einiges zu bieten, denn „wenn man das aus einer anderen Perspektive sieht, wie frenetisch die Leute einen da empfangen, da muss ich sagen: ein cooles Erlebnis“. Eines, das auch den bisherigen Darbietungen der Kölner geschuldet ist. Man könne den Eindruck gewinne, fasste er zusammen, „die Leute in der Stadt seien momentan ziemlich stolz auf ihren FC“.

Thielmann fällt aus, Schmitz-Einsatz fraglich

Das darf man genauso sehen, selbst wenn es am Karnevalssamstag in Stuttgart (0:3) ein recht tristes Ereignis zu sehen gab. Dort, beim VfB, allerdings fehlte Hübers, der sich in dieser Saison zum wichtigen Anführer der Kölner Defensive aufgeschwungen hat. Dass es an der Niederlage in Stuttgart etwas geändert hätte, wäre Hübers nicht gelbgesperrt gewesen, ist nicht sehr wahrscheinlich. Denn an diesem Tag kamen fast alle seine Kollegen auf dem Feld oft den berühmten Schritt zu spät. Ganz gleich, sein Trainer Steffen Baumgart lässt keinen Zweifel daran, dass der 26-Jährige gegen Wolfsburg auf seinen angestammten Platz in der Abwehrzentrale zurückkehren wird. „Ja“, sagte der Coach auf eine entsprechende Frage am Donnerstag, „Timo wird in der Startelf stehen. Er verleiht uns große Stabilität.“

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Neben Hübers, der nicht nur erfolgreicher Absolvent eines Masterstudiengangs der Wirtschaftswissenschaften ist, sondern als frischer Spielerberater und also quasi Ich-AG sich selbst betreut, wird Jeff Chabot spielen. Ausfallen gegen Wolfsburg wird Jungstar Jan Thielmann (Muskelverletzung), der Einsatz von Benno Schmitz ist unsicher. Der Rechtsverteidiger ist krank, könnte bis Samstag aber noch fit werden. Ansonsten wäre Kingsley Schindler die erste Option auf dieser Position. „Danach wird es aber auch schon dünn“, bekannte Baumgart, der auf einen anderen Spieler wohl die restliche Saison verzichten muss. Mit Mark Uth plant er bis zum Sommer nicht mehr. Erst in der Vorbereitung soll er wieder voll einsteigen.

Uth verpasst den Rest der Saison

Die Zuneigung in diesen Tagen, die der FC in der Stadt und bei den Fans genießt, soll auch gegen die Niedersachsen ein Faktor werden. Baumgart berichtete am Donnerstag von einer riesigen Choreografie auf den Rängen am Samstag in Müngersdorf, die „gerade aufgebaut wird“, das zeigt „wie eng alles ineinandergreift, wie eng wir den Fußball leben“. Und diese intensive Beziehung zu den Anhängern derzeit setze „den einen oder anderen Prozentpunkt frei“. Das wäre hilfreich, denn die Wolfsburger werden ihnen eine hohe Intensität abverlangen. Sie sind allerdings einigen Auf und Abs in dieser Saison unterworfen. Auch in diesem Jahr, in denen sie einen glänzenden Start hinlegten (6:0 gegen Freiburg, 5:0 bei Hertha BSC), zuletzt allerdings gab es in fünf Spielen lediglich ein Remis (0:0 auf Schalke). „Wir können über die letzten Ergebnisse diskutieren“, sagte Baumgart über das Team von Niko Kovac, der das „gut hinbekommen“ habe, „aber der Kader hat eine sehr, sehr hohe Qualität.“

Beeindruckt zeigt sich der FC-Trainer zudem von der immensen Intensität des VfL, von „den Sprints, den Tempoläufen, von der Arbeit gegen den Ball, da gehören sie zu den besten der Liga“. Das klingt ganz so, als beschriebe Baumgart sein eigenes Team, daher weiß er: „Da kommt eine Menge auf uns zu.“

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